Monsterhotel

Antolin Quiz
von Thomas Montasser, Stefanie Reich (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 29. November 2017

Monsterhotel

Stellt euch vor, ihr plant die Sommerferien in einem Traumhotel in Griechenland zu verbringen. Ihr habt in eure Koffer leichtes, dünnes Sommergewand und natürlich Badesachen gepackt. Doch dann steigt ihr in den falschen Flieger und landet nicht im warmen Süden, sondern im kalten Norden. Das gibt es nicht? Oh doch, denn Valentina und ihrer Familie ist genau das in diesen Ferien passiert. Davon erzählt Thomas Montassers lustiges Kinderbuch "Monsterhotel".

Ein monstermäßiger Urlaub

Damit hätte wohl niemand gerechnet. Nach Griechenland sollte es gehen, stattdessen ist Valentina mit ihrer Familie in Island gelandet. Als wäre das noch nicht schlimm genug, ist hier auch nirgends ein Hotelzimmer für die vier frei. Entweder ist wegen dem Mister-Unterhose-Wettbewerb oder der Jahrestagung der Gummibärchen-Prüfkommission oder dem Weltverband der Gummienten-Produzenten ausgebucht. So führt sie ihr Weg ins Hotel Haarsträub, ein auf den ersten Blick sehr kleines Hotel. Doch drinnen soll die Familie großes erwarten. Denn sie sind in einem Monsterhotel gestrandet und hier ist alles anders. Die Kleiderschränke beherbergen kleine fiedelnde Monster, die Toiletten sind an der Zimmerdecke angebracht und das Hotelrestaurant bietet als kulinarischen Höhepunkt Schneckenschleimsuppe. Bezahlt wird mit Popeln und die Gemälde besitzen ein Eigenleben. Doch ein Galaabend in der Gourmonster-Bar wird zu einer heiklen Sache, als die Monster herausfinden, dass Valentina und ihre Familie Menschen sind. Denn Menschen sind bekanntlich schrecklich, grausam und gruselig…

Monsterstarke Unterhaltung

Spaß, Unterhaltung und jede Menge urkomische Situationen bestimmen die Handlung von Thomas Montassers Kinderbuch "Monsterhotel". Sehr fantasievoll erzählt der Autor hier eine Geschichte, die Kinder sofort begeistern wird. In die sie hineintauchen und aus der sie erst herauskommen wollen, wenn auch die letzte Seite gelesen ist. Dabei greift er auf verschiedene Elemente zurück, die auch in der Vergangenheit schon erfolgreich bei jungen Lesern ankamen. Zunächst die Monster. Sie sehen alle sehr schrill, bunt und unterschiedlich aus. Dabei sind sie aber keineswegs angsteinflößend, gruslig und gefährlich, sondern liebenswerte, wenngleich seltsame Zeitgenossen. Eigenschaften, die wir Monstern für gewöhnlich andichten, geben diese wiederum uns Menschen. Klar, dass es zum Ende des Buchs zum Höhepunkt kommt, wenn sich Valentinas Familie als Menschen outet und von den Monstern als Gefahr angesehen wird. Doch zum Glück kann man mit Vorurteilen aufräumen.
Ein weiterer erfolgversprechender Faktor ist das herrlich verrückte und andere Verhalten in der Monsterwelt. Hier ist alles schrill, bunt, total verrückt und natürlich völlig verkehrt. Bezahlt werden nicht diejenigen, die eine Dienstleistung erbringen, sondern die, die sie erhalten. Es wird nicht mit herkömmlichem Geld bezahlt, sondern mit etwas, das bei uns eher Ekel hervorruft (für die Geschichte aber herrlich komisch ist). Genau dieses Andere, Verrückte und Verkehrte begeistert Kinder. Sie wollen noch mehr davon hören und werden so zum Weiterlesen motiviert. Überhaupt ist das Buch ideal für Leseanfänger gestaltet. Große Schrift, angenehm lange Kapitel und ein hoher Bildanteil erleichtern das Lesen.

Wer also auf der Suche nach einem ungewöhnlichen, besonderen und anderen Abenteuerurlaub ist, der ist beim "Monsterhotel" genau an der richtigen Adresse. Voller Witz, skurrilen Geschöpfen und einer liebenswerten Familie erzählt Thomas Montasser seine Geschichte, die Kinder monstermäßig unterhält und an vielen Stellen zum Lachen bringt.

Details

Bewertung

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