T-Rex World

Bitte nicht fressen!

Antolin Quiz
von Jochen Till, Raimund Frey (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 03. März 2023

Bitte nicht fressen!

Dinosaurier sind und bleiben das Trendthema schlechthin. Egal wie viele Sachbücher, Romane und Bilderbücher es über sie gibt, es sind nie genug. Das sieht man sehr gut am kindlichen Leseverhalten und an Buchwünschen. Wie gut, dass Jochen Till und Raimund Frey die Reihe „T-Rex World“ um einen Erstleseband ergänzt haben. Der Titel „Bitte nicht fressen!“ ist hier nicht nur passend gewählt, sondern auch Programm.

Dinostarke Freunde

Mit einem Knacken zieht sich ein Riss durch die Schale des Dinosauriereis und kurz darauf schlüpft ein kleiner T-Rex. Neugierig schaut er in die Welt und blickt staunend seine Eltern an. Die wollten ihren Junior eigentlich GROOAR nennen, doch der möchte lieber Boing genannt werden. Sein erstes Futter schmeckt den Kleinen nicht ganz so gut. Kein Wunder, ist es nicht mehr ganz so frisch. Doch wenn er frisches Futter haben möchte, muss er es sich selbst im Wald jagen. Sagen seine Eltern. Dort gibt es für ihn nur eine Regel: Er soll alles anbrüllen und was kleiner ist als er, kann er fressen. Also zieht Boing los - nur um kurz darauf zu erkennen, dass er mit „alles anbrüllen und was kleiner ist, fressen“ nicht sehr weit kommt. Einige Dinosaurier lassen sich davon nur wenig beeindrucken. Und außerdem hilft anbrüllen und fressen nicht dabei, Freunde zu finden. Dabei macht das Toben mit diesen durch den Wald doch viel mehr Spaß, als alleine zu sein. Nachdem Boing das Triceratops-Mädchen Pling kennengelernt hat, beschließt er nicht nur Pflanzenfresser zu werden, sondern lernt, worauf es wirklich ankommt. Nämlich Freunde zu finden und gemeinsam Spaß zu haben.

T-Rex World: Bitte nicht fressen!

Unterhaltsamer Lesespaß in grauer Urzeit

Und so wie Dinosaurier ein nie langweilig werdendes Thema sind, motivieren sie Leseanfänger*innen dazu, selbst zum Buch zu greifen und spannende Geschichten zu erleben. Jochen Till hält eine solche bereit. Er nimmt uns mit zurück in die Urzeit und zu einem Gelege, wo gerade ein kleiner T-Rex schlüpft. Schon hier erkennt man den witzigen, lockeren Ton, in dem sich auch das restliche Abenteuer präsentiert. Kaum geschlüpft, macht sich der kleine Boing auf den Weg, die Welt zu erkunden. Mit kindlicher Unbeschwertheit rennt er durch den Wald. Die Welt scheint seine Spielfläche zu sein, auf der ihm niemand gefährlich werden könnten. Schließlich sagte sein Papa ja selbst, dass sich jeder vor einem Tyrannosaurus fürchtet. Leider gibt es da aber immer diese eine Person, die sich dieser einfachen Regeln nicht bewusst ist. In Boings Fall ist es ein Triceratops-Mädchen, das mit der gleichen Selbstverständlichkeit, die Boing besitzt, auf den Nachwuchfleischfresser zugeht. Es ist der Beginn einer besonderen Freundschaft. Boing wird überzeugt, dass es sich als Pflanzenfresser viel unbeschwerter lebt und macht es seiner neuen Freundin kurzerhand nach. Er merkt, welche Vorteile eine Freundschaft bringt, angefangen dmait, dass man nicht alleine ist. So entfaltet sich eine heitere und unbeschwerte Freundschaftsgeschichte, in der junge Leser*innen verschiedenen Dinosauriern begegnen und mit ihnen eine aufregende Zeit verbringen. Eltern erinnert die Geschichte an einen Trickfilmklassiker, in dem einst Dinosaurierkinder große Abenteuer erlebten.
Zwischen den Kapiteln finden sich kurze Abschnitte mit Sachwissen, dass die einzelnen Dinosaurierarten in einem Steckbrief vorstellt und auch erwähnt, in welchen Punkten sich der Autor künstlerische Freiheiten erlaubt hat. Sie bieten ein kleines Extra, das das Erstlesebuch bereichert. Daneben lockern auch Raimund Freys Illustrationen den Textfluss auf. Mit ihren erdigen Tönen verleihen sie den Bildern urzeitliche Stimmung, während die Tiere mit liebevollen Gesichtszügen nicht ganz so schrecklich aussehen, wie ihre einstigen Vorfahren. Für das lesende Publikum sind die Bilder auf jeden Fall eine Abwechslung und eine gute Gelegenheit für eine kurze Lesepause.

T-Rex World: Bitte nicht fressen!

„Bitte nicht fressen!“ ist ein Gedanke, der wohl jedem durch den Kopf geht, wenn er sich einem T-Rex gegenübersieht. Dem Triceratops-Mädchen in diesem unterhaltsamen und wilden Erstlesebuch eher nicht, denn mit ihrer mutigen und selbstbewussten Art schließt sie Freundschaft mit dem fürchterlichsten Jäger der Urzeit. Wie es dazu kommt, erzählt Jochen Till unterhaltsam und atmosphärisch nach und motiviert damit Leseanfänger*innen, die Geschichte selbst zu lesen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: