Die Drachenflüsterer-Saga

Die Feuer von Arknon

von Boris Koch
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Juni 2017

Die Feuer von Arknon

Wenn man zu lange darüber spricht, gegen Tyrannei aufzubegehren und sich von Unterdrückung befreien zu wollen, erregt das mitunter unliebsame Aufmerksamkeit. In dieser Situation empfiehlt es sich, nicht zu viel zu reden, sondern mehr zu handeln. Diesem Ratschlag scheinen nun auch die Protagonisten der Reihe „Der Drachenflüsterer“ in dessen viertem Band zu folgen. Dieser trägt den Titel „Die Feuer von Arknon“, in dem die Helden potenziell zurückschlagen. Denn wann sonst?

Immer wieder fliegen die verfluchten Drachen über Cathes Dorf hinweg. Das stört sie nicht wirklich, bis ihr junger Freund Tharas, den sie wie einen Bruder liebt, verschwindet. Angeblich waren die Drachen dafür verantwortlich. Also schwört sie, sich am schrecklichen Ben, dem Anführer dieser Mörderbande zu rächen.
Ben, der alles andere als schrecklich ist, überlegt gerade, wie er mit seinen Freunden und den befreiten Drachen weiter verfährt. Es ist zwar zutiefst befriedigend, neben den Steckbriefen, auf denen seine Freunde und er gesucht werden, falsche Steckbriefe mit Kirchenleuten und Rittern zu platzieren, aber auf die Dauer hilft ihnen das nicht weiter. Zumal der Ritterorden immer wütender wird, die Äbte schon Unschuldige einkerkern und der berühmte Drachenjäger Thaler an gewaltigen Waffen arbeitet, die er gegen Ben und seine fliegenden Drachen einsetzen will. Da nur Waffen mit Blausilber Drachen verletzen können und nur ein bestimmtes magisches Feuer ermöglicht, dieses Silber zu schmelzen, könnte ein magisches Erlöschen dieses Feuers den Rittern das Schmieden künftiger Waffen verhindern. Und da gibt es eine Prophezeiung, die ganz offensichtlich auf das Opfer von Bens Freundin Anula hinausläuft …

Drei Bände lang haben die heranwachesenden Helden daran gearbeitet, Drachen aus ihrer Knechtschaft zu befreien und sich gemeinsam mit den Protagonisten an einem längerfristigen Plan gegen Klerus und Ritterorden zu beteiligen. Nun kommt Bewegung in die Angelegenheit. Ebenfalls anders als bei den Vorgängerromanen ist, dass ein Teil der Handlung aus der Sicht einer anderen Person erzählt werden – in diesem Fall ist es die Beinah-Jungfrau Cathe, die Drachen ein wenig anders begegnet als erwartet und in weiterer Folge noch eine große Rolle spielt. Auch die Handlung wird ein wenig erwachsener, so muss sich Nicht-Anführer Ben langsam über seine Rolle klarwerden und nicht nur kleine Schritte planen, um sich und die gefürchteten Drachen populärer zu machen. Denn man erwartet von ihm, dass er Lösungen für Probleme findet. Und wie in jeder großen Saga spielt eine Prophezeiung eine wichtige Rolle. Zusammengefasst merkt man dem Roman nicht an, dass es mittlerweile beinahe neun Jahre her ist, seit der Drachenflüsterer zum ersten Mal aktiv war. Und das bietet auch für Quereinsteiger den Anreiz, sich vor dem Lesen des neuesten Werks noch den Sammelband mit den ersten drei Romanen zuzulegen. Dementsprechend kann man den Band allen jugendlichen Fans von Fantasy ans Herz legen. Und Erwachsenen gefällt das Werk ebenso.

„Die Feuer von Arknon“ ist der mittlerweile vierte Band der Reihe „Der Drachenflüsterer“ von Boris Koch. Nachdem mittlerweile einige Jahre ins Land gegangen sind, stehen die Helden der Reihe nun vor wichtigen Entscheidungen und großen Taten. Ein Band, der allen jugendlichen Lesern von Fantasy mit Drachenfaktor zusagen wird und der die Reihe – immerhin neun Jahre nach dem Erscheinen des ersten Bandes – überzeugend fortsetzt. Selbst Quereinsteiger bekommen ihre Chance, auch wenn es sich empfiehlt die Vorgängerromane zu kennen.

Details

Bewertung

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