Die Knallerbsenbande

Die Knallerbsenbande

von Sandra Grimm, Meike Haberstock (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 24. März 2016

Die Knallerbsenbande

Es gibt sie noch, die ganz normalen Jungengeschichten, in denen ein paar Freunde eine Bande (keine Clique) gründen, einfach nur um Spaß zu haben. Um Streiche zu spielen und Blödsinn zu machen - und um manchmal in ein aufregendes Abenteuer zu schlittern. Sandra Grimm bringt mit ihrer "Knallerbsenbande" ein solches Abenteuer zurück auf den Buchmarkt.

In sechs Tagen sind die Sommerferien vorbei, doch das stört Semmel, Matti, Jolle und Muckel kein Bisschen. Sie verschwenden keinen Gedanken an den bevorstehenden Schulbeginn, sondern denken nur daran, wer ihnen die nächste Tüte mit getrockneten Erbsen spendiert. Mit ihren Flitschen  zielen sie fleißig auf alles, was nicht Mensch oder Tier ist und wofür sie beim Abschießen keinen Ärger mit Eltern und anderen Erwachsenen bekommen. Dafür fahren sie mit ihren supercoolen, selbstgebauten Fahrrädern in den nahegelegenen Wald. Sie sind eine richtige Jungenbande. Nur eines fehlt ihnen. Nervenkitzen. Doch der steht schon in den Startlöchern, denn als sie am fünfletzten Ferientag davon lesen, dass der Jäger spurlos verschwunden ist, beginnt für sie ein spannendes Abenteuer.

Flitschen. Sandra Grimm gibt ihren frechen, aber unglaublich sympathischen Jungs Flitschen in die Hand. Keine Smartphones, keine Tablets, nein Flitschen. Wie, das Wort ist nicht geläufig und das Kind kann noch weniger damit anfangen? Dann aber ganz schnell zu Opa und fragen, was eine Flitsche ist!
Sandra Grimm ist mit ihrem Kinderbuch "Die Knallerbsenbande" ein unglaublich freches, cooles und spannendes Abenteuer gelungen. Hier geht es nicht um pädagogische Ansätze und Werte, hier geht es um echte Jungs, die hinausgehen und zusammen spielen. Es geht um Freundschaft, bei der auch mal ein raues Wort fallen darf. Es geht um Lausbubenstreiche (die Wasserbomben und der Briefträger), es geht um Kind sein und um Ferienfreude. Die Jungs dürfen auf selbstgebauten Fahrrädern, die nicht einmal Licht haben, durch die Gegend fahren. Klar wissen unsere Helden, dass sie sich keinesfalls von der Polizei erwischen lassen sollten, aber dafür sind ihre Fahrräder cool und verzeihen auch unebenes Gelände. Kurz gesagt, Sandra Grimm erzählt eine abenteuerliche und kurzweilige Geschichte, wie sie Kinder und insbesondere Jungs begeistert. Zudem schuf Sandra Grimm vier Charaktere, mit denen sich Jungs nicht nur sehr gut identifizieren können, sondern  auch selbst gerne wie diesewären.
Natürlich kommt dieses Buch nicht ganz ohne eine Detektivgeschichte aus, doch scheint diese nicht der Hauptteil des Plots zu sein. Sie entwickelt sich eher beiläufig, fast zufällig. Ein Stein wird ins Rollen gebracht und plötzlich werden aus den vier Lausbuben die Helden der Kleinstadt. Denn sie finden nicht nur den verschwundenen Jäger, sie können auch einen Dieb aus dem Supermarkt überführen - doch wir wolle nicht zu viel verraten.
Begleitet wird die Geschichte von nicht minder frechen Illustrationen von Meike Haberstock. Sie zeichnet die Jungs ebenso cool und lausbubenhaft wie sie Sandra Grimm beschreibt. Diese Illustrationen lockern den Text auf und laden so auch Erstleser ein, zu diesem Buch zu greifen. Insbesondere Jungs sind die Zielgruppe. Sie für das Lesen und Bücher zu begeistern, ist immer schwer. Sandra Grimm bietet mit ihrer Geschichte aber ein Buch, zu dem sie gerne greifen und das sie mit Begeisterung zu Ende lesen werden.

"Die Knallerbsenbande" von Sandra Grimm und mit Illustrationen von Meike Haberstock ist ein freches und kurzweiliges Kinderbuch. Vier sympathische Lausbuben, mit denen sich jeder Junge schnell und gerne identifiziert, erleben ein paar tolle letzte Ferientage und darüber hinaus ein cooles Abenteuer. Lesespaß und kurzweilige Unterhaltung sind hier garantiert, weswegen wir das Buch gerade für weniger Lesebegeisterte sehr empfehlen können.

Details

Bewertung

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  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Illustration:

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