Die Spiegelreisende

Im Sturm der Echos

Antolin Quiz

Rezension von Emilia Engel | 05. September 2020

Im Sturm der Echos

Endlich sind Ophelia und Thorn wieder vereint. Nach langer Suche konnte Ophelia Thorn wie erwartet auf der Arche Babel finden. Obwohl sich beide schwer mit ihren Gefühlen tun, ist die Wiedersehensfreude groß. Doch es bleibt keine Zeit lange, sie lange zu freuen,  denn es gibt noch viel zu tun und wenig Zeit. Teile von Archen lösen sich in Luft auf und hinterlassen eine gefährliche Welle der Panik unter den Bewohnern.

Viel ist es, das Ophelia in der Akademie der Guten Familie herausfinden konnte. Der Gott, den sie und Thorn so angestrengt suchen, ist niemand anders als eine unscheinbare Frau namens Eulalia Gort, die vor langer Zeit Schriftstellerin war und es irgendwie geschafft hat, die Familiengeister mit ihren Gaben zu erschaffen und so die Stelle eines Gottes einzunehmen. Die Frage nach dem “Anderen”, den Ophelia bei ihrer ersten missglückten Spiegelreise befreit hat, ist immer noch nicht geklärt. Wer ist dieser “Andere”? Wie ist er entstanden und wie kann man ihn aufhalten?
Jetzt wo Thorn und Ophelia wieder zusammengefunden haben, wollen sie gemeinsam nachforschen. Doch die Zeit drängt, denn auch die Arche Babel hat schon mit der ersten Zerstörungen zu kämpfen, ebenso wie auf den anderen Archen. Die dadurch entstehende Panik treibt die Lords von LUX zu einem verheerenden Schritt.
Lazarus, der Weltenreisende und ein Verbündeter Gottes, hat Ophelia und Thorn geraten, der Spur der Echos nachzugehen, denn sie seien der Schlüssel zu allem. Die beste Möglichkeit mehr zu erfahren, ist in einer Anstalt für Verdrehte. Das sind körperlich oder geistig andersartige. Thorn wird sich als Sir Henry dort einschleusen, um eine ausführliche Inspektion durchzuführen. Ophelia bleibt nichts anderes übrig, als sich dort als Patientin einzuschreiben. Ein Schritt mit verheerenden Folgen, denn kaum jemand schafft es wieder hinaus. Doch genau hierher führt die Spur von Eulalia Gort, mit der Ophelia eine seltsame Verbindung zu haben scheint. Auch auf die Spur des “Anderen” stößt die junge Frau hier.
Es sind gefährliche Zeiten, das Ende naht - Ophelia und Thorn müssen schnell sein, denn nichts weniger steht auf dem Spiel, als das Leben aller Menschen auf den Archen.

“Im Sturm der Echos” ist der letzte Teil der Fantasybuchreihe von Christelle Dabos. Wir haben hier eine wirklich gut durchdachte Welt und eine aufregende Geschichte mit vielen neuen Wendungen, die beim Leser keine Langeweile aufkommen lassen. Dennoch müssen wir beim vierten Band einige Abstriche machen, denn ganz so gut wie die vorherigen Bände haben wir diesen nicht gefunden.
Es sind viele neue Fakten, die hier auf den Leser einströmen. Die Autorin hat vielleicht etwas übertrieben, denn teilweise wird die Geschichte verwirrend und einigen Leser/-innen wird es bestimmt dann doch zu viel des Guten sein. Eine einfachere Lösung wäre möglicherweise geschickter gewesen.
Wenn man sich alle Bände vor Augen führt, sieht man auch, dass in den verschiedenen Bänden eine Wandlung stattgefunden hat. Denkt man an den ersten Band, hätte man nie damit gerechnet, wo uns die Story im Laufe der Bücher hinführen wird. Es spricht nichts gegen eine Entwicklung oder Änderung des Fokus’ während einer Geschichte. Im Gegenteil zeigt es, wie verzweigt und gut durchdacht die Reihe “Die Spiegelreisende” ist. Dennoch verändert sich die Geschichte stark und ob das jedem Leser gefällt, sei dahingestellt.
Auf das Ende wollen wir nicht näher eingehen, schließlich wollen wir niemandem die Spannung verderben. Es ist auf jeden Fall ein Ende, mit dem bestimmt niemand gerechnet hat. 

“Im Sturm der Echos” ist ein fesselnd geschriebener Roman. Möglicherweise ist es nicht das Ende, das sich die Leserschaft gewünscht hat, dennoch kann man sich auf viele unerwartete Wendungen und ein spektakuläres Ende freuen. Und wie bei jeder Buchreihe, die man mit so viel Leidenschaft gelesen hat, werden die Tränen fließen. Denn nach so einer langen Zeit, die man die Protagonisten begleitet hat, sind sie einem stark ans Herz gewachsen.
Alles in allem ist diese Reihe eine wirklich fantastische Jugendbuchreihe, die auch Erwachsenen begeistern wird. Und das Gute daran: Sie ist abgeschlossen und wer erst jetzt mit der Reihe beginnt, kann ohne Pause durchlesen.

Details

  • Originaltitel:
    La Passe-miroir 4: La Tempête des échos
  • Band:
    4
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    06/2020
  • Umfang:
    613 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    14 Jahre
  • ISBN 13:
    9783458178583
  • Preis (D):
    18 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:

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