No Jungs! Zutritt nur für Hexen

Zwei allerbeste Feindinnen

von Thomas Brezina
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Januar 2009

Zwei allerbeste Feindinnen

Denkt mal an eure ärgste Feindin aus der Schule. Die, die immer rumzickt, die neueste Mode trägt und super-aufgestylt ist. Nun stellt euch mal vor, euer Vater oder eure Mutter hätte sich in deren Mutter oder Vater verliebt, beide wollten heiraten und ihr wärt ab sofort Stiefschwestern. Das ist doch super-ätzend, oder? (um es einmal in Jugendsprache zu formulieren) Und genauso geht es den Mädchen Lissi und Tinka.

Lissi lebt alleine mit ihrem Vater und zwei Brüdern. Ihre Mutter starb vor einigen Jahren an einer schweren Krankheit. Seither versucht ihr Vater für die Kinder so gut wie möglich da zu sein. Ähnlich geht es auch Tinka. Seit ihr Vater die Familie für eine andere Frau verlassen hat, lebt sie alleine mit ihrer Mutter und zwei älteren Brüdern. Tinka und Lissi sind die ärgsten Feindinnen, sie hassen sich und streiten, wo es nur geht. Nun müssen sie in der Schule gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Sie sollen ältere Menschen besuchen und deren Lebensgeschichten niederschreiben. Die Mädchen haben sich noch nicht einmal mit dem Schock abgefunden, da erwartet sie Zuhause der nächste. Ihre Mutter beziehungsweise ihr Vater eröffnen den Mädchen, dass die beiden Elternteile sich ineinander verliebt haben und heiraten wollen. Während die Jungs das recht cool finden und sich schon bald mit ihren neuen Stiefbrüdern angefreundet haben, sehen die Mädchen rot. Doch dann tritt unverhofft die alte Dame aus ihrem Schulprojekt auf den Plan und hat ein ganz besonderes Geschenk für die Mädchen.

Eine Geschichte, wie sie schrecklicher und lustiger gar nicht sein kann. Zwei Feindinnen stellen auf einmal fest, dass ihre Eltern sich ineinander verliebt haben und sie nun Schwestern werden müssen. Beide sehen rot und eine jede zöge das Internat dem Zusammenleben tausendmal vor. Somit ist jede Menge Zickenterror vorprogrammiert.
Gleichzeitig kommt für die Eltern von einer völlig unerwarteten Seite Hilfe, die die Mädchen zwingt, zusammenzuarbeiten und zu erkennen, dass es besser wäre Freundinnen als Feindinnen zu sein. Tja, manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden.
Das Buch beginnt als eine aus dem Leben gegriffene Geschichte. Familienprobleme, Schule und Zoff mit einer Klassenkameradin kennt jedes Kind mehr oder weniger. Doch dann kommt eine Prise Fantasy in die Handlung, wodurch das Buch nicht nur eine andere Wendung nimmt, sondern auch ein ganz anderes Aussehen bekommt. Den Mädchen wird eröffnet, dass sie Hexen sind und zaubern können. Somit unterscheidet sich dieser Jungmädchenroman von einer Reihe anderer und macht ihn zu etwas Besonderem.
Die Personen sind gut ausgearbeitet und dargestellt. Lissi ist ein etwas chaotischer Charakter. Modisch passt sie sich nicht der breiten Masse an und auch Ordnung ist eher die andere Hälfte ihres Lebens - Tinka. Denn Tinka ist das ganze Gegenteil von Lissi. Ordentlich, modisch, höflich und hilfsbereit weiß sie schnell die Herzen ihrer Mitmenschen zu gewinnen. Beide Mädchen ergänzen sich wunderbar und sind als Team unschlagbar. Auch die Nebencharaktere und ihre Familien, sind gut ausgearbeitet. Tinkas Mutter und Lissis Vater sind beides einsame Herzen, die sich gefunden haben. Lissis jüngerer Bruder ist eine kleine Nervensäge und auch die beiden mittleren sind nicht besser. Stets machen sie sich einen Spaß daraus, die Mädchen zu ärgern und ihnen Streiche zu spielen. Ganz anders Tinkas größter Bruder, der bereits studiert und eigentlich bald ausziehen möchte - behauptet er zumindest.

Insgesamt ist es dem österreichischen Erfolgsautor Thomas Brezina hat mit der Reihe "No Jungs! Zutritt nur für Hexen" wieder einmal eine unterhaltsame, lustige und spannende Jungmädchenbuchreihe aus seiner Feder gezaubert. Durch die Mischung aus Alltagsgeschichten und Fantasyelementen wird aus der Serie etwas besonderes und erfrischend anderes. "Zwei allerbeste Feindinnen" stellt dazu einen sehr gelungenen Auftaktroman dar, der Neugierig auf weitere Geschichten der beiden jungen Hexen macht.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
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  • Gefühl:
    Keine Bewertung

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