Fabula

Fabula: Der Schatten der Nachtfee

Antolin Quiz
von Akram El-Bahay
Rezension von Stefan Cernohuby | 30. März 2023

Fabula: Der Schatten der Nachtfee

Wenn Helden eine Welt gerettet haben, dann ist meist alles gut, oder? Nicht immer. Denn obwohl die Zwillinge Will und Charlotte es nicht nur geschafft haben, New York in der Realität vor großer Gefahr zu retten und die Welt Fabula neu entstehen zu lassen, erhebt sich eine neue Gefahr. Davon erzählt der zweite Band der Diologie, „Der Schatten der Nachtfee“. Doch was erwartet die beiden nun?

Eigentlich hat sich alles zum Guten gewendet. Die Nachtfee scheint besiegt, Will und Charlotte leben wieder mit ihrer Mutter in der Realität und nichts Übernatürliches passiert. Bis zu dem Tag, als Alben in ihre Wohnung einbrechen und versuchen, das Buch von Wills Vaters zu stehlen. Es ist das magische Buch eines Erzählers, mit dem eine ganze Welt umgestaltet werden kann. Mit Schrecken stellen sie fest, dass ein zweiter Weltenbaum entstanden ist, der ganz offensichtlich der Dunkelheit gehört. Kurzentschlossen reisen sie zurück nach Fabula, um herauszufinden, dass auch dort wieder Keime des Dunklen eindringen. Ist es die besiegt geglaubte Fee Nok, die einmal mehr nach der absoluten Macht greifen möchte? Doch es gibt sogar noch größere Herausforderungen. Denn die Nachtfee hat einen Erzähler gefunden, der die Geschicke der Welt genau wie Will beeinflussen kann. So gewinnt der Kampf ein Element dazu, bei dem es nicht um Geschicklichkeit mit dem Bogen oder die Größe des jeweiligen Heers geht. Es geht um einen Wettstreit der Phantasie und der Gestaltung der Realität. Etwas, womit Wills Gegenspieler mehr Erfahrung zu haben scheint als er selbst.

Fabula: Der Schatten der Nachtfee

Der zweite Band von „Fabula“ ist vom Flair her etwas orientalischer angelegt als der erste. Doch auch andere Wesen, auf die man im Vorgänger verzichten musste, treffen nun endlich ein. Es gibt neue Geschichten, neue Gegner und eine Situation, die erst einmal von allen Beteiligten verstanden werden muss. Das ist schwierig, denn die Regeln einer neuen Welt stehen noch nicht fest – und auch nicht, in welchen sie anders funktioniert als ihre frühere Inkarnation. Zwar hat das Werk einige Kapitel, in denen die Handlung nicht wirklich zu verstreichen scheint, aber die Auflösung der Konflikte, das Verständnis des Mechanismus von Fabula und die Entwicklung der Charaktere machen wieder sehr viel wett. Wenn man das Buch zuschlägt, tut man das mit einem guten Gefühl. Besonders junge Lesende werden auch in dem bestärkt, was sie selbst ausmacht, denn die Geschichte zeigt, dass man stets die Möglichkeit hat etwas zu bewirken und zu beeinflussen – selbst wenn es die eine große Erzählung ist, das sich das eigene Leben nennt.

Fabula: Der Schatten der Nachtfee

„Der Schatten der Nachtfee“ ist der zweite und fürs erste auch der letzte Band aus der Reihe „Fabula“ von Akram El-Bahay. Die Macht zu haben, eine Welt zu gestalten, macht einen nicht automatisch zu ihren Rettern. Diese und weitere Wahrheiten müssen die Charaktere in diesem Roman erst lernen. Doch die Art und Weise, wie sie es tun und in welche Handlung dieser Lernprozess eingebunden ist, machen das Buch empfehlenswert.

Details

Bewertung

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