Schwarzer Kater, weiße Katze

von Silvia Borando
Rezension von Janett Cernohuby | 11. Mai 2020

Schwarzer Kater, weiße Katze

Schwarz und weiß, hell und dunkel. Zwei komplette Gegensätze, zwischen denen es viel Raum für Schattierungen gibt. Die Welt und das Leben in diese beiden Kategorien zu teilen mag einfach erscheinen, ist jedoch nicht der richtige Ansatz. Denn man sollte einen Blick dazwischen wagen, um etwas Neues auszuprobieren und zu entdecken. Genau das greift auch Sivlia Borando in ihrem Bilderbuch „Schwarzer Kater, Weiße Katze“ auf.

Die Neugier auf das Fremde

Zwei Katzen, die eine ist schwarz von der Schwanzspitze bis zu den Pfoten, die andere ist komplett weiß. Der schwarze Kater ist nur am Tag unterwegs. Dann streift er durch sein Revier, beobachtet die Schwalben und plaudert mit Frau Amsel. Die weiße Katze dagegen ist in der Nacht unterwegs, bewundert die Sterne und unterhält sich mit der Eule.
Irgendwann haben beide Katzen den Wunsch, die jeweils andere Tageszeit kennenzulernen. So kommt es, dass sie sich begegnen und einander kennenlernen...

Schwarzer Kater, weiße Katze

Eine Geschichte über Gegensätze, die zu Gemeinsamkeiten führen

Silvia Borando erzählt in diesem Bilderbuch eine einfache und gleichzeitig tiefgründige Geschichte über zwei ganz gegensätzliche Katzen. Die eine ist weiß, die andere schwarz; die eine ist am Tag unterwegs, die andere in der Nacht. Sie sind grundsätzlich verschieden, doch gerade darin finden sie so viel, was sie verbindet und was Neues, Buntes hervorbringt.
Zwischen diesen ganz einfachen, klaren Bildern finden sich so viele Ansätze, über die man nachzudenken beginnt. So wird aus einer schlichten Katzengeschichte auch eine Geschichte über Neugier, Offenheit und Kompromissbereitschaft. Das Buch zeigt, dass man Neues entdecken und erfahren kann, wenn man seine gewohnten Wege, seine gewohnten Muster verlässt und einmal hinter den Zaun schaut, der unseren Alltag umgibt. So wird man entdecken, dass es zwischen Schwarz und Weiß ganz viele verschiedene Farbtöne gibt.

Schwarzer Kater, weiße Katze

Die Geschichte ist mit wenigen Worten und klaren Sätzen erzählt. Gleiches spiegelt sich in den Illustrationen wider. Minimalistisch gezeichnet, kommen sie ohne Kulisse und mit den allerwenigsten Details aus. Auch farblich beschränken sie sich auf schwarz und weiß. Doch gerade wegen dieses minimalistischen Charakters sind sie umso einprägsamer. Sie machen die Unterschiede deutlich und zeigen, wie sie dennoch zu Gemeinsamkeiten führen können. Die Pointe am Schluss, ja, die ist besonders gelungen und bietet gerade gleich noch mehr Gesprächsstoff für Eltern und Kinder.

„Schwarzer Kater, Weiße Katze“ von Silvia Borando ist eine minimalistisch erzählte und illustrierte Geschichte, mit viel mehr Tiefgang. Sie erzählt eine rührende Liebesgeschichte zwischen zwei Tieren und wird zugleich zu einem Ausgangspunkt für viele Gespräche über Offenheit, Neugier auf Fremdes und die Bereitschaft, etwas Neues zu probieren.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    Gatto Nero, Gatta Bianca
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2020
  • Umfang:
    48 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    3 Jahre
  • ISBN 13:
    9783772529221
  • Preis (D):
    14,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Illustration:

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