Soul Prophecy

Soul Hunters


Rezension von Emilia Engel | 05. Mai 2021

Soul Hunters

Hast du manchmal das Gefühl, du kennst einen Ort bereits, den du zuvor noch nie gesehen hast? Oder du begegnest Menschen, die dir bekannt vorkommen, aber du weißt nicht woher? Dann könnte es sein, dass das von einem vorherigen Leben kommt. Genau wie bei Genna. Diese Déja vus sind äußerst mysteriös für Genna, doch nie hätte sie vermutet, was wirklich dahintersteckt. Erst nach einer Verfolgung und der Rettung durch einen unbekannten Jungen kommt die schockierende Wahrheit ans Licht: dieses Leben ist nicht ihr erstes…

Genna führt ein behütetes Leben gemeinsam mit ihren Eltern. Die Jugendliche liebt Geschichte über alles. Daher ist sie mehr als begeistert an einer Ausstellungseröffnung teilnehmen zu dürfen, die diverse neue Fundstücke der Geschichte präsentiert.
Wie hypnotisiert wird sie von einem ganz besonderen Gegenstand in den Bann gezogen. Dazu kommt eine merkwürdige und sehr unangenehme Begegnung mit einem Jungen im Museum. Genna beschließt zu gehen und schon beginnt eine Verfolgungsjagd, der sie sich kaum entziehen kann. Wäre da nicht dieser andere Junge, der plötzlich auftaucht und sie gegen ihre Verfolger verteidigt. Genna wünscht sich nichts sehnlichster, als diese Begegnungen zu vergessen, doch das Gefühl verfolgt zu werden, bleibt auch in den darauffolgenden Tagen.
Schließlich passiert es und sie wird entführt. Ihr mysteriöser Retter taucht wieder auf und endlich erhält Genna ein paar Antworten. Doch diese gefallen ihr ganz und gar nicht. Sind sie doch äußerst unglaubwürdig. Gennas Seele soll etwas ganz Besonderes sein und Phoenix, ihr Retter, ist ihr Guardian. Doch das ist Phoenix nicht erst in diesem Leben, sondern bereits unzählige Male in vielen Leben davor. Genna fällt es sehr schwer all das zu glauben. Doch immer wieder flackern Vision in ihr auf, die ihr das Gegenteil beweisen wollen.
Ob sie es glaubt oder nicht, Tatsache bleibt, dass sie von ein paar Anhängern einer fanatischen Sekte - den Soul Hunters - verfolgt wird. Ihr Ziel ist kein anderes, als Gennas Leben zu beenden und ihre Seele zu opfern, um die Welt ein Stück dunkler zu machen. Ob ihnen das in diesem Leben gelingen wird?

Chris Bradford versteht es, spannende Abenteuer zu schreiben. Seine Jugendbuchreihe Bodyguard ist sehr beliebt. Und nun beginnt mit Soulhunters eine ganz neue Reihe, die die junge Leserschaft in ihren Bann ziehen wird.
Das Buch beginnt schon mal mit einer packenden Szene, die einen direkt an Indiana Jones erinnert. Ein Opferritual in Guatemala 2500 v. Chr. Danach switcht der Autor direkt in die Gegenwart ins Museum und es geht relativ flott rein ins Abenteuer. Recht bald entwickelt sich der Roman in Richtung Roadmovie, da Genna und ihr Guardian Phoenix auf der Flucht vor ihren Feinden sind.
Chris Bradfords Schreibstil ist ziemlich einfach gehalten und so, dass sich die Geschichte schnell liest und dabei den Leser fesselt. Anspruchsvoll ist es dabei allerdings weniger.
Die Geschichte an sich ist eine wirklich gute Idee. Die Mischung aus Indiana Jones, Verfolgungsjagd und Wiedergeburtsthema sind gute Elemente für ein aufregendes Abenteuer. Es gibt allerdings Ungereimtheiten in dem Buch, bei denen wir nicht sicher sind, ob diese im zweiten Teil dieser Reihe geklärt werden. Wie zum Beispiel, was dieses Licht ist, das die die wiedergeborenen Seelen in sich tragen und das die Feinde auslöschen wollen. Genna scheint in ihrem bisherigen Leben nicht durch besondere Taten aufgefallen zu sein, die sie zu so einem unentbehrlichen Menschen machen.
Die Protagonistin des Buches ist jemand, mit der man als Leser und besonders als Leserin eventuell nicht so viel anfangen kann. Genna ist ein Mädchen, das nicht gerade durch Mut glänzt. Sie ist sehr unsicher, wirkt sehr jung und unschuldig und erwähnt in der Geschichte, die aus ihrer Perspektive erzählt ist, oft “mein Retter”, “mein Held” oder “mein Guardian”, anstatt einfach Phoenix zu sagen. An sich ist daran nichts falsch, doch sind wir mittlerweile im 21. Jahrhundert angelangt und ja - die heutigen Mädels sind ziemlich tough und können sich auch schon mal selbst retten. Erst gegen Ende des Buches bessert sich das etwas.
Ein weiteres kleines Manko ist die Beziehung zwischen Genna und Phoenix. Ohne zu viel zu verraten, gibt es da doch Momente, in denen etwas ist. So wirklich spüren kann man diese Gefühle beim Lesen allerdings leider nicht. 

Alles in allem haben wir hier trotzdem einen spannenden Beginn einer neuen Jugendbuchreihe. Wer auf ein kurzweiliges Abenteuer aus ist und sich literarisch nicht zu viel erwartet, kann ruhig zu diesem Buch greifen. Auch wenn das eine oder andere an der Geschichte nicht perfekt ist, ist es doch ein unterhaltsames Buch, das sich perfekt eignet, um einfach mal in eine andere Welt abzutauchen und sich dabei zu fragen “Wer war ich wohl in einem vorherigen Leben?”.

Details

  • Originaltitel:
    Soul Prophecy #1
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2020
  • Umfang:
    384 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    12 Jahre
  • ISBN 13:
    9783570175729
  • Preis (D):
    16,68 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gewalt:

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