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Gefährliche Krallen, riesige Klauen, spitze Zähne - wer hätte da keine Angst, wenn man einem Tier mit diesen Merkmalen gegenüberstünde? Auf unserem Planeten gibt es einige Tiere, die „gruselig“ als Zusatz haben. Philip Bunting hat in einem spannenden Kindersachbuch einige gruselige Tiere zusammengetragen.

Lexikon der unheimlichen Art

Dabei stellt sich natürlich die Frage, warum wir diese Tiere als gruselig sehen. Warum macht uns ihr Aussehen solche Angst? Nun, die Antwort ist recht leicht gefunden: Angst ist ein Schutzmechanismus. Er beschützt uns vor Gefahren und andere vor drohender Gefahr durch uns. Wenn also Tiere auf uns gruselig wirken, halten wir zu unserem aber auch ihrem Wohl, lieber Abstand. Warum, das zeigt der Autor anhand von 50 Tierporträts. Sein Buch nimmt wissensdurstige Kinder mit auf eine Reise zu Grizzlybär, Piranha, Komodowaran, Honigdachs, Tiger und vielen anderen. Sie erfahren, wo diese Tiere leben und vor allem, was sie so besonders gruslig macht. Das müssen nicht immer Aussehen und Größe sein, auch ihr Verhalten lässt erschauern. Zum Beispiel das des Louisianawürgers, eines Singvogels, der seine Beute auf Dornen aufspießt, mehrere Tage dort liegen lässt, bevor er sie verspeist. Der Keilschwanzmilan mag wunderschön aussehen, wurde aber beim Legen von Buschbränden beobachtet. Es gibt also einige erstaunliche Tiere, die durch ihr Verhalten, ihr Aussehen und ihre Jagd- oder Verteidigungstechniken ziemlich unheimlich sind.
Aber nicht böse, keineswegs. Denn das, was uns als unheimlich, gruselig und angsteinflößend erscheint, sind ziemlich ausgeklügelte, raffinierte und clevere Verhaltensweisen. Es sind Strategien, die das Überleben und den Fortbestand ihrer Art sichern.

Tierisches Sachbuch mit anderem Fokus

Auf unterhaltsame und leicht augenzwinkernde Weise präsentiert Philip Bunting ein außergewöhnliches Sachbuch. Es ist eine Mischung aus Fakten, Humor und schaurigem Vergnügen. Aber vor allem die Wissensvermittlung steht im Vordergrund. Jedem Tier wird eine, manchmal zwei Seiten gewidmet, in dem es kompakt vorgestellt wird. Sein lateinischer Name ist durchgestrichen und stattdessen um eine alternative, originelle Bezeichnung ergänzt. Die Sachtexte sind kindgerecht aufbereitet, nicht zu lang, enthalten das Wesentliche zum Thema und machen zugleich neugierig auf mehr. Ihre überschaubare Länge überfordert ihre Konzentrationsfähigkeit des jungen Publikums nicht, sondern holt sie ab und begleitet sie. Zudem findet sich auch immer ein gezeichnetes Tierporträt zu den Bildern, das mit weiteren Randnotizen und Ergänzungen versehen ist. Diese Kombination von Sachtext, Illustration und Zusatzinfos macht die Inhalte für Kinder leicht zugänglich. Sie haben hier ein besonderes Sachbuch in den Händen, das mit seinem ungewöhnlichen Titel lockt und wissensdurstige Kinder nicht enttäuscht.

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