Monsterfreunde - Monsterkonzert

Große Emotionen bei kleinen Künstlern

Beitrag von Janett Cernohuby | 13. Juni 2017

Wer bei DO, RE, MI, FA, SOL, LA, TI an Solmisation denkt, liegt zwar nicht ganz falsch, diese hat aber ausnahmsweise nichts mit dem aktuellen Thema zu tun. Denn hier geht es um sieben kleine, freche und herzige Freunde, die seit fünf Jahren für Unterhaltung, Musik und gute Laune an ausgewählten Schulen in Wien sorgen. Als Höhepunkt laden die kleinen Monster ihre Freunde am Schuljahresende in die Wiener Stadthalle ein, wo sie zusammen ein großartiges Konzert geben.

Wer sind die Monsterfreunde?

Hinter diesem Namen versteckt sich ein Wiener Projekt von Michael Wagenthaler und Dr. Alfred Fogarassy, das in Schulklassen ausgewählter Wiener Volksschulen umgesetzt wird. Hinter den Tonsilben DO, RE, MI, FA, SOL, LA und TI verstecken sich herzige Figuren eines innovativen Lernprogramms. Sie begleiten ein Schuljahr lang Schüler und ihre Lehrer, zeigen ihnen die Welt der Lieder und Töne, ebenso die Welt der Geschichten. Denn eigens für das Projekt wurden Musikstücke geschrieben, die während des Unterrichts gesungen und einstudiert werden - mit Unterstützung einer professionellen Chorleitung. Diese Lieder werden begleitet von abenteuerlichen Geschichten.

Neben dem Entdecken von Lerninhalten fördert das Projekt Kinder auch auf sozialer Ebene. Gemeinsamkeit wird bei den Monsterfreunden groß geschrieben. Die Schulklassen arbeiten zusammen, üben das Singen im Chor und lesen gemeinsam die Abenteuergeschichten. Dabei stammt das Material zu diesem Projekt nicht von irgendwoher, sondern wird von Lehrkräften für Lehrkräfte entwickelt. Es ist ergänzendes und unterstützendes Material zum normalen Schulstoff und wird von Kindern mit Begeisterung aufgenommen. Diese ist so groß, dass während des Schuljahres zahlreiche Bastelarbeiten, Bilder, Kostüme und sogar Kuchen entstehen. Auf der Facebook-Seite  der Monsterfreunde kann man diese kleinen Kunstwerke bestaunen.

Doch der Höhepunkt dieses Projekts findet am Schuljahresende statt. Denn dann laden die Monsterfreunde zum Abschlusskonzert in der Stadthalle ein. Doch dabei sind die Schüler und Schülerinnen nicht etwa nur Zuschauer, sondern sogar selbst die Künstler. In einer knapp eineinhalbstündigen Show präsentieren sie ihren Eltern jene Lieder, die sie während des Schuljahres so fleißig gelernt haben.

Das Monsterfreunde-Konzert 2017

In diesem Jahr fand das Monsterfreunde-Konzert am 13. Juni statt. Genauer gesagt wurden an diesem Tag drei Konzerte in der Halle F der Wiener Stadthalle gegeben. Insgesamt 30 Volksschulen mit 2.600 Schülerinnen und Schülern standen an diesem Tag auf und vor der Bühne und präsentierten unter der Leitung des Chorpädagogen Michael Wagenthaler die Lieder der Monsterfreunde. Begleitet wurden sie dabei durch das Monsterfreunde-Sinfonieorchesters der Musikschule Wien, geleitet von Daniel Muck, sowie der Opernsängerin Ariana Pullano. Der angekündigte Beatboxer Fii stand allerdings nicht bei allen drei Konzerten auf der Bühne.

Doch das störte nicht, denn das Konzert war auch ohne weitere Stars ein einzigartiges Erlebnis und voller Erfolg. Im Mittelpunkt standen neben der Musik, neben den Liedern vor allem die Kinder. Nun war ihr großer Tag gekommen und sie konnten die gelernten Lieder gemeinsam vor Eltern, Lehrern und anderen Schülern vortragen.
Es sind aber nicht einfach nur neun Kinderlieder, die bei diesem Konzert präsentiert wurden. Um diese Lieder spannen sich auch lustige und abenteuerliche Geschichten, die während der Konzerte ebenfalls kurz angerissen wurden. In ihnen geht es um das Schließen neuer Freundschaften (Werden wir Freunde, du und ich), um das Lernen des Alphabets (26 Abenteuer) und anderer Sprachen (Hello, how are you?, Ja letschu). Es geht um Reichtum und Einsamkeit (Das Lied der einsamen Prinzessin), um heldenhafte Ritter und gefährliche Hexen (Furchtbar böse, alte Hex'). Es steht ein Besuch im Zirkus auf dem Plan (Zirkus Barabas) und sogar eine Reise nach Cape Canaveral ist angesagt, wo die Monsterfreunde mit einem Space Shuttle in Richtung Sterne fliegen und ihre Musik bis ins Weltall tragen (Rockin' in Outer Space).

Mit Begeisterung, Euphorie und vor allem kräftigen Stimmen sangen die Schüler aus 30 Schulen und verwandelten die Halle F in einen bunten, fröhlich-klingenden Musiksaal. Es wurde gelacht, gesungen und applaudiert. Die Begeisterung der Schüler war in jeder Note zu spüren, die Arbeit von Initiatoren, Lehrern und Chorleitern in jedem Ton zu hören. Nur eines konnte die Kinder nicht überzeugen: Die Verkleidung Michael Wagenthalers als furchtbar böse Hexe. Nein, die nahmen sie ihm nicht ab und verkündeten das auch lautstark.

Und im nächsten Schuljahr…

Das Programm wächst. Davon konnten sich die Macher nicht nur in diesem Jahr überzeugen, wie der turbulente Kartenvorverkauf bewies, sondern das zeigen auch die Zahlen für das nächste Jahr. Über 5000 Schülerinnen und Schüler sind geplant, die an dem innovativen Bildungsprogramm teilnehmen. Ein Lernprogramm, das Kindern Spaß bereitet, das aus langweiligem Schulstoff ein Abenteuer macht, durch das sie sieben freche, lebhafte und wissensdurstige Charaktere begleiten. Jeder von ihnen  hat sein ganz eigenes Spezialgebiet: sie turnen, rechnen, lesen, malen und sind immer wissensdurstig. Kinder identifizieren sich mit diesen kleinen Helden, wollen ihnen gefallen und sind dadurch umso mehr am Schulstoff und am Lernen interessiert.
Das Singen allerdings bleibt die größte Leidenschaft der Monsterfreunde und verbindet sie. Die Liebe und Begeisterung zur Musik übertragen sie an ihre jungen Fans. So manchen motivieren sie, sich intensiver mit Rhythmik und Harmonien zu beschäftigen. Sei es durch das Erlernen eines Instruments oder den Besuch eines Chors. Doch eines ist klar: Die Monsterfreunde bringen monstermäßigen Spaß und Erinnerungen, die bleiben. Bei Schülern. Bei Lehrern. Und bei Eltern.

Weitere Infos über die Monsterfreunde: https://monsterfreunde.com

Fotos (c): Oliver Topf


 

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