Leon Reed: Zack ins Abenteuer

von Sabine Kruber
Rezension von Janett Cernohuby | 30. September 2016

Leon Reed: Zack ins Abenteuer

Geschichten liebt ein jeder. Doch nicht jeder kann sich dafür begeistern, sie selbst zu lesen. Gerade für Kinder ist es anstrengend, die Buchstaben zu Worten werden zu lassen, die Worte wiederum zu Sätzen und Sätze zu ganzen Abschnitten. Buchstaben lesen ist anstrengend, schwer - und doch so unglaublich wichtig für uns geworden. Davon erzählt Sabine Kruber in ihrem Kinderbuch "Leon Reed: Zack ins Abenteuer".

Mira liebt Bücher und Geschichten über alles. Stundenlang kann sie sich zwischen zwei Buchdeckeln verlieren und ins Reich von Feen, Zauberern oder Prinzessinnen eintauchen. Ganz anders ihr Bruder Leon, dem Lesen wenig Spaß macht. Darum kann sie es auch gar nicht verstehen, warum er sich unbedingt diesen seltsamen Füller kaufen will. Tatsächlich muss Mira bald schon feststellen, dass der Füller Zauberkräfte besitzt. Er bringt keine Worte zu Papier, er saugt sie einfach auf! Zunächst verschwinden nur einzelne Worte aus Büchern, doch als plötzlich auch auf Lebensmittelverpackungen wichtige Allergiehinweise verschwinden, man Medikamente nicht mehr zuordnen kann, beginnt die Sache gefährlich zu werden. Mira und Leon wird klar, dass sie etwas gegen das Verschwinden der Buchstaben unternehmen müssen. Eine seltsame Zaubertinte bringt sie in das Land Fabula - und auch hier sind die Buchstaben vom Verschwinden bedroht.

So anstrengend und überflüssig wir das Lesen vielleicht manchmal finden, so gerne wir uns lieber von einem Film als einem Buch berieseln lassen würden, so wichtig und unverzichtbar sind sie doch für uns geworden, Buchstaben und Worte. Genau das beschreibt Autorin Sabine Kruber in ihrem spannenden Kinderbuch "Leon Reed: Zack ins Abenteuer". Sie entführt ihre Leser - egal ob Jungen oder Mädchen - in eine fiktive Stadt und macht sie mit den Geschwistern Leon und Mira bekannt. Diese verschlägt es in eine Welt, in der Buchstaben nicht nur allgegenwärtig sind, sondern die Grundlage der Existenz bilden. Was wären wir ohne sie? Wie würde unser Leben heute aussehen? Würde es überhaupt funktionieren? Sabine Kruber webt in ihrem Kinderbuch eine tolle Geschichte zu diesen Überlegungen. Sie beschreibt die Wichtigkeit der Buchstaben, führt Kindern vor Augen, warum es zwar schwer ist, das Lesen zu lernen, aber es sich trotzdem lohnt. Das Buch ist ein Plädoyer für Geschichten, für das Lesen und ermuntert, dieser Beschäftigung zu folgen. Lesen bildet, lesen verbindet, lesen begeistert. Und Lesen ermöglicht es uns überhaupt erst, dieses spannende, fesselnde und kurzweilige Abenteuer miterleben zu dürfen. Die Geschichte ist großartig geschrieben und zieht Kinder schnell in ihren Bann. Die Sprache ist einfach und direkt, ebenso die Handlung. Zwar gibt es zeitweise zwei Handlungsstränge, aber nur, weil Mira im Land Fabula kurzzeitig von ihrem Bruder getrennt wird. Ansonsten haben wir einen Handlungsverlauf, der sich von Anfang bis Ende durchzieht. So bleiben Leser an der Handlung, verfolgt sie mit wachsender Spannung bis zum Schluss und fiebern mit. Zusätzlich wird der Lesefluss durch einfache schwarz-weiß Illustrationen aufgelockert, die aber sehr gut zum Buch passen.

"Leon Reed: Zack ins Abenteuer" ist mehr als nur ein unterhaltsames, spannendes Kinderbuch. Es zeigt uns, wie wichtig Buchstaben sind. Es ermuntert Kinder, zu Büchern zu greifen, gefährliche Abenteuer zu erleben und in fremde Welten einzutauchen. Denn wie wir in dieser Geschichte erfahren, ist Fabula, das Land der Buchstaben und Wörter, nur ein paar Tintentropfen entfernt.

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