Das Buch der Verlorenen
Das Buch der Verlorenen
von Alina Metz, Lisa Visirin (Illustrator*in)
Eine verschollene Mutter, ein altes Märchenbuch, ein verstaubtes Antiquariat und ein Versprechen. Damit beginnt ein fantastisches Abenteuer, das uns in ein verborgenes Labyrinth aus Bücherregalen führt, in dem unbekannte Mächte am Werk sind.
Dieses Bücherlabyrinth ist lebendig
Alle sagen, ihre Mutter sei tot, doch Minna weiß es besser. Sie ist damals nicht gestorben, sondern verschollen. Verschwunden in einem riesigen Labyrinth aus Bücherregalen, Treppen und schier endlosen Gängen, die sich im Verborgenen unter der Erde ausbreiten. Nur Eingeweihte kennen das Geheimnis um das Bücherlabyrinth, denn der Aufenthalt dort ist keineswegs ungefährlich. Im Bücherlabyrinth lauern Gefahren in Form von Zeitungsschlangen, Schattenwebern und anderen Wesen. Und noch etwas lauert dort unten - Anonymus, eine geheimnisvolle Person, von der niemand weiß, wer sich sie ist, aber ihre Absichten sind definitiv böse. Ihn wollte Minnas Mutter damals aufhalten und ging dabei verloren. Um ihre Mutter zu retten, beginnt Minna eine Ausbildung zur Büchersucherin bei dem griesgrämigen Antiquar Raban Krull. Es dauert nicht lange und Minna entdeckt, dass ihre Mutter tatsächlich noch lebt. Anonymus hat sie in die geheimnisvollen Spiegelgänge verbannt und von dort kann nur noch das Buch der Verlorenen sie zurückholen. Damit beginnt Minnas Suche nach einem Buch, das schon viele vor ihr erfolglos gesucht haben.
Atmosphärisch dicht
Endlose Reihen aus deckenhohen Bücherregalen - das ist der Traum eines jeden Buchliebhabers. Alina Metz verpackt diese Liebe zu Büchern in einem fantastischen Setting mit bisweilen düsterer Atmosphäre. Sie schuf einen verborgenen Ort in den Tiefen der Erde, wo sich ein schier endloses Labyrinth aus Bücherregalen erstreckt, das immer weiterwächst. Doch was im ersten Moment buchtastisch klingt, ist auf den zweiten Blick nicht ungefährlich. Schon manche*r ist dort unten verloren gegangen und wer sich im Buchlabyrinth bewegen möchte, braucht eine spezielle Ausrüstung und vor allem eine Ausbildung zum Büchersucher. Diese möchte die Protagonistin beginnen, doch hat sie sich keineswegs den sympathischsten Ausbilder ausgesucht. Im Gegenteil, Raban Krull ist ein richtiger Kotzbrocken, der seinen Auszubildenden spöttische Namen gibt, ziemlich wortkarg ist und sie schroff umherkommandiert. Natürlich weiß er, wer Minna ist, wer ihre Mutter war und was damals im Labyrinth passiert ist. Trotzdem oder gerade deswegen erklärt er sich bereit, sie auszubilden. Doch kann Minna ihm trauen? Welche Geheimnisse verbirgt er vor ihr? Dass es da welche gibt, merkt das Mädchen sehr schnell. Also muss sie im Verborgenen ihren Nachforschungen nachgehen. Das geht nicht lange gut und so weiht sie nach und nach die anderen beiden Auszubildenden ein. Es beginnt eine abenteuerliche Suche in endlosen Reihen aus Bücherregalen, die nur spärlich vom Licht besonderer Schwämme erleuchtet sind.
Alina Metz beschreibt das Bücherlabyrinth so realistisch und echt, dass man sich während des Lesens selbst in den Gängen wähnt. Die beklemmende Stimmung, die düstere Atmosphäre und die immerwährende Bedrohung spürt man in jeder Zeile. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Man fiebert mit, liest Seite um Seite, bangt, zittert und ist am Ende genauso geschockt, wie Minna. Die Fortsetzung ist bereits für den Herbst angekündigt, erwarten kann man sie nur schwer.
„Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen“ ist ein atmosphärisch dicht erzähltes Fantasyabenteuer voller Gefahren, Rätsel und nicht zuletzt bibliophiler Anspielungen. Einmal aufgeschlagen nimmt es die Leserschaft genauso gefangen, wie das Bücherlabyrinth seine Besuchenden. Doch anders als sie begibt man sich nicht in Gefahr, sondern findet großartigen Lesestoff, den man nur schwer aus der Hand legen kann.
Details
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Band:1
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Erschienen:02/2025
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Umfang:384 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:11 Jahre
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ISBN 13:9783764152987
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Preis (D):18,00 €