Marie und die Nachtmonster

Antolin Quiz
von Marjane Satrapi
Rezension von Janett Cernohuby | 08. Februar 2009

Marie und die Nachtmonster

Dass Kinder Angst vor der Dunkelheit haben, ist nichts Ungewöhnliches. Nüchtern betrachtet ist dies sogar eine ganz verständliche Reaktion. Der Mensch braucht Licht, um seine Umwelt zu sehen und möglichen Gefahren aus dem Weg zu gehen. Natürlich sind die Ängste unserer Jüngsten oftmals absolut unbegründet. Aber mit logischen Erklärungen kommt man meist nicht weit. Viel eher hilft da eine aufmunternde Geschichte, am besten über ein anderes Kind, dem es ebenso ergeht.

Wie zum Beispiel Marie. Marie ist ein kleines fröhliches Mädchen, welches gerne spielt, Kirschen pflückt, Purzelbäume schlägt oder einfach Hasen zeichnet. Doch es gibt auch etwas, das Marie gar nicht mag. Nämlich abends ins Bett zu gehen. Sobald das Licht ausgeht und es dunkel wird, kommen die fürchterlichen Nachtmonster hervorgekrochen. Diese ziehen gruslige Grimassen, kneifen Marie in die Nase oder ziehen an ihren Haaren. Dagegen muss das Mädchen etwas unternehmen und sie weiß auch sofort was. Sie nimmt sich einfach eine Schere, schneidet den Mond vom Himmel und hängt ihn in ihrem Zimmer auf. Sofort sind die Nachtmonster verschwunden, denn sie mögen überhaupt kein Licht. Doch, oh weh, auf einmal ist es auf den Straßen dunkel und es passieren immer wieder schreckliche Unfälle. So kann es nicht weitergehen. Marie muss den Mond zurückgeben, doch dann kommen auch die Monster wieder. Was nun?

"Marie und die Nachtmonster" ist ein bezauberndes Bilderbuch für unsere Jüngsten. Die Geschichte ist nichts außergewöhnliches, sondern behandelt ein Thema, welches wohl jedem Kind vertraut sein wird. Doch gibt es am Schluss der Handlung die ideale Lösung für Maries Problem: Eine Katze schläft von nun an in ihrem Zimmer und verjagt die bösen Monster. Ein Ende, das jedes ängstliche Kind ebenso lösen kann. Und wenn keine Katze da ist, kann man stattdessen ein geliebtes Kuscheltier nehmen. Auch diese sind sehr tapfere Bettgenossen.
Doch das Buch hilft den Kindern nicht nur, die Angst vor der Dunkelheit zu überwinden. Es zeigt gleichzeitig auch, dass Handlungen Konsequenzen nach sich ziehen. Vorschnelle und vor allem eigensüchtige Taten können dabei sogar äußerst verhängnisvolle Ergebnisse haben. Für seine Taten wird jeder zur Verantwortung gezogen, genau wie die Heldin im Buch.
Die Sprache des Buches ist sehr kindgerecht und zum Vorlesen für mutige und auch nicht ganz so mutige Knirpse gedacht. Es ist eine geradlinige Geschichte, die sich einfacher Worte und Sätze bedient. Das Buch ist reich bebildert. Zu jedem Geschehen gibt es farbenfrohe und liebevoll gezeichnete Darstellungen; die grusligen Monster, die dunklen Straßen, die verletzten Tiere. Die Illustrationen laden aber nicht nur zum Betrachten ein, man kann die Geschichte auch sehr leicht durch sie nacherzählen. Etwas, das Kinder durchaus gerne tun. So werden die Kleinen nicht nur an der Erzählung selbstr große Freude haben, sondern auch beim Betrachten der Zeichnungen.

Insgesamt ist "Marie und die Nachtmonster" ein bezaubernd erzähltes und liebevoll gezeichnetes Kinderbuch. Dieses eignet sich nicht nur zum Vorlesen, sondern aufgrund des behandelten Themas auch wunderbar als Gute-Nacht-Geschichte vor dem Zubettgehen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2007
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    4 Jahre
  • ISBN 13:
    9783827051813
  • Preis (D):
    12,9 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl: