Lilly und die Zwölfen

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Elfen verboten
von Sibylle Wenzel
Rezension von Janett Cernohuby | 27. April 2020

Lilly und die Zwölfen

Elfen kennen wir alle. Die zarten Wesen mit ihren filigranen Flügeln, ihren anmutigen Bewegungen und ihrem magischen Können faszinieren Mädchen. Wie gerne wären sie wie sie, würden selbst durch das Elfenreich fliegen. Doch wer hat schon einmal von Zwölfen gehört? Niemand? Das überrascht nicht, doch Sibylle Wenzel sorgt mit ihrem Kinderbuch für Abhilfe.

Elfen waren gestern, hier kommen die Zwölfen

Die 9-jährige Lilly verbringt mit ihrer Mutter die Sommerferien im Ausflugslokal „Glückseiche“. Dieses gehört ihrem Großvater und war über viele Jahre der Besuchermagnet schlechthin. Doch seit ein paar Jahren bleiben immer mehr Gäste aus.
Das ist Lilly zunächst egal. Sie spielt am liebsten mit ihren Elfenfiguren und erfindet die tollsten Geschichten. Einige davon hat sie früher von ihre Oma erzählt bekommen. Wie gerne wäre Lilly auch so schlank und elegant wie die magischen Wesen! Doch stattdessen ist sie pummelig und wurde von Mama nun sogar auf Diät gesetzt. Doch dann passiert etwas absolut Unglaubliches. Eines Nachts entdeckt Lilly in der Konditorei ein kleines Wesen. Es hat Flügel, verfügt über Magie, doch anstatt zart und elegant zu sein, ist es eher pummelig und hat wild abstehende Haare. Das Wesen stellt sich als Flimm Fünfvorzwölf vor. Doch Flimm ist keine Elfe, sondern eine Zwölf! Zwölfen sind ähnlich wie Feen, doch viel frecher, lustiger und sie singen für ihr Leben gern.
Während sich Lilly mit den Zwölfen anfreundet, droht dem Ausflugslokal ihres Opas das Aus. Ob die neu gewonnenen Freunde bei der Rettung helfen können?

Lilly und die Zwölfen - Elfen verboten

Schluss mit Schönheitsidealen und Klischees

Äußerlichkeiten, Mode und gutes Aussehen werden immer früher wichtig. Bereits Kinder unterliegen einem hohen Erwartungsdruck, haben schnell das Gefühl, nicht der Norm zu entsprechen. Doch was ist die Norm?
Dieser Frage stellt die Autorin in ihrer lustigen Geschichte über die Zwölfen, die, ganz anders als Feen, keinen großen Wert auf Äußerlichkeiten legen. Denen es nicht wichtig ist, perfekt auszusehen, sondern die auf die inneren Werte schauen. Ihnen ist der Charakter wichtiger als ein modisches Auftreten. Das ist eine wichtige Botschaft an unsere Kinder. Sie gibt ihnen Mut und stärkt das Selbstbewusstsein.
Natürlich ist Lilly kein hässliches Mädchen. Sie hat nur ein klein wenig Übergewicht. Das ist thematisch eine Gratwanderung, schließlich hat Übergewicht negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Allerdings ist auch der Schlankheitswahn nicht gesund. Hier hat die Autorin ein gutes Mittelmaß gefunden, indem sie einerseits die Folgen von Übergewicht nennt, andererseits nicht übertrieben auf das Thema Abnehmen eingeht. Sie zeigt, was für ein liebenswertes Mädchen Lilly ist und rückt ihren Stärken und ihren guten Charakter in den Mittelpunkt. So schließt man Lilly sofort ins Herz, lässt sich auf sie ein und erlebt damit ein tolles Abenteuer. Ein Abenteuer voller Spaß und ungewöhnlicher Begegnungen.

Lilly und die Zwölfen - Elfen verboten

Die Idee einen Gegenpart zu Elfen zu bringen, quasi die Zwölfen, ist witzig und originell. Die Zwölfen verleihen der Handlung einen flotten und viel frecheren Gesamteindruck. „Lilly und die Zwölfen“ ist eine lebendige und lustige Geschichte mit kleinen magischen Wesen, die allerdings so gar nichts mit Elfen gemeinsam haben. Höchstens vielleicht die Körpergröße. Neben dem Unterhaltungsfaktor vermittelt die Autorin Kinder auch eine wichtige Botschaft: Schau nicht auf Äußerlichkeiten, denn sie bestimmen nicht den Charakter.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2020
  • Umfang:
    176 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ISBN 13:
    9783440167359
  • Preis (D):
    14,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Illustration:

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