Irida und die Stadt der Geheimnisse

von Markus Heitz
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. August 2025

Irida und die Stadt der Geheimnisse

Dass anders zu sein keine Schwäche ist, sondern sich gegensätzliche Fähigkeiten ergänzen, ist ein Thema, das in Kinder- und Jugendbüchern häufiger vorkommt. Auch Markus Heitz schreckt in seinen Werken für junge Lesende nicht davor zurück, sehr unterschiedliche Charaktere zusammenzubringen und sie Abenteuer erleben zu lassen. Und davon gibt es in „Irida und die Stadt der Geheimnisse“ eine Menge.

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Außenseiter oder Furchtlose?

Hohenburg wirkt auf den ersten Blick wie ein beschauliches kleines Städtchen mit den richtigen Mengen an Höhlen, Legenden, Geistern und Kaninchen. Das finden auch die „Furchtlosen“, eine Jugendbande, die sich sehr für die Sagen und Geschichten rund um die Stadt interessieren. Irida ist schlau, stottert und hinkt manchmal ein bisschen, hat aber ganz überraschende Körperkräfte. Cedric ist gutaussehend, immer gut gekleidet und K-Pop-Fan. Jeremy ist rumänischer Zuwanderer, sportlich und immer in Aktion, auch wenn wer manchmal ein paar Worte verwechselt. Jinjin ist zur Hälfte Chinesin und sowohl an Büchern als auch Legenden und Sagen sehr interessiert. Das alles macht sie zu einer Truppe, die neugierig alles Besondere beobachtet, was vor sich geht.
Darauf positiv wirkt Iridas Onkel – pardon, schräger Onkel – Ardo ein, der überall auf der Welt als Schatzjäger umherreist und immer eine seltsame Geschichte parat hat. Vielleicht kommen genau deshalb den furchtlosen Held*innen viele kuriose Vorkommnisse nicht einmal mehr seltsam vor.

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Verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Zielen

Obwohl, es gibt einige seltsame Begebenheiten. Zwei Raubgräber (nicht Grabräuber!) verschwinden spurlos. Ein Mann verschwindet in der Höhle, wo man vom geisterhaften Auftauchen einer Weißen Frau berichtet und taucht später verwirrt wieder auf. Was am Rittergeist Mala dran ist, der angeblich mit seinem Morgenstern durch die Wälder zieht, ist unbekannt. Und was die omnipräsente Kaninchendame Nooba angeht, verspürt man mitunter heftige „Ritter der Kokosnuss“-Vibes. Ein Club historischer Seifensieder ist genauso verdächtig, wie eine Parapsychologin namens Elvira Spengler. Und von „den anderen“ will man gar nicht erst anfangen. Schlüssel, Türen, verborgene Schätze? Worum geht es eigentlich?

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Markus Heitz skizziert mit dem Buch ein Städtchen, in dem nicht nur ein Geheimnis schlummert, sondern gefühlt mindestens zehn, mit Tendenz nach oben. Jeder hat Interesse an etwas Anderem, aber irgendwann kommen sich alle Charaktere gegenseitig in die Quere. Das ist der Punkt, wo es richtig chaotisch, abenteuerlich und spannend wird. Es gibt überraschende Offenbarungen, Entdeckungen und nicht alle wissen am Ende, ob sie auf der richtigen Seite stehen. Sollte die Frage aufkommen, ob Markus Heitz alle Geheimnisse lüftet, so sei diese mit einem herzlichen Lachen beantwortet. Absolut nicht. Denn wer eine Stadt der Geheimnisse erschafft, weiß auch sehr gut, wie man selbige für sich behält. Und so muss man wohl oder übel auf 2026 warten, für das der zweite Band der Reihe bereits angekündigt ist. Aber eines ist sicher, das Warten wird sich lohnen.

Wieder einmal startet Markus Heitz ein Abenteuer im Bereich Kinder- und Jugendbuch. „Irida und die Stadt der Geheinisse“ wirft zwar fast mehr Fragen auf, als das Werk beantwortet. Aber das passiert auf spannende und unterhaltsame Weise und lässt beim Lesen den Wunsch zurück, gleich das „Rätsel der Ruine“ zu lösen, welches der Folgeband verspricht. Darauf muss man aber leider noch eine ganze Weile warten.

Details

Bewertung

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