Stroh unterm Po

Antolin Quiz
von Hanna Jansen, Leonard Erlbruch (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 04. November 2022

Stroh unterm Po

Umziehen, ein neues Leben beginnen und neue Kontakte knüpfen sind das eine, doch wirklich ankommen und sich zuhause fühlen, sind etwas anderes. Letzteres braucht manchmal etwas länger und geht nicht selten ohne Hilfe von unerwarteter Seite. Davon weiß auch Hanna Jensen in ihrem einfühlsamen Kinderbuch „Stroh unterm Po“ zu erzählen.

Weihnachten auf dem Land

Nachdem Jakob mit seiner Mutter im Sommer nach Meisenweil gezogen ist, findet er alles blöd. Klar, das Leben zu dritt - er, Mama und ihr Freund Hannes - macht ihm Spaß, doch in der Schule läuft gar nichts so, wie es sich Jakob vorgestellt hat. Er ist der Außenseiter, der Angeber aus der Großstadt und wird ständig von Max geärgert. Auch seine Lehrerin Frau Hauer hat ihn auf dem Kieker und schickt seiner Mutter regelmäßig Briefe. Doch Mama benimmt sich in letzter Zeit seltsam. Ob es Ärger mit Hannes gibt? Zum Glück kommt Pia in der Adventszeit öfters vorbei und Jakob freut sich auf die Zeit mit ihr. Doch dann wird in der Schule gewichtelt und er zieht ausgerechnet Max als seinen Wichtelpartner! Was soll er dem Blödmann bloß schenken? Da hat Pia eine tolle Idee, wie Jakob es Max mit dem Wichtelgeschenk heimzahlen kann. Doch was führt Pia wirklich im Schilde und welche Überraschungen hält die Adventszeit in Meisenweil noch für Jakob bereit?

Stroh unterm Po

Weihnachtszeit auf dem Land

Hannah Jansen schließt an ihr Kinderbuch „Hasen in der Nase“ an und erzählt die Geschichte von Jakob weiter. Man muss dieses Buch aber nicht zwangsläufig gelesen haben, sondern kann „Stroh unterm Po“ auch unabhängig davon lesen. Die Autorin führt die Leserschaft gut in die Handlung hinein, umreißt die Figuren kurz und lässt dabei auch die Hintergrundinformationen über Jakobs Umzug aufs Land einfließen. So kommt man sofort in die Handlung, die vom Ankommen in einem neuen Zuhause erzählt, das jedoch nicht so leicht gelingt. Im Gegenteil. Jakob hat das Gefühl, alle haben sich gegen ihn verschworen: seine Mama, die sich neuerdings komisch verhält, Hannes, der irgendein Geheimnis vor ihm hat, seine Lehrerin Frau Hauer, die dem Jungen einfach keine Chance zu geben scheint, und natürlich seine Klassenkameraden, die ihn für einen Angeber aus der Stadt halten. Allen voran Max, der immer wieder neue Gemeinheiten für Jakob bereithält. So wird Jakobs Stimmung immer trüber, wie das Wetter im November. Der einzige Lichtblick ist seine Freundin Pia, die in der Adventszeit wieder öfters bei ihrem Opa ist. Mit Pia wird vieles leichter, zudem ist es ihre fröhliche Art, die Jakob dabei hilft, endlich in seinem neuen Zuhause anzukommen.
So entfaltet sich wieder eine Kindergeschichte, die einfühlsam und lebendig erzählt ist. Die Autorin bewegt sich auf Augenhöhe ihrer jungen Leserschaft. Sie weiß, was Kinder bewegt, was in ihnen vorgeht und wie ihre Gefühle auf die kleinen und großen Herausforderungen des Alltags reagieren. Schnell können sich Lesende mit Jakob identifizieren. Sie verstehen ihn, fühlen mit ihm mit und wünschten, ihm irgendwie zur Seite stehen zu können. Die Geschichte berührt und nimmt mit ihrem stimmungsvollen und von Überraschungen gespicktem Ende einen tollen Ausklang.
Begleitet wird sie natürlich von vielen Illustrationen, die erneut von Leonard Erlbruch stammen. Er bringt die mal getrübte, dann wieder heitere und auch winter-weihnachtliche Stimmung in seinen Zeichnungen unter und rundet das Leseerlebnis damit toll ab.

Stroh unterm Po

„Stroh unterm Po“ ist eine einfühlsame und lebendig erzählte Kindergeschichte über das Ankommen im neuen Zuhause und das erste Weihnachten auf dem Land. Jakob, den mancher Lesende vielleicht schon kennt, steht vor einigen Problemen, die er aber dank einer guten Freundin zu lösen versteht.

Details

Bewertung

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