Pudding-Pauli

Pudding-Pauli deckt auf

von Christine Nöstlinger
Rezension von Janett Cernohuby | 15. März 2010

Pudding-Pauli deckt auf

Kindern gesunde Ernährung näher zu bringen, ist heute wichtiger als jemals zuvor. Denn überall locken Fast Food-Ketten und auch in vielen Familien greift man mittlerweile lieber zur Tütensuppe, als selber eine Bouillon auszukochen. Daher gibt es schon seit einiger Zeit Kinderbücher, die gleichzeitig simple, aber ausgewogene Rezepte beinhalten und somit Kinder zum Kochen anregen wollen. Auf diesen Zug ist auch die österreichische Autorin Christine Nöstlinger aufgesprungen und schuf die Kinderserie um Pudding-Pauli. Von dieser ist nun der zweite Teil erschienen, welcher den Titel "Pudding-Pauli deckt auf" trägt.

Eines Nachmittages steht die Nachbarin vor Pudding-Paulis Tür. Völlig aufgelöst und verzweifelt erzählt sie dem Jungen, dass ihr kleiner Hund verschwunden ist. Anfangs glaubt Pauli noch, dass dieser vielleicht nur weggelaufen sei. Doch die alte Dame erklärt ihm, dass nicht zum ersten Mal Hunde aus der Gegend verschwunden sind und dann auf seltsame Art wieder auftauchten. Sofort schrillen beim Pauli alle Alarmglocken. Dahinter kann nur ein Verbrechen stecken. Sofort beginnen er und seine beste Freundin Rosi bei den anderen Hundebesitzern nachzufragen, was genau mit den Tieren geschehen sei. Nur zögerlich erzählen die ihnen, dass sie einen geheimnisvollen Brief erhalten haben, in denen ein Lösegeld verlangt wurde. Sofort hat Pauli eine Idee. Nachdem auch Frau Mader einen solchen Erpresserbrief mit näheren Anweisungen erhält, stellen sie dem Täter eine Falle. Sie verstecken sich in der Nähe der Geldübergabe und wollen ihm dann folgen. Doch das stellt sich Pauli zu leicht vor und erst einmal entkommt der Entführer. Doch Rosi hat ihn erkannt und nun können die zwei weitere Pläne schmieden. Es dauert nicht lange, da verschwindet erneut ein Hund aus dem Viertel. Die Sache spitzt sich zu und plötzlich wird Pauli durch eine Grippe außer Gefecht gesetzt...

"Pudding-Pauli deckt auf" ist ein heiteres und locker geschriebenes Kinderbuch für alle jungen Krimi- und Kochfreunde ab zehn Jahren. Die Handlung schreitet rasch voran, was nicht zuletzt an der spannenden und fesselnden Erzählweise der Autorin liegt. Aber auch die gewählte Sprache ist hier ein wichtiger Faktor. Denn Christine Nöstlinger schreibt in einem sehr lockeren und umgangssprachlichen Ton. Dies bringt jedoch auch einen Nachteil mit sich. Da die Autorin gebürtige Österreicherin ist und die Handlung in Wien spielt, erinnert der Ausdruck nicht nur an den Wiener Jargon, sondern es finden sich auch sehr viele österreichische und Wiener Begriffe darin. Das macht das Lesen besonders für das deutsche Publikum etwas schwierig. Zwar werden im Anhang die Worte "übersetzt", dennoch ist es gerade für Kinder etwas mühsam und demotivierend, immer wieder hin- und herzublättern. Auch über die österreichische Schreibweise der mit Quark gefüllten Blätterteigtaschen kann man sich streiten. Denn im Buch werden sie "Topfenkolatschen" geschrieben, während man dasselbe Wort in hiesigen Bäckereien eher mit "g" geschrieben findet. - Aber das tut dem Buch, der Handlung und vor allem dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Ebenfalls sehr schön, und im Gegensatz zu anderen Kinderromanen keineswegs erzwungen, reihen sich Gerichte ein, welche Pauli seiner Freundin zubereitet. Wie nebenbei bekocht er seine Freundin, bringt ihr leckere Pausenbrote mit oder kocht sich selbst einen -Anti-Grippe-Tee. Zwar wird auf die Zubereitung bereits in der Handlung eingegangen, dennoch finden sich genaue Rezepte und Anleitungen in der zweiten Hälfte des Buches. Einen Verweis auf die entsprechende Seite gibt es übrigens als Randnotiz bereits in der Geschichte.

Somit kann "Pudding-Pauli deckt auf" als unterhaltsames, spannendes und heiteres Kinderbuch bezeichnet werden. Liebevoll erzählt Christine Nöstlinger die Abenteuer zweier Freunde, von denen einer ein kleiner, etwas überheblicher, aber dennoch liebenswerter Hobbydetektiv ist und die andere seine treue, über Fehler hinwegsehende Gefährtin. Zusammen mit den für Kinder leicht nachzubereitenden Gerichten bietet das Buch nicht nur Lesespaß sondern auch einen großen Unterhaltungswert. Trotz der sprachlichen Schwierigkeiten, kann man nicht nur österreichischen Eltern zum Kauf dieses Werkes raten.

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