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Heranwachsen ist nicht leicht. So vieles gibt es zu lernen, Meilensteine werden erreicht. Sprechen, Laufen, Motorik, Entwicklungsstufen des Charakters - das alles fordert nicht nur von Kindern einiges, auch Eltern sind immer wieder gefragt. Der albarello Verlag bringt nun einen Bilderbuch-Sammelband heraus, der sich mit drei dieser Entwicklungsstufen beschäftigt: Trotzen, Sprechen und Daumennuckeln. "Sprechen, Trotzen, Größerwerden" heißt dieser Sammelband, den auch wir uns einmal genauer angesehen haben.

In der ersten Geschichte lernt ein kleiner Ritter im Wald einen Troll kennen. Beide mögen sich sofort und könnten auch die besten Freunde werden. Wäre der kleine Troll nicht so ein Dickkopf, der immer seinen Willen durchsetzen möchte. Zum Glück weiß die Trollmutter, wie man den kleinen Trotzkopf beruhigen kann.
In der zweiten Geschichte lernt die kleine Laura den Raben Albert kennen. Albert ist ein Zauberrabe, doch leider ist ihm ein Missgeschick passiert. Er spricht sehr undeutlich, weswegen ihm seine Zaubersprüche missglücken, so auch ein Ort-zu-Ort-Zauber. Daher kann er sich auch nicht zurück nach Hause zaubern. Zum Glück hat er Laura, die ihm dabei hilft, richtig Sprechen zu lernen.
In der dritten und letzten Geschichte treffen wir Philip. Philip geht schon in den Kindergarten und ist eigentlich ein großer Junge. Eigentlich, denn nachts nuckelt er immer noch an seinem Daumen, um besser schlafen zu können. Da hat seine Mutter eine tolle Idee, wie sie ihm helfen kann, Philip das Daumenlutschen abzugewöhnen.

Drei märchenhafte Geschichten hält dieser Sammelband für Eltern und Kinder bereit: "Der kleine Ritter und der dumme Trotz", "Der Zauberrabe" und "Philip und der Daumenkönig".
Alle drei Geschichten besitzen Elemente aus dem Märchenland: Ritter, Trolle, Könige und natürlich Zauberer (in diesem Fall einen Zauberraben). Ein gut gewähltes Stilmittel, fesseln doch Märchenfiguren und Tiere stets die Aufmerksamkeit.

Somit lassen sich Kinder viel leichter und schneller auf die Geschichte ein, hören zu und nehmen auf, was ihnen vorgelesen wird. Zudem sind es (bis auf die dritte Geschichte) stets die Fabelwesen, die etwas lernen müssen - und das bekommen sie von den Kindern aus den Erzählungen vermittelt. So ist es der kleine Ritter, der mit dem Troll weiterhin befreundet sein möchte, auch wenn dieser ein ziemlicher Dickschädel ist; das kleine Mädchen bringt dem Raben das Sprechen bei. Lediglich in der letzten Erzählung ist es der Junge, der etwas vom König und dessen Hofstaat lernt.
Alle drei Erzählungen haben sich zum Ziel gesetzt, ein bestimmtes Verhalten zu vermitteln. Trotzdem erheben die Autorinnen nicht drohend den Zeigefinger. Vielmehr lassen sie das, was sie vermitteln wollen, auf spielerische und kindgerechte Art in die Handlung einfließen. So haben die Kinder Freude an den Erzählungen und sind eher bereit, bestimmte Verhaltensweise abzulegen oder sich anzueignen - so wie ihre Helden aus dem Bilderbuch. Damit sich Kinder zusätzlich dazu ermutigt sehen, finden sich am Ende jeder Erzählung Ratschläge oder Bastelanleitungen. Hier muss man jedoch noch etwas hinzufügen: Zwar wird in der Bastelanleitung zum Trotzgucker aus der ersten Geschichte geschrieben, man könne sich eine Vorlage von der Website herunterladen - wobei allerdings bereits der angegebene Link fehlerhaft ist - oder den Trotzgucker als Holzfigur kaufen. Doch leider hat die Verlagsseite beides schon wieder von der Website entfernt.
Unabhängig davon sollten Eltern, welche Bücher zu diesen Themen suchen, bei dem vorliegenden zugreifen. Denn zum einen haben sie mit dem Sammelband drei Bilderbücher in einem, zum anderen ergänzen die Themen sich hervorragend. Sie alle betreffen Kleinkinder ab zwei Jahren. In dieser Zeit lernen sie sprechen, müssen sich von Schnuller oder Daumenlutschen verabschieden und natürlich manche Trotzphase durchleben. Natürlich darf man dennoch keine Wunder erwarten und sich voll und ganz auf die Bücher verlassen. So mancher wird vielleicht noch zusätzliche Hilfen benötigen. Dennoch helfen die Geschichten auf jeden Fall, einen ersten Schritt in eine andere Richtung zu machen.

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