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Das kleine Wunder

Groß, Klein, Klitzeklein

von Maike Taddicken, Sandra Grimm
Rezension von Janett Cernohuby | 04. Februar 2014

Groß, Klein, Klitzeklein

Für Kleinkinder ist die Welt voller Wunder. Zahlen, Farben, Größenverhältnisse - das alles müssen sie erst begreifen und verstehen lernen. Dabei kann man ihnen spielerisch helfen. Etwa indem man ihnen große und kleine Spielsachen zeigt oder gar zusammen ein Bilderbuch anschaut, in dem diese Themen behandelt werden. Beispielsweise "Das kleine Wunder: Groß, klein, klitzeklein" aus dem Hause Coppenrath.

Wie der Titel schon sagt, geht es in diesem Bilderbuch um Relationen. Dabei beschränken sich die Autorinnen jedoch nicht nur auf die Unterschiede zwischen Groß und Klein, sondern betrachten auch Dick und Dünn, Kurz und Lang, Alt und Jung, Niedrig und Hoch sowie Viel und Wenig. Um diese Relationen darzustellen, werden ganz unterschiedliche Situationen illustriert. Alle haben gemeinsam, dass es sich bei den Motiven um Dinge handelt, welche Kleinkindern im alltäglichen Leben begegnen. Seien es Tiere, Freunde, Familie oder kleine Naschereien.
Für jeden dargestellten Vergleich wurde eine Doppelseite verwendet. Da im Buch aber nicht nur zwei Unterschiede verglichen werden - kurz und lang - sondern diese noch um den Elativ erweitert werden - superlang - benötigt man eine dritte Seite. Diese ist in Form einer großzügigen Klappe eingebunden. Was verbirgt sich dahinter? Was kann denn noch dicker sein, als der abgebildete Hund? Was noch höher, als die Türme der beiden Jungs? Hier werden die Kleinsten zum Entdecken, Schauen und Staunen eingeladen.

Zielgruppe für "Groß, Klein, Klitzeklein" sind Kleinkinder ab zwölf Monaten. Für sie ist das Bilderbuch in vielerlei Hinsicht einfach wunderbar gestaltet. Da wäre zuerst einmal die Größe des Werks insgesamt: nicht zu klein, dass es aus der Hand fällt, aber auch nicht zu groß und schwer, damit es kleine Hände nicht halten können. Das Material ist aus stabilem Karton und zusätzlich beschichtet. Die Klappen sind ebenfalls sehr groß gestaltet, wodurch Kinder ihre ersten Erfahrungen und Übungen damit machen können. Denn wer glaubt, dass jedes Kind mühelos Klappen umblättern kann, der irrt. Doch die Größe hat einen zweiten Vorteil: durch zu grobes Anfassen seitens der motivierten kleinen Leser reißen die Klappen weder sofort ab noch schnell ein.
Auch inhaltlich kann man keine negativen Kritikpunkte finden. Die Zeichnungen sind zweidimensional und simpel gehalten. Klare Formen und Linien lassen die abgebildeten Personen, Tiere oder Dinge erkennen, wenngleich es keine realistischen Illustrationen sind. Auch auf die Bildtiefe hat die Illustratorin verzichtet. Man sieht eine Szene, vielleicht auch noch ein paar Accessoires, aber mehr auch nicht. Dadurch wird fokussieren sich Kinder ganz auf das Thema. Sie werden durch keine Hintergrundmotive abgelenkt oder in Versuchung geführt, diesen mehr Beachtung zu schenken.
Begleitet werden die Zeichnungen von kurzen Zwei- bis maximal Vierzeilern. Diese geben kurz und bündig wieder, was hier verglichen wird. Auch hier ist mehr gar nicht nötig, zumal es den Kleinsten noch an Geduld für längeres Zuhören fehlt.

Somit ist "Groß, Klein, Klitzeklein" ein schönes Bilderbuch zum Thema Unterschieden und Relationen. Gerade nach dem ersten Geburtstag wird dieses Thema sehr wichtig für Kinder. Sie versuchen Becher ineinander zu stecken und müssen erkennen, dass es nicht immer klappt. Das Buch unterstützt somit diesen wichtigen Entwicklungsprozess auf spielerische und unterhaltsame Weise. Es ist die bunte Mischung, die das Werk so empfehlenswert mach. Eine Mischung aus allem und doch nicht zu viel.

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Bewertung

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