Ines-Mina Löschpapier


Geschichten einer Klassenfee
von Gabriela Hoffmann, Claudia Gratzer (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. Januar 2020

Ines-Mina Löschpapier

Manchmal gibt es erstaunliche Vorgänge in unserem Alltag, die sich nicht unbedingt logisch erklären lassen. Zum Beispiel in der Schule. Wohin verschwinden Spitzer, wenn niemand in der Klasse ist und wer löscht die Tafel, obwohl sie übel beschmiert wurde? Gabriela Hoffmann hat eine Erklärung dafür und einige Geschichten dazu. „Ines-Mina Löschpapier – Geschichten einer Klassenfee“.

Wer ist Ines-Mina Löschpapier überhaupt? Wie sieht sie aus? Wo lebt sie? Wie ernährt sie sich? Wie sieht das Klassenzimmer aus und wer ist eigentlich der Antagonist? Das wird in den ersten Kapiteln erklärt, die durch kleine und großflächige Illustrationen ergänzt werden. Die besagte Fee ist zehn Zentimeter groß und sorgt dafür, dass in der Klasse alles seinen gewohnten Gang geht. Doch da gibt es einen Gegenspieler, der immer alles schmutzig macht und anderen Streiche spielt. Der Kobold Tintenklecks Klauhau. So ist der Alltag immer ein Wahren des Gleichgewichts zwischen fiesen Streichen und harmlosem Spaß. Ferien kommen dann dazwischen und sind für Ines-Mina eine lange Zeit des Hungerns, denn sie benötigt für ihre Energie und Zauberkraft Kinderlachen.

Gedacht ist „Ines-Mina Löschpapier – Geschichten einer Klassenfee“ für Kinder von sechs bis acht Jahren. Mit 114 Seiten ist das Buch, auch wenn viele Seiten nur zum Teil mit Text bedruckt oder gar voller Illustrationen sind, für Sechsjährige definitiv zu lang zum Selberlesen, weswegen sich das Buch eher als Vorlesegeschichte anbietet. Dabei entspricht die Schriftart jedoch der österreichischen Erstleseschrift und ist  gut gewählt. . Beim Schriftbild ist zwar nicht immer klar, warum die Absätze so gewählt wurden, wie sie sind – teilweise kommen auch Tintenkleckse und Unterbrechungen mitten im Satz –, aber das wird durch die liebevoll gestalteten Illustrationen von Claudia Gratzer kompensiert. Die Handlung selbst hat zwar das Thema Ordnung gegen Chaos, es wird aber nicht mit erhobenem Zeigefinger für die Kinder erzählt. Die Handlung liegt eher in den Vorlieben der Charaktere begründet. Ines-Mina mag es gerne ordentlich, Klauhau mag Chaos und Streiche. Das ist in Ordnung, denn schließlich verhindert die Fee schlimme Folgen der Streiche. Was übrigbleibt, darüber kann man dann lachen. Die Namen der aufgezählten Schulkinder wirkt vielleicht ein kleinwenig anachronistisch, berücksichtigt man die aktuelle Zusammensetzung der Klassen, das ist für die Handlung aber nicht relevant. In der ersten Auflage gab es als kleines Manko ist einige Rechtschreib- und Grammatikfehler, die in der zweiten Auflage jedoch restlos behoben wurden. Es spricht also nichts gegen den Spaß zum Vorlesen für die Erstklässler und zum Selberlesen für die Zweitklässler.

„Ines-MinaLöschpapier – Geschichten einer Klassenfee“ ist eine witzige Geschichte von Gabriela Hoffmann über zwei übernatürliche Wesen, die in einer österreichischen Schulklasse spielt. Mit viel Humor und Augenzwinkern verhindert die titelgebende Fee Streiche des Kobolds Klauhau. Die Illustrationen von Claudia Gratzer sind optisch ansprechend. Vorgelesen für Erstleser und selbst gelesen ab der zweiten Klasse kann man damit sicher viel Spaß haben.

Details

Bewertung

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