Vollmond-Legenden

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Legenden sind uralte Geschichten, die über Jahrhunderte hinweg mit zahlreichen Ergänzungen ausgestattet und verändert wurden. Tief in ihnen schlummert ein wahrer Kern, doch wie sieht dieser aus? Die Vollmond-Legenden beschäftigen sich mit den Wesen der Dunkelheit, den phantastischen Gefährten, die die Menschheit seit Anbeginn begleiten, deren Gesicht sich im Laufe der Zeit jedoch verändert hat. Vier Freunden begeben sich zu den Wurzeln alter Mythen. Was erwartet sie dabei?

Mythen und Wahrheiten über Vampire

Es ist eine klare Vollmondnacht, als Felix, Emily, Daniel und Mila ein verlassenes altes Haus am Rand der Stadt aufsuchen. Ein Licht aus einem der Fenster hat ihre Aufmerksamkeit geweckt und tatsächlich ist das Haus gar nicht so leer, wie bisher gedacht. Ein altmodisch gekleideter Herr öffnet den Kindern und stellt sich als Herr Hoffmann vor. Er lädt die Freunde ein, seine besondere Bibliothek zu besuchen. Doch das ist nur in Vollmondnächten möglich, denn diese Bibliothek birgt ein besonderes Geheimnis. Sie lässt die vier Freunde das Wissen nicht nur aus Buchseiten erlesen, sondern vermittelt es ihnen auf sehr echte, wenngleich mysteriöse Weise. So betreten Felix, Emily, Daniel und Mila die Welt der Vampire, um dort jede Menge über deren Erscheinen und Wandeln unter den Menschen zu erfahren. Doch dieses Wissen erhalten sie nicht ohne Grund, denn schon bald geschehen unheimliche Dinge in ihrer Stadt, die das Eingreifen der vier erfordert…

Start einer fulminanten Fantasyreihe

Mit „Vollmond-Legenden“ startet Matthias Bauer eine Buchreihe für junge Lesende, die neben einem fesselnden Plot vor allem auch viel Potential enthält. Spannend, unheimlich und gruslig erzählt, führt der Autor jedoch nicht einfach nur in Welt der phantastischen und unheimlichen Wesen, er liefert gleichzeitig auch jede Menge Hintergrundwissen. Man könnte das Buch als eine Mischung aus kurzer Wissenssammlung und Erzählung bezeichnen. Die Handlung ist unglaublich atmosphärisch und dicht erzählt, und nimmt uns alle mit auf eine historische Wanderung durch die Jahrhunderte. Denn blutsaugende Wesen gibt schon viel länger, als wir ahnen. Mesopotamien, Indien, Griechenland, Schottland - überall auf der Welt hat es Vampire gegeben, nicht nur in Rumänien. Doch natürlich darf der berühmteste und wohl gefährlichste Vampir von allen nicht unerwähnt bleiben. Zumal Dracula letztendlich der ist, der wegweisend für den heutigen Vampirkult ist. All das erfahren nicht nur die vier Protagonisten, sondern auch die Leserschaft. Fast schon ist es schade, als dieser Ausflug durch die Epochen endet, doch das eigentliche Abenteuer beginnt schließlich erst. Ein Vampir lauert im Verborgenen und hat nur auf den richtigen Moment gewartet, um die Bildfläche zu betreten. War es bis hierhin schon spannend, wartet nun eine rasante Verfolgungsjagd auf die Leserschaft. Es wird noch einmal richtig unheimlich und gefährlich. Damit endet zwar dieses erste Abenteuer, doch Matthias Bauer gibt schon einen Ausblick auf den nächsten Band, der garantiert mindestens genauso spannend wird. Denn die Vollmondbibliothek hat gerade erst ihre Türen geöffnet. Es gibt nach zahlreiche Wesen der Nacht, über die es mehr zu lernen gilt.
Neben der Handlung ist auch die Gestaltung des Buches hochwertig und stimmungsvoll. Chris Scheurer, Comiczeichner aus Graz, übernahm die grafische Gestaltung. Mit seinem markanten Strich schuf er Schwarzweißillustrationen, die die unheimliche Atmosphäre gelungen einfangen. Der blutrote Farbschnitt mit schwarzen Sprenkeln, der das Buch umgibt, tut sein Übriges, um dieses Werk auch optisch zu einem Hingucker zu machen.

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