Die ganze Welt der Lieder und Reime

von Gerlinde Wiencirz, Robert Metcalf
Rezension von Janett Cernohuby | 02. April 2015

Die ganze Welt der Lieder und Reime

Es gibt viele und tolle Liedermacher, die für Kinder immer wieder neue Stücke schreiben. Schöne und moderne Stücke, die überzeugen. Doch manchmal sind auch die alten Lieder angesagt, die Klassiker. Zum Glück geraten sie nicht in Vergessenheit sondern werden regelmäßig neu aufbereitet und auf CDs gepresst. Im Silberfischverlag erschien unter dem Titel "Die ganze Welt der Lieder und Reime" ein solches Album.

Viele der hier enthaltenen Lieder und Gedichte hat man selbst als Kind gehört, aber mittlerweile vergessen. Sie nun wiederzuhören weckt Erinnerungen und Glücksgefühle.
Um dem Ganzen ein wenig Struktur zu verlehien, wurden alle Stücke zuerst nach den Tageszeiten sortiert. So beginnt das Album mit Liedern und Gedichten zum Wachwerden: Bruder Jakob, Heraus aus den Betten..., Jetzt steigt Hampelmann, Schön ist der Morgen. Die CD endet mit Stücken zur Guten Nacht: Vom Zähneputzen, Der Mond ist aufgegangen, Weißt du wieviel Sternlein stehen (interessant ist übrigens die alte Schreibweise, die hier beibehalten wurde) und Alle Leut.
Dazwischen gibt es eine bunte und abwechslungsreiche Sammlung von Liedern, Gedichten und Reimen rund um das ganze Jahr (April, April, Regen-, Regentröpfchen, Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder), über Tiere (Die kleine freche Maus, Der Kuckuck und der Esel, Vogelhochzeit), zum Spielen (Meine Hände sind verschwunden, Jetzt fahr'n wir über'n See) und zum Herumblödeln (Zungenbrecher, Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad).
Das sind nur wenige der insgesamt 38 enthaltenen Stücke dieser CD.

Mit dieser CD hält man nicht nur eine tolle Produktion in den Händen, sondern auch ein sehr umfassendes Werk mit vielen klassischen und traditionellen Liedern, Reimen und Gedichten. Es ist eine Sammlung, wie man sie in diesem Umfang und mit dem Inhalt nur sehr selten bekommt. Hier können Eltern die Lieder der eigenen Kindheit wiederentdecken und an ihre Sprösslinge weitergeben. Überrascht wird sicherlich mancher feststellen, dass er den einen oder anderen Titel als Kind selbst gesungen, mittlerweile aber vergessen hat. So entdeckt man kleine Schätze wieder. Obendrein gibt es witzige Lieder über Monate und Alltagssituationen, wie es sie heute nicht mehr gibt. Heute befindet sich manchmal zu viel Pädagogisches und zu wenig Albernes in den Liedern. Waren sie deswegen schlechter weder weniger lehrreich? Nein.
Gesungen werden die Lieder von Robert Metcalf. Der Berliner Liedermacher mit englischen Wurzeln interpretiert die Stücke auf seine eigene Art. Dabei erfindet er keine neuen Noten oder gar Textstellen, gibt die Stücke aber dennoch auf seine eigene Art wieder. So werden auch aus verstaubten Klassikern moderne, frische Stücke. Instrumentalisiert sind die Lieder auf minimalistische Art. Kinder sollen sich ganz auf die Texte konzentrieren, diese lernen und nachsingen können. Es gibt ein paar Gitarrenklänge zur Untermalung, aber auf mehr wurde jedoch verzichtet. So wird das Album auch für jüngere Kinder interessant und sie lassen sich von den heiteren, ulkig wiedergegebenen Liedern mitreißen. Manchmal ist das Nachsingen allerdings nicht so einfach, wenn Robert Metcalf mit der ihm eigenen Art die Lieder im Sprechsang vorträgt.
Die Gedichte und Reime hingegen werden von Sascha Icks und Stefan Kaminski gelesen. Auch sie drücken diesen ihren eigenen Stempel auf und holen sie in unsere Zeit. Betonung, Stimmung und Stimme passen einfach wunderbar.

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Zusammengefasst ist "Die ganze Welt der Lieder und Reime" eine sehr gelungene Produktion aus dem Silberfisch Verlag. Hier wurden tolle Klassiker aus Kinderlieder und -reimen zusammengetragen, stimmlich aufgefrischt und auf CD gepresst. Wir Eltern bekommen die Möglichkeit, kleine Schätze unserer eignen Kindheit wiederzuentdecken und sie an unsere Kinder weiterzugeben. Daher können wir unseren Lesern nur empfehlen, zuzugreifen.

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