Jeder von uns ist etwas ganz Besonderes, mit einzigartigen Talenten. Nicht immer sind diese Talente sofort sichtbar, manchmal braucht es etwas, um sich ihrer bewusst zu werden. Auch ein kleines Einhorn namens Oktober ist noch auf der Suche nach seiner ganz eigenen Kraft.
Was ist meine Zauberkraft?
Diese Frage stellt sich das kleine Einhorn Oktober in diesem Herbst häufig. Ein seltsamer Name? Keineswegs, denn seine Eltern gaben ihm diesen Namen, weil es genau im Oktober geboren wurde. Und nun ist Oktobers erster Geburtstag gekommen und rund um diesen besonderen Tag erwacht in jedem Einhornkind die eigene Zauberkraft. Sie ist ganz verschieden und niemals gleich. Es gibt ein Einhorn mit Flügeln, ein anderes kann sich unsichtbar machen, das nächste meilenweit die süßesten Brombeeren riechen und wieder ein anderes kann mit seiner Zunge sein Horn berühren. Kein Wunder also, dass es Oktober kaum erwarten kann, seine magischen Kräfte zu entdecken. Doch die Tage vergehen und nichts tut sich. Da hat Oktobers Freund, das Einhörnchen, eine Idee. Wenn die Zauberkraft sich nicht zeigen will, machen die beiden sich halt einfach auf die Suche nach ihr.
Kleine Talente, große Wirkung
Mariea Höck erzählt eine ganz zauberhafte Geschichte über die eigenen Talente, inneren Stärken und wie sie uns zu dem machen, was wir sind. Vor der idyllischen Kulisse eines herbstlichen Zauberwalds lernen wir ein kleines Einhorn kennen. Es ist genauso temperamentvoll und fröhlich wie der Herbst selbst. Ein Jahr lang hüpfte es vergnügt durch den Zauberwald, doch mit seinem ersten Geburtstag beginnt es nachzudenken. Darüber, welche geheime Zauberkraft es wohl haben wird. Mit Zauberkraft ist hier allerdings kein magisches Talent gemeint. Vielmehr steht Zauberkraft für die eigenen Talente, für die Stärke, die jeden von uns zu etwas Besonderem und Individuellen machen. Das kann sehr unterschiedlich sein, wie man an jener Stelle im Buch sieht, in der die Zauberkräfte anderer Einhörner aufgelistet werden. Über dieses Talent definieren sich die Einhörner - und auch wir. Denn wer gerne andere unterstützt, gilt als hilfsbereiter Menschen. Wer viel lacht und traurigen Momenten mit Humor begegnet, gilt als Frohnatur. Es gibt keine nützlichen oder unnützen Talente, keine guten und schlechten Eigenschaften. Weder im echten Leben, noch hier im Buch. Jeder ist gut, so wie er ist. Unser Einhorn Oskar hat natürlich auch eine verborgene Stärke, die in ihm schlummert. Wie so oft in solchen Geschichten erkennt er sie noch nicht sofort und auch sein Umfeld, hier in Form von Freund Einhörnchen, ist ratlos. Erst durch die Interaktion mit anderen Zauberwaldbewohnern und durch ein kleines Motivationsgeschenk wird Oskar klar, worin seine Stärke liegt. Endlich kehrt die Leichtigkeit in ihn zurück. Er freut sich, endlich seine Stärke erkannt zu haben: Freundlichkeit gegenüber den anderen - egal ob sie nun Bewohner des Zauberwalds sind oder nicht. Und dies ist eine ganz besondere Magie, die nicht nur bei Oskar ein warmes Gefühl von Kürbissuppe im Bauch hinterlässt.
Diese so wunderbar feinfühlig und warmherzig erzählte Geschichte wird von zauberhaften Illustrationen getragen. Juliana Kralik zeichnet mit warmen, herbstlichen Tönen und klaren Formen wunderbare Naturkulissen, durch die sich unsere beiden Freunde herrlich fröhlich und aufgeweckt bewegen. Es macht Spaß, bei den Bildern zu verweilen und die Geschichte aus ihnen herauszulesen.
„Ein Einhorn namens Oktober“ ist eine warmherzig erzählte und zauberhaft illustrierte Bilderbuchgeschichte über Freundschaft und die kleinen Talente, die in uns schlummern. Die uns formen und zu etwas Besonderem machen. Stärken, die unscheinbar erscheinen, aber tatsächlich ganz große Auswirkung auf andere haben können.
Details
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Erschienen:08/2025
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Umfang:32 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:3 Jahre
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ISBN 13:9783845865133
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Preis (D):16,00 €