Ein Sommer voller Wunder

von Caryl Lewis, George Ermos (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Mai 2023

Ein Sommer voller Wunder

Träume beflügeln uns. Sie keimen und treiben uns an. Träume motivieren uns, auch nach einem Misserfolg weiterzumachen, bis wir schließlich unser Ziel erreicht haben. Für die Verwirklichung seines Traums kämpft man und nimmt auch mal Rückschläge in Kauf. Einen solchen Traum teilen sich Marty und sein Großvater und in diesem Sommer setzen sie ihn in die Tat um.

Wenn Träume neue Türen öffnen

Das Haus von Marty und seiner Mutter ist vollgestopft mit Dingen. Überall stapeln sich alte Zeitungen und Zeitschriften, löchrige Schuhe liegen neben rostigen Rasenmähern und kaputten Bilderrahmen. Kabelrollen, kaputte Waschmaschinen, alte Sofas - mittlerweile gibt es nur noch schmale Wege, auf denen sich Marty zwischen all dem unnützen Plunder im Haus bewegen kann. Im Gegensatz zu seiner Mutter gibt er sich mit wenig zufrieden. Er hat einen Großvater, der ihn liebt und der ihm zu seinem Geburtstag ein ungewöhnliches Geschenk macht, ein Samenkorn. Marty setzt dieses sofort im Schrebergarten seines Großvaters ein und zusammen mit seiner Freundin Gracie beginnt er die daraus wachsende Pflanze zu pflegen. Es ist eine besondere Pflanze, die schnell größer wird und schon bald gelbe Blüten zeigt. Ein Kürbis wächst, der immer größer und größer wird. Doch es ist nicht irgendein Kürbis, wie Großvater erklärt, sondern ein besonderer Kürbis, der bei der Erfüllung eines ganz ungewöhnlichen Wunsches helfen soll. Ein Sommer voller Überraschungen und ungewöhnlicher Abenteuer liegt vor Marty, Gracie und Großvater.

Ein Sommer voller Wunder

Bewegende Geschichte mit großen Themen

Caryl Lewis bringt auf einfühlsame und leichtfüßig erzählte Weise große Themen in ihrem Kinderroman unter. Sie präsentiert uns Charaktere, die viele Probleme haben und uns gerade deswegen schnell ans Herz wachsen. Vor allem Marty, um den es hauptsächlich geht. Der Vater hat die Familie früh verlassen und Marty hat nur noch wenige Erinnerungen an ihn. Seine Mutter ist psychisch krank, leidet darunter, ständig alle möglichen Dinge sammeln zu müssen. Schon oft hat sie versucht, damit aufzuhören, doch ist immer wieder in ihre alten Muster zurückgefallen. Das bringt Marty natürlich auch in der Schule viele Probleme ein. Er ist ein Einzelgänger, wird von anderen immer wieder gehänselt und verhöhnt. In Gracie, die neu an der Schule ist, findet er endlich eine Freundin. Auch sie hat ihr Päckchen zu tragen, ist gehörlos und lebt ohne ihre Mutter bei ihrem Vater. Dieser ist zwar ständig da, redet aber kaum mit Gracie, so dass auch sie alleine ist. Das bringt die Kinder zusammen, lässt sie voneinander lernen und miteinander wachsen. So wie die geheimnisvolle Kürbispflanze in Opas Schrebergarten. Die Pflege selbiger vereint die drei, lässt in ihnen Träume wachsen und die Zuversicht, an sich selbst zu arbeiten. Natürlich müssen sie immer wieder Rückschläge und Enttäuschungen einstecken, doch die beiden Kinder lernen, aus diesen Kraft zu schöpfen und für ihre Ziele weiterzukämpfen. So geht ein Frühjahr in einen Sommer über, der ihre Arbeit belohnt, der sie gemeinsam Unglaubliches erleben lässt und der ihnen Hoffnung bringt.

Ein Sommer voller Wunder

Einfühlsam und warmherzig erzählt Caryl Lewis eine Geschichte über Träume, Selbstwertgefühl und wie Freundschaft beides voranbringen kann. Ihr Kinderroman greift große Themen auf, bringt seine Botschaft auf leichte und unterhaltsame Weise zu seiner jungen Leserschaft. So sind es nicht die Probleme der einzelnen, die hier die Gefühle der Leserschaft berühren, sondern ihre Kraft und ihre Zuversicht, das Leben in neue Bahnen zu lenken.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: