Fürchtet uns, wir sind die Zukunft

Antolin Quiz
von Lea-Lina Oppermann
Rezension von Emilia Engel | 20. Mai 2021

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft

Auf eine neue Schule oder Universität zu kommen, ist immer eine gute Gelegenheit für einen Neubeginn. Als Theo auf die Akademie kommt, um dort Musik beim berühmten Goldstein zu studieren, will er sich bemühen Freunde zu finden - etwas das ihm bisher nicht leicht fiel. Als er eine schicksalhafte Begegnung macht, fällt es ihm plötzlich leicht sein Leben zu ändern...und damit vielleicht sogar seine Zukunft.

Theo ist ein fabelhafter Klavierspieler. Präzise spielt er mit seinen begabten Fingern die Werke großer Musiker. Genau deshalb wurde er an der Akademie angenommen und genau deshalb genießt er das Privileg, als einziger Schüler,denn pro Semester wird immer nur einer ausgewählt, von Herrn Goldstein unterrichtet zu werden. Goldstein ist ein bekannter Musiker, der seine aktive Karriere an den Nagel gehängt hat, um stattdessen sein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Und zurecht ist Theo schon von der ersten Stunde an begeistert. Denn er lernt etwas, dass er stets bei seinem Spiel vernachlässigt hat, nämlich genau hinzuhören und hineinzufühlen. Genau hier ist die Chance sich neu zu erfinden, zu wachsen und sich zu verbessern. Doch was bei Goldsteins Stunden so leicht gelingt, bereitet ihm abseits der Stunden Probleme.
Dazu kommt eine Begegnung mit einer jungen Frau, die sein Leben verändert. Aida. Und wie ihr Name schon andeutet, ist sie aus gutem Grunde an der Akademie. Sie ist eine fabelhafte Sängern. Doch in dieser jungen Frau steckt so viel mehr. Theo ist sofort verzaubert von Aida.
Durch eine Party bekommt er die Chance sie und ihren Freundeskreis näher kennenzulernen und erhält eine Einladung zu einem exklusiven Treffen. Es stellt sich heraus, dass Aida wirklich mehr ist als eine gewöhnlich Frau. Eine kleine Grupper junger Musiker, Tänzer und Schauspieler, die sich "Die Zukunft" nennen, will etwas verändern. Nicht nur an der Akademie, die einige Missstände aufweist, sondern allgemein an der Zukunft. Theo soll Teil dieser Zukunft werden und begegnet dort seinem neuen Ich. Mit Schmetterlingen im Bauch folgt Theo gebannt Aidas Worten und lässt Taten sprechen. Kann das gut gehen?

Nach “Was wir dachten, was wir taten”, mit dem Lea-Lina Oppermann für ihr Debüt einen Preis bekommen hat, ist “Fürchtet uns, wir sind die Zukunft” ihr zweites bereits erschienenes Werk. Diesmal spielt die Geschichte in einer Akademie in Deutschland, in der junge Musiker, Sänger und Schauspieler studieren. Es ist eine Akademie, in der die jeweiligen Künstler unter sich bleiben. Für ein gutes Renommee an der Akademie sorgt Werner Stenzel, der Direktor, der aber nicht nur Bewunderer hat, sondern auch starke Kritiker. So wird er von einer unbekannten Gruppe namens “Zukunft” öffentlich angeprangert und dabei darauf hingewiesen, dass einiges an der Akademie falsch läuft.
Theo ist ein sympathischer Charakter, eigentlich ein stiller Typ, der sich bisher mit Freundschaften nicht leicht tat.  Es sind große Veränderungen, die mit Eintritt in der Akademie auf ihn zukommen. Theo wird von einem bekannten Lehrer gefördert und gefordert wie er es noch nie kannte. Er muss über seine Unsicherheiten hinauswachsen und das tut ihm äußerst gut. Nicht nur in seinem Spiel wird er besser, sondern auch im Alltag gewinnt er an Selbstsicherheit und Mut. Dass Theo sich nicht auf das Spiel einlässt, dass die verschiedenen Künstler nur unter sich bleiben, spricht schon gleich zu anfangs für ihn. Als er Aida trifft, wird ein ganz neuer Theo geweckt - einer, der revoltiert, einer, der Mut beweisen muss, aber auch einer, dessen Herz entflammt wurde.
Lea-Lina Oppermann erzählt die Geschichte aus der Sicht von Theo, in sehr kurzen Kapiteln. Das macht das Buch schnell zu lesen. Die Art wie sie über Musik schreibt, zieht die Leserschaft auf jeden Fall in ihren Bann. Aber auch für Leser und Leserinnen die mit  Musik eher nichts am Hut haben, ist das Buch spannend, da man sich richtig gut hineinfühlen kann. 
Die Gruppe der “Zukunft” sind alles charismatische, interessante und außergewöhnliche Charakteren. Vor allem Aida ist es, die alle in den Bann zieht. Sie kämpfen für eine gute Zukunft für die jungen Menschen und wollen alle wachrütteln. Dabei bleibt es natürlich immer im legalen Bereich. Das kann natürlich auch ins Auge gehen.

Mit “Fürchtet uns, wir sind die Zukunft” liegt ein interessantes  Jugendbuch vor, das einen kritischen Blick auf die Missstände an der Akademie wirft und einen spannenden Einblick in das Leben eines jungen Klavierspielers gibt. Mit seinen knapp 300 Seiten geht es nicht extrem in die Tiefe, bietet aber auf jeden Fall Unterhaltung und Stoff zum Nachdenken. 

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