Hör mal hin! Wer knabbert hier?

von Sandra Grimm, Christine Faust (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 11. Februar 2020

Hör mal hin! Wer knabbert hier?

Viele Pappbilderbücher präsentieren nicht nur eine altersgerechte Geschichte, sie halten für die Kleinsten auch viele Spielelemente in Form von Klappen oder Schiebern bereit. Auch die Einbindung von Geräuschen und Soundelementen ist sehr beliebt. Ein ganz besonderes Soundbuch ist im Ravensburger Verlag erschienen. Ganz ohne Elektronik versuchen speziell aufbereitete Schieber bestimmte Geräusche nachzuahmen.

Es knistert und schmatzt

Tiere machen die vielseitigsten Geräusche. Damit ist aber nicht nur ihre eigene Tiersprache gemeint - grunzen, maunzen, bellen, piepen - sondern es sind auch die Geräusche gemeint, die sie durch ihr Verhalten erzeugen. Etwa das Schnurpseln, wenn der Hase seine Karotte frisst, das Knacken der Eierschale, bevor ein Küken schlüpft oder das leise Schnarchen, wenn der Hund in der Hütte schläft. Diese und weitere Geräusche können die Kleinsten in diesem Buch entdecken.

Hör mal hin! Wer knabbert hier?

Mit Fantasie und akustischen Schiebern

Alles das ohne Batterien, Knöpfe und Soundelemente. Die Geräusche, die wir hier zu hören bekommen, werden allein durch die eingebundenen Schieber erzeugt. Sie schleifen über einen rauen Untergrund und erzeugen dabei Klänge, die an das Knabbern einer Möhre oder das zerbrechen einer Eierschale erinnern. Ja, manchmal ist etwas Fantasie gefragt, denn diese mechanisch erzeugten Geräusche können nicht einhundertprozentig wie die Originale klingen. Aber trotzdem ist es eine witzige Idee, die man sich hier hat einfallen lassen. Sie regt nämlich zu einer bewussteren Beschäftigung mit dem Buch an. Betrachten Eltern und Kind gemeinsam das Buch, beginnen sie, ebenfalls Geräusche nachzuahmen: die Tierstimmen oder wie dargestellte Situationen klingen. Eltern treten so in den Dialog mit ihren Kindern, die natürlich mit Begeisterung einstimmen werden. So bewirkt der Verzicht auf moderne Technik, dass man sich umso intensiver mit dem Buch beschäftigt und vermutlich auch viel weniger genervt ist vom ständigen Rascheln und Schnurren. Spannend ist auch, dass gerade einmal zwei Schieber insgesamt fünf unterschiedliche Situationen abdecken.

Hör mal hin! Wer knabbert hier?

Damit man weiß, welches Geräusch man hier hört, hat Sandra Grimm kurze Texte geschrieben. Sie umschreiben mit wenigen Worten die Szene und sagen Kinder auch, was genau sie hier hören können.
Christine Faust setzt das Ganze mit farbenfrohen und heiteren Illustrationen in Szene. Ihre Tierszenen bieten Kleinkindern jede Menge zu entdecken, ohne sie dabei zu überfordern. Ein klarer Pinselstrich und zentral gesetzte Figuren lenken den Blick der Kleinen aufs Wesentliche. Erst beim zweiten Betrachten fällt der Hintergrund mit seinen gezielt gesetzten Details auf.

Wer genug hat von elektronischen Büchern für die Kleinsten, der sollte einmal einen Blick auf dieses lustige Spielbuch mit Geräuschen werfen. Denn in „Hör mal hin! Wer knabbert hier?“ wird ganz darauf verzichtet und viel eher auf mechanisch erzeugte Geräusche gesetzt. Damit wird gleichzeitig auch viel mehr die Fantasie, Vorstellungskraft und Kreativität der Kleinsten gefördert, wenn sie im Ratschen die beschriebenen Geräusche zu erkennen versuchen.

Details

Bewertung

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