Ulysses Moore

Die Tür zur Zeit

von Pierdomenico Baccalario
Rezension von Janett Cernohuby | 08. Mai 2014

Die Tür zur Zeit

Geheimnisvoll, spannend und actionreich - so sollen Kinder- und Jugendbücher sein, damit die Leser sich für sie begeistern. Fügt man dem noch ein bisschen Mystery hinzu, hat man schon die wesentlichen Eigenschaften, welche die Kinderbuchreihe "Ulysses Moore" kennzeichnen. Auch wir durften in die Serie hineinlesen und haben mit "Die Tür zur Zeit" den Anfang gemacht.

Von der Großstadt hinaus aufs Land ziehen - das ist für viele Kinder keine erfreuliche Nachricht. Doch die Zwillinge Jason und Julia freuen sich auf einen solchen Umzug, geht es für sie aus dem grauen London an die Küste Cornwalls. Hier, hoch über den Klippen von Kilmore Cove, steht die alte, eindrucksvolle Villa Argo. Die Zwillinge sind sofort begeistert von ihrem neuen Zuhause und gehen schon bald mit ihrem neuen Freund Rick auf Entdeckungsreise. Die Gelegenheit dazu ist günstig, sind die Eltern doch noch einmal zurück nach London gefahren, um letzte Dinge zu klären. Nur der alte Gärtner Nestor weilt auf der Villa. Als die Kinder zum Baden an den Strand gehen wollen, warnt er sie vor einem aufziehenden Ungewitter. Dieser Warnung zum Trotz begeben sich die Kinder dennoch ans Meer. Der Sturm lässt nicht lange auf sich warten und auf ihrem Rückweg geschieht es dann. Jason rutscht auf einem Stein aus und stürzt in eine Felsenspalte. Dort nimmt das Abenteuer seinen Anfang, als Jason ein seltsames Kästchen findet. In diesem finden sich Murmeln und ein Zettel mit eigenartigen Schriftzeichen. Es gelingt ihnen nicht nur, diese zu entschlüsseln, sie gelangen auch in den Besitz von vier Schlüsseln. Diese Schlüssel passen zu einer Tür, die laut Nestor schon lange verschlossen ist. Dahinter finden sie eine Treppe. Eine dunkle Treppe, die immer weiter nach unten und sie schließlich zu einer Höhle führt...
"Die Tür zur Zeit" ist ein gelungener Auftakt zu einer Kinderbuchreihe, die jede Menge Spannung und Abenteuer verspricht. Ohne lange Vorreden stürzen sich sowohl die drei Kinder Julia, Jason und Rick als auch die Leser in die abenteuerlichen Geschehnisse. Der Autor schildert in diesem ersten Band die Ausgangssituation, wie die Geschwister in Kilmmore Cove ankommen und wie sie ihre abenteuerliche Reise beginnen. Protagonisten wie Leser folgen einer Spur aus Rätseln, die sie schließlich zu einer seltsamen Tür und dunklen Treppe führt.

Das alles geschieht sehr spannend und vor allem kurzweilig. Nie hält sich der Autor mit langatmigen und vor allem langweiligen Schilderungen auf, sondern lässt die Ereignisse Schlag auf Schlag geschehen. So taucht man völlig in die Handlung ein, vertieft sich in die Geschichte und muss dann mit Erschrecken feststellen, dass das Buch zwar zu einem Ende gekommen ist, das Abenteuer aber gerade erst einmal wirklich beginnt. Dieses Ende mag auf den ersten Blick abrupt erscheinen und man fühlt sich, als hätte jemand einem die Tür vor der Nase zugeschlagen. Doch diesem Gefühl kann man am besten begegnen, wenn man sich einfach ganz schnell den zweiten Band mit dem nächsten Abenteuer zulegt.
Diesem rasant vorgelegtem Tempo könnte man zwiegespalten gegenüber stehen. Einerseits fesselt es den Leser, andererseits geht es aber auch zu Lasten der Erzähltiefe. Hier gilt es jedoch abzuwägen, welcher Faktor wichtiger für die Zielgruppe ist. Bedenkt man, dass die Bücher für Kinder ab neun Jahren geschrieben wurden, kann man jedoch auf fehlende Tiefe verzichten. Kinder dieser Altersgruppe wollen lieber Abenteuer, Spannung und keine langen Erläuterungen.

Zusammengefasst ist "Die Tür zur Zeit" ein gelungener Auftakt zur Reihe "Ulysses Moore". Spannend, kurzweilig und mit zahlreichen Rätseln versehen, erzählt der Autor von drei Kindern, die eine abenteuerliche Reise antreten. Es ist ein vielversprechender Auftakt, der den Leser nicht lange zögern lässt, mit dem zweiten Band fortzufahren.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gefühl:
    Keine Bewertung

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