Alva und das Leuchten der Erinnerungen

Antolin Quiz
von Alexandra Helmig, Valeria Docampo (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 15. Januar 2024

Alva und das Leuchten der Erinnerungen

Erinnerungen sind persönliche Zeitkapseln, die uns an Vergangenes erinnern. Gut gehütet in unserem Gedächtnis lassen sie uns von Zeit zu Zeit glücklich zurückblicken und Kraft aus ihnen schöpfen. Doch für Erinnerungen muss man sich Zeit nehmen - sowohl beim Schaffen selbiger, als auch beim Erinnern. Allerdings ist Zeit etwas, das wir immer weniger haben. Mit ihrem poetischen Bilderbuch ruft uns Alexandra Helmig an den Wert der Erinnerungen ins Gedächtnis.

Der Wert der Erinnerungen

Denn in diesem stellt sie uns Alva vor. Sie lebt allein auf einer Insel, ist aber keineswegs einsam. Denn jeden Tag kommen Erinnerungen zu ihr, um die sie sich kümmert. Sie putzt diese, staubt sie ab, poliert sie, bis sie glänzen. Manche Erinnerungen brauchen etwas mehr Pflege als andere. Doch Alva kümmert sie gut um alle. Mit der Zeit bemerkt sie aber, wie diese Erinnerungen immer blasser werden und auch immer weniger zu ihr kommen. Als eines Tages gar keine Erinnerung mehr ankommen, macht sich Alva auf den Weg in die Stadt, um herauszufinden, was mit den Menschen passiert ist. Und dort macht sie eine traurige Beobachtung…

Alva und das Leuchten der Erinnerung

Von der Rastlosigkeit unserer Welt

Poetisch und gefühlvoll erzählt Alexandra Helmig eine Geschichte über Erinnerungen und unsere rastlose Zeit. Tagtäglich werden wir getrieben von Hektik und Stress. Arbeit, Familie, Verpflichtungen, ein Zuviel an Aufgaben und Zu wenig an bewusster Zeit. Zeit, die es uns ermöglicht, Erinnerungen zu schaffen oder an bereits Vergangenes zurückzudenken. Wir rennen umher, den Blick starr auf Smartphone oder Terminkalender gerichtet. Wir nehmen uns kaum noch Zeit, um an die schönen Erlebnisse in unserem Leben zurückzudenken oder gar neue zu schaffen. Das ist schade und nimmt uns etwas weg. Genauso findet Alva die Menschen vor, als sie in die Stadt kommt. Alva weiß sofort, was zu tun ist. Sie beginnt, einzelne Personen anzusprechen, sie an das zu erinnern, was ihnen einmal so viel bedeutet hat. Plötzlich regt sich in diesen Menschen etwas, löst eine Erinnerung und damit verbundene Sehnsucht aus. Sie halten inne, geben sich der Süße selbiger hin. Plötzlich vergessen sie ihre geraden noch wichtig erschienenen Termine und widmen sich stattdessen einem Stück Kirsch-Sahne-Torte oder einer Gummischlange. Diese kraftvolle Erzählung berührt die Leserschaft und geht direkt ans Herz. Das liegt aber nicht nur der poetischen Sprache und den wenigen, dafür ausdrucksstarten Worten. Auch die wunderschönen Illustrationen von Valeria Docampo sind ganz wesentlich daran beteiligt. Ihr unverwechselbar verträumter Stil ist hier ganz klar zu erkennen. Harmonische Farben schaffen eine einzigartige Atmosphäre und damit wundervolle Szenen. Das Zusammenspiel aus poetischen Texten und traumhaften Illustrationen macht dieses Buch zu etwas Besonderem.

Alva und das Leuchten der Erinnerung

„Alva und das Leuchten der Erinnerung“ ist ein wunderschönes Bilderbuch von Alexandra Helmig mit ebensolchen Bildern von Valeria Docampo. Es ruft uns die Bedeutung von Erinnerung ins Bewusstsein und ruft uns ins Gedächtnis, die Hektik des Alltags einmal zu vergessen und stattdessen in den schönen, süßen und glücklichen Erinnerungen vergangener Tage zu schwelgen.

Details

Bewertung

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