Der Esel Pferdinand

Pferdsein will gelernt sein

Antolin Quiz
von Suza Kolb
Rezension von Janett Cernohuby | 01. September 2016

Pferdsein will gelernt sein

Es gibt einen neuen vierbeinigen Kinderbuchhelden, der die Bücherregale und Herzen erobern wird. Sein Name ist Ferdinand, sein Markenzeichen ist graues Fell, ein fröhliches Gemüt und ein lauter I-Ah-Ruf. Genau, Ferdinand ist ein Esel. Von seine Abenteuer erzählt die neuen Kinderbuchreihe "Der Esel Pferdinand", dessen erster Band den Titel "Pferdsein will gelernt sein" trägt.

Ferdinand ist ein junger Esel, der auf dem Gut von Opa und Oma Hoppe lebt. Sehnsüchtig blickt er jeden Tag seiner Mama Tine und seinem Onkel Alfred nach, wenn sie zum Klausenhof gehen, um dort als Kinderesel Spaß zu haben. Wie gerne möchte er mit ihnen mitgehen. Doch er ist noch zu klein, sagt seine Mama immer. Bis es soweit ist, verbringt er die Zeit beim gemeinsamen Spiel mit seinem Freund Paule, einem kleinen Ziegenbock. Und Paul hat immer ganz tolle Ideen. Jetzt zum Beispiel schlägt er Ferdinand vor, schon einmal das Kinderesel-sein zu üben. Er, Paule, kann ja als Kind Ferdinand über die Wiese führen oder gar auf ihm "reiten". Doch als Emmi, die Enkeltochter von Opa und Oma Hoppe, auf den Hof kommt, ergeben sich für Ferdinand neue Chancen und Gelegenheiten.

"Pferdsein will gelernt sein" ist ein witziges und unterhaltsames Kinderbuch für Leser ab sieben Jahren. Liebevoll erzählt Suza Kolb von dem kleinen, aufgeweckten Esel, der zusammen mit seinem nicht minder fröhlichen Freund über die Wiesen tollt. Beide haben immer die tollsten Ideen. Doch Ferdinands Gedanken kehren stets zu einem bestimmten Punkt zurück. Er würde so gerne als Kinderesel von einem Kind geführt und betreut werden. Mit der Ankunft der Enkeltochter kommt er diesem Wunsche in Stückchen näher. Dabei ist Emmi zunächst gar nicht angetan von Ferdinand. Er ist nur ein Esel, wo sie sich doch ein Pony gewünscht hat. Doch schnell merkt sie, wie liebenswert und klug Ferdinand ist und wie viel Spaß es macht, ihm neue Sachen beizubringen. Natürlich gibt es im Buch auch einige Stänkerfritzen. Das ist zum einen Ferdinands Bruder Zottel. Er liegt viel lieber faul in der Gegend und beißt auch schon einmal zu, wenn ihm etwas nicht passt. Doch auch auf dem Klausenhof gibt es einige unangenehme Zeitgenossen. Unter den ohnehin schon arroganten Pferden und Ponys, die nur auf Esel herabblicken, gibt es ein besonders eingebildetes Pferd: Pitt. Doch den rettet Ferdinand später noch aus einer brenzligen Situation und wird zu einem großen kleinen Helden.
Suza Kolb erzählt ihre Geschichte sehr unterhaltsam und herzlich. Dabei bedient sie sich einer einfachen und kindgerechten Sprache. Auch lässt sie ihre Handlung geradlinig verlaufen. Sie verzichtet auf einen zweiten Schauplatz oder mehrere Handlungsstränge. Daher spricht das Buch vor allem Erstleser an und begeistert sie durch seine tolle Geschichte. Selbst als Vorlesegeschichte für jüngere Kinder, wird "Der Esel Pferdinand" mit Begeisterung aufgenommen.
Begleitet wird diese von bunten, nicht minder fröhlichen Illustrationen. Sie lockern den Textfluss auf und stellen Szenen aus dem gerade gelesenen Abschnitt dar. Auf den Vorsatzseiten werden alle Esel und Ziegenbock Paule dem Leser vorgestellt.

Zusammengefasst ist "Der Esel Pferdinand: Pferdsein will gelernt sein" ein tolles, witziges und unterhaltsames Kinderbuch für Leser ab sieben Jahren. Es ist gleichzeitig auch der Auftakt zu einer neuen, vielversprechenden Kinderreihe. Diese dreht sich jedoch einmal nicht um Pferde oder Ponys, sondern um Esel. Vor allem um einen Esel, den man ganz schnell in sein Herz schließen und auf dessen zweites Abenteuer man sehnsüchtig warten wird.

Details

Bewertung

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