Leselöwen

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Ein Schultag ist ganz schön anstrengend. Als Schulkind muss man ständig das machen, was die Lehrenden sagen und man kann nicht zum Spielen raus, wenn man gerade Lust dazu hat. Doch auch als Lehrer hat man es nicht leicht und wünscht sich so manches Mal, wieder ein Schulkind zu sein. Sonja Kaiblinger setzt in ihrem Erstlesebuch diesen Gedanken prompt um.

Rollentausch zwischen Schüler und Lehrer

Endlich läutet es zur Pause und Leon freut sich darauf, mit seinen Freunden draußen Fußball zu spielen. Doch ein Gewitter macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Leon beginnt, im Klassenzimmer mit dem Ball zu kicken - doch dabei zerbricht er die Tasse von Herrn Klaus. Der ist ziemlich wütend und Leon muss nach der Stunde zu ihm kommen. Da passiert es. Ein Blitz schlägt krachend ein und wie durch Zauberei wechseln die beiden die Körper. Nun ist Leon Herr Klaus und umgekehrt. Während Leon das zunächst ziemlich cool findet und statt Hausaufgaben Süßigkeiten an die anderen Kinder verteilt, ist Herr Klaus gar nicht begeistert. Eine Weile stecken die beiden in der Rolle des anderen fest und erkennen, dass nicht immer alles so einfach ist, wie es von außen erscheint. Am Ende entschuldigt sich nicht nur Leon für die kaputte Tasse, auch Herr Klaus hat eine Überraschung für die Kinder dabei…

Plädoyer für gegenseitiges Verständnis

Sonja Kaiblinger hat mit dieser Schulgeschichte für Lesestartende mehr als nur Unterhaltung geschaffen. Sie schrieb ein Plädoyer für gegenseitiges Verständnis, statt gegeneinander. Dabei begegnet uns aber kein belehrender oder mahnender Ton, sondern eine lustige und verrückte Geschichte aus dem Klassenzimmer. Wir lernen einen Jungen kennen, der wie so viele Kinder keine Lust auf langes Stillsitzen hat, sondern lieber hinausgehen möchte. Ihm gegenüber steht ein Lehrer, dem wiederum korrektes Verhalten im Klassenzimmer wichtig ist. Beide Seiten müssen irgendwie zueinander finden. Zum Glück gibt es das klärende Gewitter, das dabei hilft. Das kann man in diesem Fall wortwörtlich nehmen, denn es ist ein Blitzeinschlag, der den Körpertausch der beiden herbeiführt. Nun müssen sie in den Schuhen des jeweils anderen gehen und erleben den Schulalltag einmal aus dessen Sicht. Das ist lustig und Sonja Kaiblinger gestaltet diesen Rollentausch ganz wunderbar nach kindlicher Fantasie. Eine unterhaltsame Geschichte nimmt ihren Lauf, die von Lesestartenden selbst gelesen werden kann. Einfache Sätze, eingefärbte Silben und kurze Kapitel helfen dabei. Am Ende jeden Kapitels finden sich zudem Leserätsel, die Bezug auf den vorherigen Abschnitt nehmen. Das unterhält, macht Spaß und motiviert auch zum Weiterlesen. Wenngleich das Leseniveau für 1. Klasse angegeben ist, spricht das Buch eher gute Lesende an, die sowohl alle Buchstaben kennen, als auch vor längeren Texten nicht zurückschrecken. Denn auch wenn der Satzbau einfach gehalten und die Textmenge moderat ist, könnte das Buch für schwächere Lesende herausfordernd sein. Doch mit Unterstützung und regelmäßigem Üben werden auch sie Leseerfolge erzielen können.

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