Robby aus der Räuberhöhle

Robby aus der Räuberhöhle

Antolin Quiz
von Barbara Landbeck
Rezension von Janett Cernohuby | 20. Dezember 2016

Robby aus der Räuberhöhle

Ein vergessener, verwilderter Garten ist für Kinder ein Traum. Hier können sie herumtollen und toben, Abenteuer erleben und zwischen Sträuchern und Hecken Verstecke bauen. Einen solchen vergessenen Garten kann Robby sein Eigen nennen. Und was er dort so erlebt, davon erzählt Barbara Landbeck in ihrem Kinderbuch "Robby aus der Räuberhöhle".

Gut versteckt hinter einer Mauer liegt er, der kleine verwilderte Garten von Robby. Eigentlich ist es ja schon ein kleines Wäldchen, in dem die kleine Hütte steht, die Robby und gelegentlich seiner Oma ein Zuhause ist. Von niemandem aus Jottwede wird dieses unberührte Fleckchen beachtet - und das ist auch gut so. Denn Robby liebt seine kleine Räuberhütte, in der er auch prima ohne Strom leben kann. Zusammen mit ihm leben außerdem Kater Momo und Krähe Karla hinter der Mauer. Von seiner Oma, der wilden Hilde, wird Robby als waschechter Räuber bezeichnet. Robby sieht das zwar nicht so, aber das stört ihn nicht. Doch nun beginnt sein größtes Räuberabenteuer. Am Bahnhof lernt er die freche Thea kennen. Sie will ihre Tante besuchen, doch der Brief mit der Ankündigung von Theas Besuch ist nie bei der Tante angekommen. Nun muss Robby ihr helfen, das Haus von Tante Thea zu finden, von der sie lediglich wissen, dass diese gerne Dackel malt. Eine abenteuerliche Suche beginnt, bei der sie auch auf echte Räuber treffen.

"Robby aus der Räuberhöhle" ist ein wunderschönes Kinderbuch mit einer tollen Geschichte. Diese ist nicht nur sehr atmosphärisch, sondern steckt auch voller Abenteuerlust, Freiheit und natürlich Freundschaft. Schnell hat man sich in die Handlung hineingelesen und taucht in sie ab. Mit dem Helden Robby kann man sich sofort identifizieren. Er liebt die Freiheit, das ungezwungene Umhertoben und das Erforschen seiner Umwelt. Doch auch mit der frechen Thea freundet sich der Leser schnell an. Sie passt sehr gut zu Robby, ist die perfekte Freundin und schreckt nicht davor zurück, mit ihrem neuen Freund ein Abenteuer zu erleben.
Neben den Charakteren überzeugt auch die Handlung selbst. Sie ist eine Mischung aus Detektiv-, Freundschafts- und Abenteuergeschichte. Zudem spricht sie Jungen und Mädchen gleichermaßen an. Sprachlich begibt sich die Autorin auf Augenhöhe ihres Zielpublikums und erreicht sie mit ihrer klaren Sprache und der geradlinigen Handlung. Beides reißt die jungen Leser schnell mit und gebannt sind sie dabei, wenn Robby mit seinen Freunden um das Lagerfeuer sitzt und Würstchen grillt. Die Spannung kommt nicht zu kurz und die jungen Leser können an vielen Stellen richtig mitfiebern.
Die Kulisse für die Geschichte ist großartig ausgedacht und umgesetzt. Ein kleiner, vergessener Wald inmitten einer Kleinstadt - ein solcher Ort ist geradezu prädestiniert, einem Räuber als Unterschlupf zu dienen. Seltsam, dass noch nie ein Stadtbewohner neugierig war und über die Mauer geschaut hat.
Begleitet wird die Geschichte von tollen Aquarellzeichnungen der Autorin selbst. Sie spielt mit Farben, Farbverläufen und Formen. So gelingen ihr wunderschöne Szenen und Motive, die einzelne Szenen einfach treffend aufgreifen und zeigen. Ihre Figuren, allen voran natürlich Robby und Thea, sind genauso, wie man sie sich beim Lesen vorstellen würde. Alles zusammen ergibt ein stimmiges Gesamtbild und ein tolles Kinderbuch.

"Robby aus der Räuberhöhle" ist das großartige Abenteuer eines kleinen Jungen, der mitten in der Stadt in einem vergessenen Wäldchen lebt. Die Geschichte erzählt von Freundschaft und Hilfsbereitschaft, aber auch von Bösewichten, denen dringend das Handwerk gelegt werden muss. So versteht Autorin Barbara Landbeck mit einem tollen Buch Mädchen und Jungen gleichermaßen zu begeistern, weswegen wir das Werk allen Eltern sehr empfehlen.

Details

Bewertung

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