Quentin Qualle

Die Muräne hat Migräne

Antolin Quiz
von Heinz Rudolf Kunze, Jens Carstens, Julia Ginsbach
Rezension von Janett Cernohuby | 31. Juli 2014

Die Muräne hat Migräne

Migräne ist etwas Scheußliches. Nicht nur weil sie Kopfschmerzen verursacht, sondern weil sie richtig krank macht. Weil man mitunter tagelang außer Gefecht gesetzt ist und seiner Arbeit nicht nachgehen kann. Was hilft gegen Migräne? Nun, leider gibt es nichts, was wirklich dagegen hilft. Oder vielleicht ja doch? Vielleicht ist ja doch schon ein Kraut gegen Migräne gewachsen? Der kleine Quentin Qualle kennt auf jeden Fall eines, wie das Kinderbuch "Quentin Qualle: Die Muräne hat Migräne" verrät.

Quentin Qualles ist eine kleiner, freundlicher und hilfsbereiter Quallenjunge, der zusammen mit seiner Familie im Meer lebt. Als diese eines Abends gemütlich beim Essen sitzt, kommt das Gespräch auf die Muränen. Quentins Bruder Quadalbert erzählt, dass schon wieder eine Qualle von einer Muräne attackiert wurde. Quentin ist sehr besorgt und auch am nächsten Tag in der Schule sind die ständigen Angriffe Tagesgespräch der Schüler. Da meldet sich Gabi Garnele, Quentins beste Freundin, zu Wort, Sie erzählt, dass Hans, der Anführer der Muränen, seit Tagen mit Fieber und schrecklichen Kopfschmerzen im Bett liegt. Muränenmigräne, wie die Krankheit heißt. Tja, und deswegen sind die anderen Muränen so gemein geworden und attackieren unschuldige Quallen. Kurzentschlossen macht sich Quentin auf den Weg zu Hans. Er glaubt, ein Mittel gegen die Muränenmigräne zu kennen. Doch das ist gar nicht so ungefährlich und bald schon gerät Quentin in die Flossen einiger gemeiner Muränen. Ob das wohl gut für ihn ausgeht?

Mit dem Bilderbuch "Die Muräne hat Migräne" wird der Auftakt zu einer neuen Kinderbuchreihe gelegt. Ob diese sich durchsetzen kann, muss sich jedoch erst noch zeigen. Denn so ganz konnte uns das Buch nicht überzeugen. Freilich, die Geschichte ist witzig und originell. Es ist ein Unterwasserabenteuer, welches von Hilfsbereitschaft und Mut, Freundschaft und Feindschaft erzählt. Doch an manchen Stellen ist das Buch etwas überladen. Zum Beispiel wenn Quentins nicht gerade kleine Familie vorgestellt wird, müssen sich die Kinder auf zu viele Charaktere konzentrieren. Doch auch in der Handlung selbst ist vieles eingebaut, was von der Haupthandlung ablenkt und was Kindern ein wenig die Lust am Zuhören nimmt - zumindest unseren Testlesern. Auf der anderen Seite macht es Spaß, die Geschichte mit ihren Wortspielen zu lesen. Hier jongliert der Autor mit Bedeutungen und Klängen, mit Personen und Orten. So haben auch Erwachsene etwas davon, wenn sie das Buch ihren Jüngsten vorlesen dürfen.
Die Illustrationen sind ebenfalls erwähnenswert. Wunderschön und in leuchtenden Farben präsentiert Julia Ginsbach die Welt von Qualle Quentin, seiner Familie und seinem Freund der Muräne. Heiter und fröhlich sieht es in Quentins gewohntem Umfeld aus, während der Unterschlupf der Muränen, ein altes, gesunkenes Schiff, düster, verfallen und nur wenig einladend erscheint.
Zusätzlich zum Buch gibt es eine Lieder-CD, auf der vier Musikstücke zu finden sind. Sie erzählen von Quentin, seiner Familie, seiner Freundin Gabi Garnele und natürlich von der Muräne, die unter Migräne leidet. Es sind poppige Lieder, wie sie Schlagerfreunden gefallen. Ob Kinder sich dafür begeistern können, kommt wohl auf deren musikalischen Interessen an. Auf jeden Fall sind sie keine klassischen Kinderlieder, die zum Mitsingen anregen oder die man sich rasch einprägt.

Zusammengefasst ist "Quentin Qualle: Die Muräne hat Migräne" das heitere Unterwasserabenteuer einer kleinen Qualle, von der man sicherlich schon bald öfters etwas hören bzw. lesen wird. Die Geschichte ist unterhaltsam, wenngleich es besonders jüngeren Kindern schwer fallen könnte, konzentriert zuzuhören. Doch bei den Bildern schauen sie natürlich wieder gerne hin. Es ist ein durchschnittliches Kinderbuch, das durchaus zu begeistern versteht.

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