Grüße vom Mars

Antolin Quiz

Notlandung bei Oma udn Opa
von Sebastian Grusnick, Thomas Möller, Frollein Motte (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 03. Juni 2019

Grüße vom Mars

Eine gute Vorbereitung und Planung sind wichtig, denn dann kann nichts schief gehen. Dumm nur, dass das Leben sich nicht immer an einen Plan hält und manchmal einfach andere Ideen hat. Aber auf eines ist dabei immer Verlass: Diese kleinen Änderungen können manchmal so spannend wie eine Reise zum Mars sein. Davon erzählt auch das herrlich originelle Kinderbuch „Grüße vom Mars“.

Notlandung in Lunau

Planung und Vorbereitung sind für den zehnjährigen Tom das Wichtigste. Er weiß genau, dass er später einmal auf eine Expedition zum Mars gehen möchte - und darauf muss man einfach gut vorbereitet sein. Eine Chance zum Üben bekommt er überraschend in diesem Sommer. Seine Mutter arbeitet für einen Fernsehsender und hat eine neue Stelle angeboten bekommen. Diese führt sie für zwei Monate nach China. Tom und seine beiden älteren Geschwister sollen in dieser Zeit zu Oma und Opa nach Lunau. Das wäre auch grundsätzlich kein Problem, wenn Tom nicht seine Eigenheiten hätten. So muss er beispielsweise immer an einem rechteckigen Tisch sitzen. Und zwar genau rechts neben der Stirnseite. Er meidet auch rote Sachen, da die nie Gutes verheißen. Dumm nur, dass die Eingangstür zu Oma und Opas Haus rot gestrichen ist.
Es liegt also ein aufregender Sommer vor den drei Geschwistern, der für Tom zu einer großen Herausforderung und einer spannenden Expedition wird.

Grüße vom Mars. Notlandung bei Oma und Opa

Witzig und charmante Geschichte

Sebastian Grusnick und Thomas Möller erzählen nicht einfach nur eine Feriengeschichte, eine Geschichte über drei Geschwister, die während des Sommers bei ihren Großeltern bleiben, da ihre Mutter beruflich verreisen muss. Nein, sie erzählen viel mehr. Sie erzählen von dem Aufeinandertreffen zweier Generationen, deren unterschiedlicher Vorstellungen und Werte und wie sie diese unter einen Hut zu bringen lernen. Ein Prozess, der für so manche komische aber auch nachdenkliche Situation sorgt. Zunächst haben wir da unseren zehnjährigen Protagonisten, der auch zum Ich-Erzähler der Geschichte wird. Tom ist ein sehr liebenswerter, netter Junge. Er hat ein paar Eigenheiten, braucht seine gewohnten Abläufe, seinen geregelten Tagesablauf und seine Lieblingskleidung. Das alles gibt ihm Sicherheit, vermittelt dem Jungen Halt und Vertrauen. Dass seine Mutter nun für längere Zeit weg ist und er obendrein zu seinen Großeltern muss, ist für ihn natürlich eine große Herausforderung. Doch zum Glück sind Mutter und Geschwister sehr feinfühlig und wissen immer wieder, wie sie ihm mit kleinen Alltagstricks helfen können. So wird der Urlaub als Expedition und Vorbereitung auf seinen Traumberuf - eine Expedition zum Mars - bezeichnet. Tom bekommt ein Logbuch, in dem er alles rund um die Expedition Lunau notiert. Toms Großeltern, vor allem die Oma, sind manches Mal mit den besonderen Ansprüchen des Enkels überfordert. Hier wird der Generationenkonflikt deutlich. Denn während die Großmutter noch aus einer Zeit stammt, in der man sich zusammenreißen musste, kommt Tom aus einer Zeit, in der es mehr Verständnis für den einzelnen gibt. Beide müssen lernen, auf den anderen Rücksicht zu nehmen und auf ihn einzugehen. Etwas, das am Ende gut klappt. Dabei helfen auch Toms ältere Geschwister, die zwar manchmal genervt von dem eigenwilligen Verhalten ihres kleinen Bruders sind, aber es respektieren und die sich auch schützend vor ihn stellen. Vor allem Toms pubertierende Schwester ist mit ihrer Suche nach Netzempfang manchmal wirklich nervig.
Aus dieser Konstellation sehr starker, eigenwilliger und spezieller Charaktere entstand eine herrlich amüsante und witzige Geschichte mit Tiefgang. Hier und da regt die Erzählung zum Nachdenken und Hinterfragen an, doch hauptsächlich ist sie einfach nur schräg und unterhaltsam.

Grüße vom Mars. Notlandung bei Oma und Opa

„Grüße vom Mars“ ist eine großartige Sommer- und Ferienlektüre, die mit sympathischen Charakteren und fesselnder Handlung überzeugt. Der Plot ist trotz aller Schrägheit doch sehr alltagsnah und hier und da aus dem Leben gegriffen. Sebastian Grusnick und Thomas Möller gelingt es, mit dieser gleichzeitig witzigen und tiefsinnigen Geschichte ihre jungen Leserinnen und Leser zu fesseln und zu unterhalten.

Details

Bewertung

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