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Hot Dogs: Starke Jungs - streng geheim!

Schwestern und andere Außerirdische

von Thomas Brezina
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Januar 2009

Schwestern und andere Außerirdische

Jungs, ganz gleich welchen Alters, lieben coole Sachen und heiße Abenteuer. Genau diese Themen sollen auch in Romanen behandelt werden. Dabei können dann ruhig mal Handys vom Himmel fallen, Außerirdische die Welt bedrohen und Schwestern sich in fiese Gegnerinnen verwandeln (obwohl die das eigentlich immer sind). Alle diese Anforderungen kennt Star-Kinderbuchautor Thomas Brezina und so erschien unter dem Titel "Hot Dogs: Starke Jungs - streng geheim" seine Jugendbuchreihe über eine Clique von vier Freunden, die eben solche heißen Abenteuer erleben.

Robbi, Conrad und Jian-Dong sind vier beste Freunde, die alle in die gleiche Schule gehen. Zusammen erleben sie die abenteuerlichsten Sachen. Doch was in den nächsten Tagen auf sie zukommt, lässt alles zuvor Erlebte verblassen. Als die vier Jungs eines Morgens auf dem Weg zur Schule sind, fällt ein blaues Handy vom Himmel. Noch bevor die Freunde ihre Überraschung verwunden haben, klingelt dieses. Am anderen Ende meldet sich ein Mann namens Popcorn. Er hält die vier für seine Agenten, glaubt, sie haben sich als Schuljungen getarnt und gibt ihnen prompt den Auftrag zur Rettung der Erde. Denn diese wird von außerirdischen Wesen bedroht, die sich als Menschen getarnt unter die Bevölkerung gemischt haben. Die vier Jungs erhalten ihre Agentenausrüstung, die noch haarsträubender scheint, als die Geschichte über die Außerirdischen. Zu dieser gehören neben einem Schutzanzug und einer Röntgenbrille auch explodierender Kaugummi sowie andere Kuriositäten. Mäx, Robbie, Conrad und Jian-Dong bleibt gar nicht lange Zeit, über ihre neue Aufgabe nachzudenken, da taucht der Außerirdische auch schon auf. Er verwandelt ihre Schwestern in noch niederträchtigere Zicken, als sie es eh schon waren und sorgt für noch so manch andere Probleme. Die vier Freunde fassen sich gezwungenermaßen ein Herz und nehmen den Kampf gegen die außerirdische Invasion auf.

Wild, verrückt, abenteuerlich, lustig - das sind einige Worte, mit denen man den Auftaktroman zu Thomas Brezinas Jungenbuchreihe bezeichnen kann. Der Autor erfüllt all jene Anforderungen, die junge Leser an eine Geschichte haben. Jungs wollen nichts über gemeine Klassenkameradinnen lesen, sie himmeln keine Boygroups an und begeistern sich auch nicht für Pferde. Genau auf diese Dinge verzichtete Thomas Brezina und brachte stattdessen weniger reelle, aber dafür unterhaltsame und lustige Elemente ein. Da gibt es schleimige Außerirdische, fiese Schuldirektoren sowie coole und abgedrehte Ausrüstungsgegenstände. Chaotisch wie Jungs im Alter von neun Jahren sind, präsentiert sich auch das Buch. Dabei verliert es aber keineswegs den roten Faden und gerät ins Unverständliche. Die Handlung verläuft geradlinig. Für die jungen Protagonisten gibt es nur eine Aufgabe zu lösen. Es treten keine zusätzlichen Hindernisse oder Probleme auf. Somit kann sich auch der Leser voll und ganz auf die Invasion der Außerirdischen konzentrieren, ohne von anderen Handlungssträngen abgelenkt zu werden.
Die Charaktere sind bunt gemischt. Da gibt es die Brüder Mäx und Robbie, deren Mutter derzeit half, in Asien Schulen und Krankenhäuser einzurichten, weswegen sich nun der Vater um die Kinder kümmern muss. Dieser scheint hoffnungslos überfordert. Er vergisst Geburtstage, übergibt der älteren Schwester größere Entscheidungsfreiheit, die diese natürlich nutzt, um ihre kleinen Brüder zu schikanieren. Fast ähnlich geht es auch bei den anderen beiden Jungs zu. Conrads Familie macht einen ziemlich wilden und verrückten Eindruck. Der Vater ist Requisitenbauer und die Mutter Maskenbildnerin und Visagistin am Theater. Seine kleine Schwester genießt die Verrücktheit und das vorherrschende Chaos ihrer Eltern, anders als Conrad. Bei ihm herrschen penible Ordnung und klare Strukturen. Das ist auch der Grund, warum seine Freunde ihn den "Baron" nennen.
Zu guter Letzt ist da noch Jian-Dong. Seine Familie stammt aus China. Seine Eltern besitzen ein kleines chinesisches Restaurant. Jian-Dong war als Kleinkind sehr zierlich und kränklich, weswegen seine Mutter sich noch immer die größten Sorgen um ihn macht - sehr zum Leidwesen ihres Sohnes.
Alle anderen Nebencharaktere, seien es Eltern, Geschwister, Mitschüler oder Lehrer, treten eher unscheinbar in Erscheinung. Vielmehr lenkt der Autor das Augenmerk der Leser voll und ganz auf die Hauptpersonen, was gerade bei Jugendbüchern nicht verkehrt ist. Jungen Lesern fällt es schwer, sich auf zu viele Handlungspersonen zu konzentrieren. Je verzweigter deren Beziehungen zueinander sind, desto schwieriger wird es für Jugendliche dem Handlungsverlauf zu folgen. Das erkannte der Autor und beschränkte sich auf die wichtigsten Figuren.

"Schwestern und andere Außerirdische" bildet einen lustigen und abenteuerlichen Auftakt zu Thomas Brezinas Jugendbuchreihe "Hot dogs: Starke Jungs - streng geheim". Eine skurrile Geschichte über Außerirdische und gemeine Schwestern wird junge Leser begeistern und sie neugierig auf die Folgebände machen.

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