Finja und das blaue Licht

von Meike Haas
Rezension von Janett Cernohuby | 08. Februar 2009

Finja und das blaue Licht

Woher kommen unsere Träume? Aus dem Unterbewusstsein? Verarbeiten wir die Eindrücke des Tages, Gefühle und Gedanken, die wir uns vielleicht nicht eingestehen wollen? Spricht unsere innere Stimme mit uns von Ängsten, Befürchtungen aber auch Hoffnungen und Erwartungen? Nein, falsch. Unsere Träume kommen aus Armasi, einer anderen Welt. Es sind die Traumstreicher, die uns nachts berühren und somit einen Blick in ihre Welt werfen lassen - jedenfalls laut Meike Haas.

Finja ist vor einigen Wochen aus Aramsi zurückgekehrt. Doch ihre Eltern, die früher so begeistert über Finjas Geschichten waren, sind nun äußerst besorgt. Kann das junge Mädchen womöglich nicht mehr zwischen Fantasie und Wahrheit unterscheiden? Finja ist wütend auf ihre Eltern und beschließt mit ihrer Freundin Kati nach Aramsi zu gehen, um von dort ein ganz besonderes Andenken mitzunehmen, das ihre Eltern von der Existenz dieser zauberhaften Welt überzeugen soll. Doch in Aramsi soll alles ganz anders kommen. Dort schlüpfte nämlich erst kürzlich ein junger Drache. Ein solcher verbreitet so lange Angst und Schrecken in der Traumwelt, bis er gezähmt ist. Doch um ihn zur Räson zu bringen muss man das Bild seiner Geburt kennen. Während die Großweberin Mormi sich auf den Suche nach eben jenem Bild macht, finden Finja und ihre Freundin Kati eine andere, weitaus gefährlichere Möglichkeit, das Reich vor der Verwüstung zu bewahren.

Finja und das kalte Feuer" knüpft dort an, wo der Vorgängerroman endete. Wie nicht anders zu erwarten glauben die Erwachsenen Finjas Geschichte nicht und halten sie für verrückt. Das junge Mädchen fühlt sich verraten und will ihnen das Gegenteil beweisen. Dabei schlittert sie in ein neues, gefährliches Abenteuer. Doch dieses Mal ist sie nicht alleine. An ihrer Seite steht ihre beste Freundin Kati, die Finja in so mancher Situation rettet. Beide Mädchen lernen, das Gemeinwohl über die eigenen Interessen zu stellen. Mutig stellen sie sich der Gefahr und können am Ende stolz auf sich sein und mit einem guten Gewissen nach Hause zurückkehren.
Die Autorin bleibt ihrem bisherigen Stil und vor allem der Darstellung von Orten und Charakteren treu. Der Leser trifft alte Freunde und Feinde wieder. Sie alle sind noch immer so, wie man sie in dem ersten Buch kennen gelernt hat. Somit kann er sich sofort mit ihnen identifizieren und weiß sie in die Handlung einzuordnen. Dies birgt noch einen weiteren Vorteil in sich. Da Personen und Hintergrund dem Leser bereits bekannt sind, benötigt Meike Haas keine langen Erklärungen und Beschreibungen, sondern kann sofort mit den Ereignissen der Geschichte beginnen und sich ganz auf deren Ablauf konzentrieren. Somit bietet das Buch von der ersten bis zur letzten Seite viel Spannung. Gerade für junge Leserinnen und Leser ist dies sehr wichtig, da zu viele Erläuterungen schnell langweilen.
Bereits das erste Buch berichtete von Finjas Onkel, der sich von einem Nervenzusammenbruch nie erholt hat. Die Autorin deutete an, dass dieses Ereignis mit Geschehnissen in Aramsi zusammenhing. In diesem Buch wird das bestätigt. Außerdem findet Finja auch eine Lösung, wie sie ihrem Onkel helfen kann. Ob dies klappt, verrät die Autorin nicht. Vermutlich behält sich die Autorin diese Ereignisse für einen dritten Roman über das Mädchen vor. Freunde von Finja können also auf weitere Abenteuer in Aramsi hoffen.

Insgesamt liegt mit Finja und das blaue Licht" eine märchenhafte Erzählung vor. Lebendig und mit schillernden Worten erzählt, werden besonders junge Mädchen Gefallen an dieser spannenden und schönen Geschichte finden.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2007
  • Umfang:
    181 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ISBN 13:
    9783401060989
  • Preis (D):
    9,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung

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