Die Mondschatzjäger

von Boris Koch
Rezension von Stefan Cernohuby | 05. Dezember 2016

Die Mondschatzjäger

Eine Schatzsuche ist etwas, von dem man immer wieder liest, von der man in Filmen Ausschnitte sieht und von der man im umgangssprachlichen Bereich oft spricht. Doch, zum Leidwesen der meisten Kinder kommt man nur sehr selten in das Vergnügen, sich tatsächlich auf eine Schatzsuche zu begeben. Boris Koch hat dieses Versäumnis zumindest für eine kleine Gruppe Kinder behoben und in seinem Jugendroman „Die Mondschatzjäger“ thematisiert.

 

Hagen und Axel sind Brüder. Hagen ist der ältere und passt immer auf Axel auf. Das ist bitter notwendig, denn dieser ist so etwas wie ein furchtloser Crash-Test-Dummy. Er weicht keiner Mutprobe aus und führt auch die seltsamsten Anweisungen seines Bruders oder dessen besten Freund Robbie ohne viel nachzudenken aus. So muss Hagen immer wieder Ausreden erfinden, warum Axel ein blaues Auge, eine zerrissene Hose, nasse Schuhe, Riss-Quetschwunden oder ähnliches hat. Doch darin ist er mittlerweile so gut, dass seine Eltern ihm fast alles glauben. Als der alte und steinreicher Ringler stirbt, ist sein Testament so etwas wie eine Sensation. Denn er erklärt, sein gesamtes Vermögen versteckt zu haben und es demjenigen zu hinterlassen, der es findet. Etwas, das seinen ebenso steinreichen Sohn fuchsteufelswild macht. Und was auch die „Wandernden Geister“, also die vier Freunde dazu motiviert, auf Schatzsuche zu gehen. Besonders, da er einen Hinweis hinterlassen hat, das Geld „lieber auf den Mond zu schießen“. Also soll es wohl der Mond sein, dessen Hinweisen sie folgen müssen. Doch während sie sich auf eine Schnitzeljagd begeben, taucht Eleanor auf: das Mädchen, das niemals verliert. Können sie jetzt überhaupt noch auf eine Chance hoffen, den versteckten Schatz zu finden? Trotz wütenden Erben, gefährlichen Mähdreschern und fluchenden Papageien? Lest selbst!

Wann ist ein Road-Movie kein Road-Movie? Wenn es kein Film ist und keine Straße vorkommt, oder eben nur am Rande. Aber ansonsten befinden sich die Charaktere des Buchs auf einem nahezu unbeirrbaren Weg, der sie zumindest einmal schnurstracks ins Abenteuer führt. Es wird kaum etwas ausgelassen, das Umgehen von Atomminen, Footbag-Schlachten am Piranha-Karpfenteich, die richtige Verwendung von Notfallhandys und die wiederholte überstürzte Flucht vor generell mies gelaunten Erben sind nur der Anfang. Die Handlung verliert eigentlich nie an Fahrt. Fettnäpfchen, Unfall von Axel und Ausrede gegenüber den Eltern reihen sich mehrfach aneinander. Dass dabei der Humor nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst. Natürlich kann man angesichts des Themas und der Zielgruppe ab acht Jahren keine allzu tiefschürfende Geschichte erwarten. Doch das ist auch nicht notwendig, manchmal wollen – vor allem junge Leser – mit einem Buch einfach nur Spaß haben. Und das ist etwas, was das neue Buch von Borsi Koch mit Sicherheit halten kann. Alle Kinder, die immer schon einmal wissen wollten, wie man einen Mondschatz erjagt, können dies nun endlich herausfinden.

„Die Mondschatzjäger“ ist ein amüsantes, unterhaltsames und spannendes Abenteuer für junge Leser ab acht Jahren. Boris Koch beweist, dass man als Autor nie zu erwachsen dafür ist, um sich in Kinder hineinzuversetzen. Alle Eltern, die auf der Suche nach einem witzigen und fesselnden Buch für ihre jungen Leseratten sind, können hier gerne zugreifen. Denn wenn bei den Mondschatzjägern eines ganz bestimmt nicht aufkommt, ist das Langeweile. Zudem gibt es keine mahnenden Belehrungen mit dem Zeigefinger, sondern einfach nur eine Menge Spaß mit den Helden des Buchs.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Erschienen:
    09/2016
  • Umfang:
    304 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ASIN:
    3453270460
  • ISBN 13:
    9783453270466
  • Preis (D):
    12,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:

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