Meja Meergrün

Antolin Quiz
von Erik O. Lindström, Wiebke Rauers (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 29. März 2017

Meja Meergrün

Es ist ein weit verbreitetes Klischee, dass Mädchen süß aussehen, immer höflich und freundlich sind und ihr Haar zu zwei hübschen Zöpfen gebunden haben. Nein, nicht alle sind so. Es gibt auch die kleinen Frechen, mit wilder Mähne, frech dreinschauenden Augen, aus denen der Schalk lacht. "Meja Meergrün" ist jemand, auf den diese Beschreibung bestens passt.

Tief unten im Meer ist immer was los

Meja Meergrün ist aber nicht irgendein Mädchen, sie ist eine kleine Meerjungfrau, die tief unten im Meer lebt. Dort, wo es am Dunkelsten ist, liegt verborgen die magische Welt Lyckhav. Und hier ist Mejas Zuhause. Noch ahnt die kleine Meerjungfrau nicht, welches Abenteuer auf sie wartet. Laternenfische und Leuchtquallen scheinen zu verschwinden und in Lyckhav tauchen immer häufiger dunkle Stellen auf. Meja beschließt, der Sache nachzugehen. Ob vielleicht die Wasserhexe Siri dahinter steckt? Ein aufregendes Abenteuer beginnt, bei dem sich Meja natürlich auch auf ihre Freunde verlassen kann.

Eine leuchtende Welt inmitten von Dunkelheit

Sie ist also wieder da, die kleineMeerjungfraue, die tief unten im Wasser in einem verborgenen Reich lebt. Doch Meja ist keine Arielle, die sich in einen schönen Prinzen verliebt und alles tut, um ihm zu gefallen. Nein, Meja ist die Pipi Langstrumpf der Meere. Sie genießt ihre Freiheit und Unabhängigkeit. Sie will nicht zur Schule gehen, lernen und Hausaufgaben machen. Stattdessen taucht sie durchs Meer und hat ihren Spaß. Da ihre Eltern Forscher und immer auf Reisen sind, kann sie dies auch ungestört tun. So schwimmt sie hinein in ein großes Abenteuer und nimmt die jungen Leser gleich mit. Sie lernen die bunte Unterwasserwelt kennen, mit all ihren schillernden Fischen und ungewöhnlichen Bewohnern. Leider sind nicht alle wohlgesonnen und so gibt es natürlich auch diejenigen, die nach Macht gieren - Wasserhexe Siri. Gegen sie muss sich Meja behaupten, will sie Lyckhav retten. Doch zum Glück ist sie nicht alleine, sondern hat zwei treue Freunde zur Seite: den Seestern Lille und die Kümmerschildkröte Padson. Dieser soll eigentlich auf Meja aufpassen und sich um sie kümmern - was natürlich von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Zumindest wenn man unter diesem kümmern versteht, dass Meja regelmäßig zur Schule geht und gesunde Algengrütze isst. Doch gegen die Wasserhexe Siri steht Padson Meja treu zur Seite und sie kann sich seiner Unterstützung sicher sein.
Mit einer einfachen und klaren Sprache erzählt Erik O. Lindström seine Geschichte für junge Leserinnen zwischen sechs und acht Jahren. Die Handlung ist geradlinig und nach einem kurzen Kennenlernen geht es auch gleich hinein in ein nasses, aufregendes  Abenteuer. Dieses schreitet rasch voran, ist spannend und begeistert junge Leserinnen sofort. Lediglich das Ende ist etwas schwach ausgefallen. Nachdem sich die Geschichte so dicht und fesselnd aufbaute, hofft man nach dem starken Einstieg doch auf einen Knalleffekt. Stattdessen wird es eher mit einer seichten Welle angespült.
Begleitet wird die Geschichte von tollen Illustrationen. Sie sind mit jenen leuchtenden, kräftigen Farben gezeichnet, mit denen Mejas Heimat beschrieben werden.

Mit "Meja Meergrün" wird eine neue Kinderbuchheldin zu jungen Lesern gespült, die mit ihrem Charme, ihrem Mut und ihrer frechen Art Mädchen zu begeistern versteht. Die Geschichte ist toll aufgebaut, besitzt viele bunte Charaktere und lässt uns in eine schillernde Welt tief unten im Meer eintauchen.

Details

Bewertung

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  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Illustration:

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