Wir müssen zur Arbeit

Antolin Quiz
von Pija Lindenbaum
Rezension von Janett Cernohuby | 26. Mai 2021

Wir müssen zur Arbeit

Es gibt Bilderbücher, die erzählen von typischen Erlebnissen aus dem Kinderalltag, andere erzählen von großen Abenteuern, wieder andere von mutigen Tieren, von Reisen und von Hexen. Pija Lindenbaum hat alle diese Geschichten kombiniert und ein Bilderbuch geschaffen, das uns die Großartigkeit des freien Spielens wieder in Erinnerung ruft.

Ein anstrengender Kinderarbeitstag

Der Kinderalltag ist mittlerweile gefüllt von Terminen für die unterschiedlichsten Kurse und Programme. Langeweile ist Kindern kaum noch bekannt, ebenso ungezwungene Nachmittage mit Freunden, bei denen sie einfach drauflos spielen können. So wie die drei hier bei Pija Lindenbaum. Sie sitzen in ihrem Kinderzimmer, um sie herum liegen Kuscheltiere und Spielzeuggeschirr. Sie sind versunken in ihrem selbstvergessenen Spiel. Ein harter Arbeitstag liegt vor ihnen, denn sie sind Ärzte und im Wartezimmer sitzen schon viele Patienten. Der eine hat lauter gebrochene Knochen, der andere muss operiert werden. Nach getaner Arbeit geht es zum Supermarkt, schließlich macht Arbeit hungrig. Marshmallows werden gekauft, die im Wald über einem Lagerfeuer gegrillt werden. Dann muss noch eine böse Hexe besiegt werden, bevor es nach einem langen Arbeitstag nach Hause geht. Müde und erschöpft liegen die Kinder in der Mitte ihres Zimmers, in dem mittlerweile Eisenbahn, Bücher, Schränke, Kuscheltiere und manches mehr bunt verstreut liegt.

Wir müssen zur Arbeit

Die Kunst, spielen zu können

Pija Lindebaum erzählt hier eine wundervolle Geschichte. Sie erinnert an die eigene Kindheit, in der man ganz genauso gespielt hat: Eine Szene ging in die nächste über, ein Abenteuer wechselte zum anderen. Von Piraten zu Hexen und weiter zu den Lieblingshelden. Man spielte einfach drauflos, machte sich keine Gedanken, sondern verlor sich in seiner eigenen Fantasie, in seiner eigenen Vorstellungskraft. Genau das packte die Autorin in dieses Bilderbuch. Ihre drei Kinder versinken ebenfalls in einem Spiel, das von Doppelseite zu Doppelseite zu einer neuen Geschichte wird, mit Kulisse, mit entsprechendem Hintergrund und dennoch im gleichen Kinderzimmer. Das Buch ist ein Plädoyer für kindliche Unbeschwertheit, für das kindliche Spiel und für die kindliche Vorstellungskraft. Kinder brauchen keine ständige Berieselung, keinen vollen Terminkalender, in dem sich Kurs an Kurs reiht. Kinder brauchen die Möglichkeit, ihre eigene Fantasie und ihre eigene Vorstellungskraft ausleben zu können. Eben so wie die drei hier im Buch. Beim Durchblättern verspürt man die Lust, einfach einzusteigen und mit den dreien mitzuspielen. Witz, Humor und Unterhaltung stehen hier an erster Stelle, bringen alle Emotionen und bieten rasanten Bilderbuchspaß, der letztendlich aber gar nicht die eigenen vier Wände verlässt.

Wir müssen zur Arbeit

„Wir müssen zur Arbeit“ ist ein großartiges Bilderbuch, das mit leuchtenden Bildern das freie Spiel feiert. Das uns einlädt, einfach draufloszuspielen, ohne Plan, ohne Regeln, einfach so, wie es die eigene Fantasie gerade vorgibt. Hier folgt eine Geschichte auf die nächste, hält sowohl die drei Kinder der Handlung auf Trab, als auch die Leserschaft. Am Ende möchte man eigentlich nur das Buch weglegen und selbst drauflosspielen.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    Vi måste till jobbet
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2021
  • Umfang:
    40 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    4 Jahre
  • ISBN 13:
    9783954702411
  • Preis (D):
    15,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Illustration:

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