Das Dummgeheuer Bumm

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von Helme Heine
Rezension von Janett Cernohuby | 03. Juli 2017

Das Dummgeheuer Bumm

Uns Erwachsenen fehlt es zuweilen an Fantasie. Das ist besonders dann spürbar, wenn Kinder uns von ihren Rollenspielen und Gedankengängen erzählen. Viel zu leicht kommen uns dann Sätze wie "sei nicht albern" oder "so ein Quatsch" über die Lippen. Dabei müsste man sie loben für ihre Kreativität, ihre Fantasie und die Vorstellungskraft, mit der sie sich die Welt erklären. Denn was wären wir ohne Kreativität und Fantasie? Helme Heine verfasste mit seinem Bilderbuch "Das Dummgeheuer Bumm" ein Plädoyer für eben diese Kreativität.

Ist das Dummgeheuer Bumm wirklich ungeheuer dumm?

Wer ist das Dummgeheuer Bumm, das die Erwachsenen nicht sehen können und daher ungeheuer dumm finden? Es ist ein plüschig-blaues Knuddeltier, ein Stückchen größer als ein Kind, mit einer leuchtend roten Nase im Gesicht. Bumm geht überall dorthin, wo ein Kind es braucht. Wo ein Kind einsam ist und einen Freund sucht. Wo es traurig ist und Trost sucht. Wo es sich vor Monstern in der Nacht fürchtet, vor denen es beschützt werden möchte. Das Dummgeheuer Bumm bleibt so lange, wie es gebraucht wird. Dann zieht es weiter zum nächsten Kind.

Eine heitere Geschichte über Freundschaft, Verständnis und kindliche Freiheit

Viele Kinder haben irgendwann einen imaginären Freund, mit dem sie Blödsinn machen und der sie begleitet. Genau das ist Thema von Helme Heines Bilderbuch. Humorvoll, spielerisch und mit großartigen Illustrationen lässt er einen imaginären Freund, das Dummgeheuer Bumm, bei einem kleinen Mädchen einziehen. Dieses Mädchen steht dabei stellvertretend für alle Kinder, die sich manchmal einsam und alleine fühlen, die Angst vor der Dunkelheit haben, gerne Blödsinn machen und die jede Menge Fantasie haben. Dieses Bilderbuch erzählt äußerst charmant, witzig und mit einer Leichtigkeit von der kindlichen Vorstellungskraft. Das Dummgeheuer wird zu einem Freund, den nicht nur die Protagonistin des Buchs ins Herz schließt, sondern auch dessen Betrachter.
Die Illustrationen sind sehr minimalistisch, aber gerade dadurch unglaublich ausdrucksstark. Hintergrundkulissen werden, einer Skizze gleich, nur grob umrissen. Dafür treten die beiden Figuren umso stärker auf. Auch ihre Konturen sind zwar nur grob dargestellt und Gesichtsausdrücke angedeutet, dafür wurden sie koloriert. Damit rücken sie in den Mittelpunkt und strahlen unglaublich viel Ausdruck aus. Kleine Accessoires und Gegenstände die sie in der Hand halten, verdeutlichen, was das jeweilige Bild seinem Betrachter sagen will. Es sind auch diese kleinen Dinge, die erzählen, worüber der Text nicht spricht. Denn der begleitende Text im Buch ist genauso minimalistisch, wie die Illustration. Heine versteht es, die richtigen Worte zu finden und sie pointiert einzusetzen. Die Worte sind charmant und witzig, stecken voller  Fröhlichkeit und Traurigkeit. Eben genauso, wie die gezeichnete Szene es gerade verlangt.

"Das Dummgeheur Bumm" ist ein wunderschönes Bilderbuch mit zwei tollen Botschaften. Es erzählt von den Sehnsüchten jedes Kindes, von dem Wunsch nach Freundschaft, Verständnis, Anerkennung und Geborgenheit. Gleichzeitig bestärkt es Kinder in ihrer Fantasie und ihrer Kreativität. Denn ein Freund wie das Dummgeheuer Bumm kommt nicht zu jedem, sondern nur zu denen, die bereit sind, es in ihrem Leben und in ihrer Vorstellung für eine Weile aufzunehmen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    06/2017
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    4 Jahre
  • ISBN 13:
    9783649623403
  • Preis (D):
    14,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Humor:
  • Gefühl:
  • Illustration: