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Die Karottenbande

Der Dieb im Schrebergarten

von Rosi Wanner
Rezension von Janett Cernohuby | 14. September 2013

Der Dieb im Schrebergarten

Es gibt zahlreiche Detektiv-Kinderbuchreihen, in denen Freunde sich zusammenschließen und kleineren Alltagsverbrechen auf den Grund gehen. Für Eltern die jedoch genug von Kinder-Detektiven haben, in denen einer das Sport-AS, einer das Genie, einer der Mutige und eine das Quoten-Mädchen ist, für den gibt es eine neue Reihe, in der niemand etwas tolles kann, aber alle besonders sind. "Die Karottenbande" heißt diese, in dessen erstem Band "Der Dieb im Schrebergarten" gejagt wird.

Die Sommerferien haben endlich begonnen und die Freunde Flocke, Lucy, Paula, Mika und Hund Pfote haben Großes vor. Sie wollen einen Detektivclub gründen: die Karottenbande. Kaum ist dies geschehen, überschlagen sich die Ereignisse und sie geraten an ihren ersten großen Auftrag. Paula soll ihren geliebten Hund Pfote ins Tierheim geben! Schon lange ist der dem Hausmeister ein Dorn im Auge. Doch als Pfote unter Durchfall leidet und seine Haufen im ganzen Treppenhaus verteilt, ist es endgültig aus. Was ist nur los mit Pfote? Warum ist er plötzlich krank? Paula vermutet, dass da nur der gemeine Hausmeister dahinter steckt und ihre Freunde stimmen ihr da sofort zu. Augenblicklich beginnen sie mit den Nachforschungen und schon bald erfahren sie, dass jemand einen Köder ausgelegt hat. Doch wie wollen sie das beweisen?
Und als wäre das nicht genug des Ärgers, wird auch noch das wertvolle Bio-Gemüse aus Opas Garten gestohlen. Dieser verdächtigt zu Unrecht die Karottenbande.
Gleich zwei Fälle muss die frisch gegründete Detektivbande lösen, doch gleichzeitig können sie damit auch ihr Können beweisen.

Was dem Leser sofort auffällt, keiner der Detektive sticht durch irgendein besonderes Talent hervor. Alle haben ihre Stärken und Schwächen und die präsentieren sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise. So tritt Mika öfters als Streitschlichter zwischen die Zwillinge Flocke und Lucy, während er auf der anderen Seite aber auch sehr aufmerksam seine Umwelt beobachtet. Flocke hingegen präsentiert sich als geborener Anführer, der mit kühlem Kopf und wohl überlegten Schritten an den ersten Fall herangeht.
Apropos Anführer: Es gibt keinen festen Anführer in der Karottenbande. Wieder etwas, wodurch sich diese Reihe von anderen abhebt. Denn diese Rolle wird nach jedem gelösten Fall an ein anderes Mitglied übergeben; und auch immer abwechselnd mal ein Junge und mal ein Mädchen.
Sprachlich bewegt sich das Buch auf dem Niveau von Kindern ab acht Jahren. Freche Dialoge, ein rasches Voranschreiten der Handlung und eine kurzweilige Geschichte lassen Kinder nicht nur rasch in das Geschehen eintauchen, sie werden sich auch schnell mit dem einen oder anderen Charakter identifizieren.
Im Vordergrund stehen natürlich die vier Freunde und der Hund Pfote. Daneben treten vor allem die Großeltern von Lucy und Flocke vermehrt auf. Bei allen anderen Figuren handelt es sich jedoch um Nebenpersonen. Für den Anfang sind dies auch genug Personen mit denen sich die Leser anfreunden müssen. Dennoch wird schon jetzt klar, dass hier noch sehr viel Potential für weitere Abenteuer wartet.
Einziger Kritikpunkt des Buches ist die Schriftgröße. Denn für Achtjährige, die man zudem noch als Erstleser bezeichnen kann, fällt diese sehr klein aus. Das erschwert das Lesen und könnte sogar ein Grund sein, warum Kinder rasch das Interesse am Buch verlieren.

Doch abgesehen davon hält man hier ein Kinderbuch in der Hand, welches empfehlenswert ist. Eine aus dem Leben gegriffene Handlung, realistische Kinder und vor allem mal keine Kinderhelden mit tollen Talenten wissen die Leser rasch zu überzeugen. Hier dürfen Eltern beruhigt zugreifen.

Details

Bewertung

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