Die Streitsaurier

Antolin Quiz
von Annette Langen, Gloria Jasionowski (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Dezember 2025

Die Streitsaurier

Manchmal scheint es, als würden sich Kinder in einem Dauerwettkampf befinden. Immer können sie etwas besser, sind schneller, stärker oder haben mehr. Um einen solchen Wettstreit geht es auch bei Annette Langen, wenn sie von ihren zwei Streitsauriern erzählt.

Wenn zwei sich streiten…

Irgendwo im Stillen Ozean, der seinem Namen bisher alle Ehre machte, taucht plötzlich eine kleine Insel auf. Mit den zwei Palmen sieht sie sehr einladend aus und es dauert nicht lange, das lässt sie ein Saurier namens Miracelrex darauf nieder. Diese Insel, findet er, ist einfach perfekt für ihn. Doch leider hat er seine Rechnung ohne Superosaurus gemacht, der ebenfalls die Insel für sich beansprucht. Kaum sehen sich die beiden, bricht ein rechter Zank zwischen ihnen aus. Wem gehört die Insel nun? Miracelrex oder Supersaurus? Um das zu klären, beginnen die beiden mit einem Wettstreit. Sie wollen herausfinden, wer der Beste ist: im Augenrollen, Zunge-bis-zur-Schnabelspitze rausstrecken und auf einem Bein hüpfen.

…freut sich der dritte

Und während die beiden Streitsaurier ihr Können messen, taucht ein breit grinsendes Gesicht im Wasser auf. Zu diesem gehört freilich auch ein Körper und als dieser sich im Wasser erhebt, erleben die beiden Kontrahenten den Schreck ihres Lebens. Denn plötzlich ist da ein noch viel größerer und furchteinflößenderer Saurier, als sie es sind. Vergessen ist ihr Streit, denn nun heißt es fliehen. Wie gut, dass ausgerechnet da eine weitere Insel im Meer auftaucht - und wem die gehört, darüber sind sich die beiden Saurier sofort einig!

Die Streitsaurier

Witzig und ohne erhobenen Zeigefinger

Charmant und witzig erzählt Annette Langen die Geschichte zweier Zankhähne. Lustig ist dabei auch, dass die Autorin sich extra eine eigene Urviechsprache hat einfallen lassen, die immer wieder im Buch gesprochen wird. Das verleiht der Geschichte mehr Unterhaltung und lässt sie weniger ermahnend wirken. Überhaupt verzichtet die Autorin auf den erhobenen Zeigefinger und erzählt die Ereignisse eher so, dass man nach der Lektüre mit dem Kind in das Gespräch gehen kann, aber nicht muss. Das ist das Schöne an dem Buch. Es gibt etwas mit, wenn man denn etwas mitnehmen möchte, ansonsten kann man einfach nur seine Handlung genießen. Diese präsentiert sich in einer verspielten Erzählweise, die hier und da auch die Leserschaft anspricht. Flott und lebendig entfaltet sich der Wettstreit zwischen den beiden, die immer etwas besser, weiter, schneller können als das Gegenüber. Ein Ende scheint da wohl nicht in Sicht, zumindest auf den ersten Blick. Denn tatsächlich gibt es noch die berühmte dritte Partei im Spiel, die sich bekanntlich über den Streit von zwei anderen freut. So löst auch Annette Langen diesen Konflikt und lässt die beiden Kontrahenten zueinander finden. Am Ende ist aller Zank vergessen und die beiden werden zu Freunden.
Um die Geschichte lebendig und witzig werden zu lassen, braucht es auch die dazugehörigen Illustrationen. Diese stammen von Gloria Jasinovski, die den Wettkampf visuell darstellte. Plakativ, auszugsweise und dann wieder mit Blick auf die gesamte Szene sind die Bilder so lebendig und abwechslungsreich, wie der Wettstreit selbst. Auch sind sie mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und lassen die Ereignisse auch ohne Text erlebbar machen. Beides zusammen macht das Buch erst so richtig unterhaltsam.

„Die Streitsaurier“ greift mit Sprachwitz und farbenfrohen Illustrationen das ewige Schneller-Weiter-Höher Thema auf, in dem Kinder bisweilen versinken. Übertragen auf zwei urzeitliche Viecher können sie es hier einmal aus anderer Perspektive miterleben und erfahren, dass gemeinsam doch eigentlich viel besser ist, als gegeneinander.

Details

Bewertung

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