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Jolanda Ahoi!

Großer Zeh ins kalte Wasser

von Gabriella Engelmann
Rezension von Janett Cernohuby | 15. Mai 2015

Großer Zeh ins kalte Wasser

Das Leben verläuft oft nicht so, wie wir es uns vorstellen. Kinder haben sich dabei besonders den Launen des Schicksals zu fügen. Sie müssen es einfach akzeptieren, wenn Eltern sich trennen oder wenn ein Wohnungswechsel ansteht und sich damit abfinden. Auch die Jungmädchenbuchreihe "Jolanda Ahoi!" startet mit einer solchen Situation.

Jolandas Stimmung ist am Tiefpunkt angekommen. Sie findet es einfach nicht fair, wie das Leben ihr gerade mitspielt. Da hat Papa die Familie wegen dieser blöden Kordula verlassen und nun will Mama auch noch vom urigen Bayern ins stürmische Hamburg ziehen. Kann es eigentlich noch schlimmer kommen? Ja, kann es. Denn Jolandas Zuhause soll nicht etwa in einem Reihenhaus oder einem Mietshaus sein, sondern auf einem Hausboot! Das ist natürlich der absolute Gau für das wasserscheue Mädel. Doch es soll noch schlimmer kommen - sozusagen ein Super-Gau. Das Hausboot entspricht keineswegs den idyllischen Katalogabbildungen, sondern einer Bruchbude! Also heißt es anpacken und das Boot auf Vordermann zu bringen. Denn die Möbelpacker stehen schon vor der Tür. Und dann ist da noch Jolandas neue Schule, in der sie auch alles andere als einen guten Start hat. Eine Katastrophe folgt der anderen und Jolanda wünscht sich nichts sehnlicher, als in ihr gemütliches Bayern zurückkehren zu können...

"Jolanda Ahoi! - Großer Zeh ins kalte Wasser" ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Jungmädchenbuchreihe. Im Buch lernen wir die zehnjährige Jolanda kennen, deren Leben gerade komplett umgekrempelt wird. Das ist keine leichte Zeit für das Mädchen und sie hat mit so manchem Problem zu kämpfen. Doch jede Schwierigkeit die sie meistert, bringt auch etwas Gutes mit sich. Jolanda lernt neue Freunde kennen, eine neue Umgebung und vor allem bekommt sie ein nicht nur ungewöhnliches Zuhause, sondern auch ein spannendes und abenteuerliches. Auf einem Hausboot zu leben, hat schon etwas für sich. Natürlich sieht man das nicht so, wenn man Angst vor Wasser hat. Doch egal welchen Problemen sich Jolanda stellen muss, sie alle stärken das Mädchen, machen sie selbstbewusster und selbstsicherer. So kann sie am Ende des ersten Bandes nicht nur wieder lachen, sondern findet ihr neues Leben auch gar nicht mehr so katastrophal.
Gabriella Engelmann schuf für diesen Kinderroman ganz besondere und originelle Charaktere. Doch egal wie schräg sie sein mögen, besitzen alle auch ein Stück Bodenständigkeit und Authentizität. Etwa Jolanda mit ihrer bereits erwähnten Angst vor Wasser, ihrer noch größeren Angst vor Spinnen und ihrem Herz für Tiere - selbst wenn sie von anderen als Plage empfunden werden. Jolandas Mutter, die leicht verplant und chaotisch scheint, aber dennoch eine sympathische Frau ist. Ihre Oma, die einen Hexenladen in Hamburg betreibt und nicht zuletzt ihre neue Freundin an der Schule, Polly, die sie noch nie ohne Cowboyhut gesehen hat.
Sie alle machen die Geschichte und das Buch zu einem unterhaltsamen und atmosphärischen Lesegenuss. Der lockere, ungezwungene Schreibstil, die spritzige Sprache und die aus dem Leben gegriffene Handlung fesseln Leser von Anfang an. Hier passt einfach alles und besonders der so sympathisch klingende Name von Papas neuer Freundin: Kordula.

Zusammengefasst ist "Jolanda Ahoi! - Großer Zeh ins kalte Wasser" ein toller Auftakt zu einer neuen Jungmädchenreihe. Stimmungsvoll, sympathisch und aus dem Leben gegriffen wirken Handlung und Charaktere auf den Leser. Es macht Spaß, dem Verlauf der Dinge zu folgen und man ist neugierig, wie es mit Jolanda weitergeht.

Details

  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2015
  • Umfang:
    160 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    10 Jahre
  • ISBN 13:
    9783734840081
  • Preis (D):
    12,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl: