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Wenn sich der Sommer langsam dem Ende zuneigt, wenn der Herbst seine ersten Boten ausschickt, dann wird es in uns plötzlich ruhiger. Ein seltsames Gefühl breitet sich aus, das den warmen, unbeschwerten Sommertagen nachtrauert. Das sich wünscht, noch länger von ihnen genießen zu können und das zugleich traurig auf die nun immer näher rückende kalte Jahreszeit blickt.

Bunt ist schon der Wald

Genauso geht es auch dem Fuchs. Er sitzt am Ufer eines Sees und schaut wehmütig ins Land. Er beobachtet den Sommer, wie dieser zum Abschied ein letztes Mal die Hand hebt, bevor er dem Herbst Platz macht. Dem Herbst mit seinen bunten Blättern, reifen Früchten, stürmischen Winden und nasskalten Nebeln. Noch liegt das Land bunt unter den Flügelschlägen des Raben, doch kurz darauf sieht er dunkle Wolken aufziehen. Sie bringen Sturm, Regen und Nebel. Fast verlieren sich die Tiere darin, aber nur fast. Das Mäuschen hat sich im Schwanz des Fuchses verkrochen. Der Rabe tritt zerzaust hinter kahlen Bäumen hervor und das Eichhörnchen? Das trägt einen lustigen Apfelhut, über den die anderen herzhaft lachen. Ja, auch der Herbst hat trotz allem Regen viele schöne und lustige Momente.

Stimmungsvolles Herbstsetting

Poetisch, atmosphärisch dicht und unglaublich stimmungsvoll erzählt Daniela Kulot vom Herbst. Wer bereits „Im Winterwald“ kennt, kann sich hier auf ein Wiedersehen mit bekannten Tiere freuen. Fuchs, Rabe, Maus und Eichhörnchen sind wieder dabei und auch dieses Mal ist es der Zusammenhalt, die Gemeinschaft dieser vier sehr unterschiedlichen Gefährten, die verzaubert. Klug und witzig beschreibt die Autorin den Herbst in all seinen bunten wie tristen Farben. Sie erzählt von der warmen Herbstsonne, dem frechen Wind, der die Blätter von den Bäumen reißt, und von den nassen, kalten Nebeln. Durch ihre unterschiedlichen Tiere bringt sie die Gefühle, die wir mit dem Herbst verbinden, treffend zu Papier. In Wort und in Bild. Während Fuchs und Maus wehmütig ihren Blick auf den Herbst lenken, der Rabe sogar sehr pessimistisch zu sein scheint, ist es das fröhliche Eichhörnchen, das sich mit seiner sorglosen Art über den raschelnden, bunten Herbst freut. Wenngleich nicht lange, denn das Wetter kann schnell umschlagen. Der Wechsel von sonnig mild auf nasskalt erfolgt in wenigen Szenen. Plötzlich ist auch für das bis eben noch unbeschwert klingende Eichhörnchen der Herbst gar nicht mehr so lustig. Zeitweise zumindest.
So entfaltet sich eine herausragend erzählte Herbstgeschichte, die mit großartigen Illustrationen zu verzaubern versteht. Daniela Kulot bringt in ihre Bilder alle typischen Herbstfarben unter - von leuchtend bunt bis hässlich grau. Der Herbst hat viele Gesichter, was wir auf jeder einzelnen Seite zu sehen bekommen.

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