Gute Nacht, Karli

von Klaus Baumgart
Rezension von Janett Cernohuby | 16. Juli 2021

Gute Nacht, Karli

Der Abend ist gekommen und in Familien beginnt nun das tägliche Zubettgeh-Ritual. Damit verbunden sind auch oft Beschwerden der Kleinen, dass sie noch gar nicht müde seien, dass sie noch spielen müssten und dass sie eigentlich schon groß wären und länger aufbleiben wollen. Klaus Baumgart hat letzteres für ein wunderbar nächtliches Gedankenspiel aufgegriffen und das Großsein in einem zauberhaften Gutenacht-Buch untergebracht.

Karli will noch nicht schlafen gehen

Obwohl Karli noch ganz in seinem Spiel mit den Bausteinen vertieft ist, obwohl er noch so viel zu tun hat, ist es Zeit für ihn ins Bett zu gehen. Kleine Kater müssen nun mal früh ins Bett. Das findet Karli doof. Er würde viel lieber groß sein. Denn dann könnte er so lange wachbleiben, wie er will. Er bräuchte nicht mehr sein Zimmer aufräumen, könnte jeden Tag seine Lieblingssachen anziehen, dürfte in alle Pfützen springen und müsste im Auto nicht mehr im Kindersitz sitzen. Als großer Kater wäre Karli ganz stark und unglaublich mutig. Nur eines fragt er sich: Wer gibt großen Katern eigentlich ihren Gutenachtkuss? Vielleicht ist es ja doch nicht so verkehrt, klein zu sein.

Gute Nacht, Karli

Liebevolle Gutenacht-Geschichte für gar nicht müde Kinder

Klaus Baumgart spinnt in dieser Gutenacht-Geschichte ein wunderbares Gedankenspiel und greift darin all die Dinge auf, die Kindern durch den Kopf gehen. Der Autor erzählt nicht davon, wie ein kleiner Kater zu Bett gehen soll, das aber noch mit der einen oder anderen Erledigung hinauszögert. Nein, Klaus Baumgart bringt all die Gedanken zu Papier, die Kindern in dieser Situation durch den Kopf gehen. Wenn sie wütend in ihrem Bett sitzen und sich wünschen, nicht mehr klein zu sein. Wenn sie beginnen aufzuzählen, was sie alles tun würden, wären sie doch schon groß. Genau diese Gedankenspiele finden sich im Buch. Sehr minimalistisch dargestellt, aber mit umso größerer Aussagekraft lässt uns der Autor an Karlis Gedanken teilhaben. Wunderbar fantasievoll setzt der Autor die einfach formulierten Wünsche um. Seine Bilder zeigen plakativ, wie sich Karli das Großsein vorstellt. Was er tun und was er anders machen würde. Hier lässt der Autor der kindlichen Fantasie und seinem Ideenreichtum freien Lauf. Wir sehen witzige Bilder, die auf humorvolle Weise das kindliche Denken aufzeigen, die Kinder mit einem Augenzwinkern abholen, sie Lachen und Spaß haben lassen. Obwohl mit wenigen Details gezeichnet, laden die Bilder zum Verweilen ein. Unsere Kleinen werden uns jede Menge über sie erzählen, werden ihren Gedanken freien Lauf lassen und das begonnene Gedankenspiel weiterführen. So lange, bis Karli am Ende eine erschreckende Feststellung macht: Wer gibt großen Katern einen Gutenachtkuss? Eine charmante Szene, ein Moment, in dem auch die Kleinsten innehalten, darüber nachdenken und wie Karli beschließen werden, lieber ein anderes Mal groß zu werden. Morgen, zum Beispiel.

Gute Nacht, Karli

Nicht immer müssen Gutenacht-Geschichten von abendlichen Zubettgeh-Ritualen erzählen. Klaus Baumgart erzählt uns eine fantasievolle Abendgeschichte, in der spielerisch Kindergedanken und Kindervorstellungen aufgegriffen und mit einem Augenzwinkern dargestellt werden. So kommen selbst die kleinen Kater zur Ruhe, die von sich behaupten, noch gar nicht müde zu sein.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    06/2021
  • Umfang:
    30 Seiten
  • Typ:
    Pappbilderbuch
  • Alter (Kleinkind):
    24 Monate
  • ISBN 13:
    9783649638698
  • Preis (D):
    10,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Illustration:

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