Mission Undercover

Gefährliche Jagd

von Julien Wolff
Rezension von Stefan Cernohuby | 03. Juli 2025

Gefährliche Jagd

Es gibt Aufgaben, die man Erwachsenen nicht übertragen kann. Weil sie zu auffällig, zu unpassend und einfach zu alt sind. Das ist zumindest der Aufhänger von „Gefährliche Jagd“, dem zweiten Band der Reihe „Mission Undercover“ von Julien Wolff. In diesem muss der Protagonist nicht nur eine gefährliche Aufgabe erfüllen und erstmals die Rolle eines Bodyguards einnehmen. Er muss sich auch mit einem jungen Mädchen beschäftigen.

Luis ist mit seinem Freund Milos in Hamburg. Zum einen will er die Stadt erkunden, zum anderen einige „Prank“-Videos drehen, mit denen die beiden über einen YouTube-Channel einiges Geld erwirtschaften. Doch Luis hat noch eine andere Aufgabe. Für die Organisation D.O.K. muss er immer wieder Spionageeinsätze erfüllen. Als sein Kontaktmann Secreto an ihn herantritt ist dies eine völlig neue Aufgabe. Er soll Perla beschützen, die Tochter eines Politikers, der sich mit seiner harten Drogenpolitik in Hamburg bei den Dealern gar keine Freunde gemacht hat. Dazu kommt, dass das Mädchen eine Rebellin ist und trotz ihrer gerade einmal 14 Jahren trinkt, öffentliche Gebäude mit Graffiti besprüht und gegen vieles aufbegehrt, was sie in ihrem goldenen Käfig hält. Sie hat jedoch keine Ahnung, dass sich das Interesse der Mafia gerade ihr zuwendet, um ein Druckmittel gegen ihren Vater zu erlangen. Zum Glück ist sie gerade auf einem einwöchigen Künstlerworkshop, bei dem nun Luis eingeschleust wird. Er soll sich mit Perla anfreunden und sie vor möglichen Angriffen beschützen. Dafür bekommt er noch einen Crashkurs in Kampfkünsten. Und dieser ist auch dringend nötig.

Mission Undercover: Gefährliche Jagd

Ende der 1980er gab es eine Fernsehserie, die den Namen „21 Jump Street“ trug. Dabei ging es um sehr junge Polizeibeamte, die meist in Schulen eingeschleust wurden, um Probleme zu lösen, an denen sich Erwachse einfach die Zähne ausbissen. „Gefährliche Jagd“ schlägt in diese Kerbe. Der (diesmal aber tatsächlich junge) Protagonist schleust sich in eine Künstlertruppe ein und wehrt eigenhändig (manchmal mit Hilfe seines Freundes) verschiedene düstere Personen ab und macht dabei die Mafia sehr ärgerlich. Kein Wunder also, dass das ganze in einem großen Showdown endet. Action wird dabei großgeschrieben, Realismus nicht zwangsläufig. Wie schnell man Kampfkünste erlangen kann ist sowieso ein Filmthema – denn dort ist es ganz üblich, Gegner mit Jahren an Erfahrung durch einen Schnellkurs zu besiegen. Auch über den Umgang mit fremdem Eigentum oder mit den Regeln der Physik kann man an der einen oder anderen Stelle den Kopf schütteln. Aber hey, das Buch ist definitiv zur Unterhaltung da, spannendes Lesefutter ohne großen Tiefgang. Und dafür ist es dann wieder gut geeignet.

„Gefährliche Jagd“, der zweite Band der Reihe „Mission Undercover“ kann durch spannende Action, eine gefährliche Mission und Hamburger Lokalkolorit überzeugen. Wenn man einige Szenen nicht zu stark hinterfragt und beschließt, sie selbst auszuprobieren, wird man mit dem Protagonisten Luis viel Spaß haben. Und genau dafür ist das Werk geschrieben worden.

Details

Bewertung

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