Glas-Trilogie

Das ewige Glas

Antolin Quiz
von Heiko Hentschel
Rezension von Stefan Cernohuby | 24. September 2021

Das ewige Glas

Glas ist in der Regel ein eher zerbrechliches Material, zumindest war es das, in früheren Zeiten. Ein wenig davon ausgenommen ist vielleicht Obsidian, das ja aus geschmolzenem Stein besteht. In phantastischen Welten sieht die ganze Sache ein wenig anders aus. Denn da kann eine Glasscherbe ein ganz besonderer Gegenstand sein. Unter anderem davon handelt Heiko Henschels Roman „Das ewige Glas“.

Vieles hat sich verändert, seit Helene wieder ein Mensch und kein untotes Mädchen mehr ist. Doch nicht alles hat sich zum Guten gewandelt. Denn Helenes Bruder Edgar, dessen Seele sich in eine Elster zurückgezogen hat, stirbt. Langsam, schmerzhaft und unaufhaltsam. Natürlich wollen Moritz und Konstanze, denen Edgar einst das Leben gerettet hat, ihren Freund helfen. Doch als Moritz mit den Ursprüngen von Edgars Langlebigkeit konfrontiert wird, wird alles um einiges schwieriger. Denn es war die Hexe Baba Jaga, die ihm einst einen Trank verkaufte – im Gegenzug für seine Seele. Ein Preis, der nun eingefordert werden kann, da seine Schwester wieder ein Mensch ist. Trotzdem lassen die Freunde nichts unversucht, schrecken nicht einmal davor zurück, ins Hexenhaus der Baba Jaga einzubrechen. Als sie dann jedoch anfangen mit der Zeit herumzuspielen, wird es wirklich gefährlich. Zumal Moritz noch im Besitz einer ganz bestimmten Spiegelscherbe ist, die über ungeahnte Kräfte und einen dunklen, eigenen Willen verfügt …

Der Übergang vom ersten auf den zweiten Band der Reihe war schwierig. Vieles von der Handlung des ersten Bandes wurde vom exzentrischen, sprunghaften, uralten aber immer noch jugendlich neugieren Edgar getragen. Moritz musste als sein Nachfolger in dieses Vakuum stoßen und es füllen, was trotz seiner erfolgreichen Bemühungen in Hinblick auf Helene im zweiten Band der Reihe nicht ganz gelang. Nun, da man genauer weiß, was eigentlich Sache ist und wie die Charaktere zueinander stehen, gelingt es besser. Moritz hat nach wenigen Jahren natürlich noch lange nicht die Erfahrung eines Edgar erreicht, der sich seine Fähigkeiten über Jahrhunderte angeeignet hat. Doch Moritz hat andere Fähigkeiten, die er erfolgreich einsetzt – und ein Handicap, von dem er nicht einmal weiß. Gut und Böse sind relativ, wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt – und das Ende überrascht tatsächlich auch hartgesottene Fantasyleser. Insofern stellt „Das ewige Glas“ eine Steigerung gegenüber dem Mittelteil dar. Und wer weiß – vielleicht wird am Ende des Romans sogar ein neuer Star geboren. In mehrerlei Hinsicht.

„Das ewige Glas“ von Heiko Hentschel ist der dritte Band der Reihe rund um Glas, Monsterjäger und Magie. Ein Generationenwechsel hat mittlerweile vollständig stattgefunden – trotzdem hat die Vergangenheit noch sehr viel Einfluss auf die vier Hauptcharaktere. Es gibt spannende Abenteuer, wagemutige Handlung und beinahe leichtsinnige Aktionen. Es gibt Licht und Dunkel, etwas Grusel aber auch Humor. Hier ist dem Autor ein toller dritter Band gelungen, der jungen wie erwachsenen Fantasyfans viel Spaß beim Lesen machen wird.

Details

Bewertung

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