Die magischen 6: Mr Vernons Zauberladen

Antolin Quiz
von Neil Patrick Harris
Rezension von Janett Cernohuby | 15. November 2018

Die magischen 6: Mr Vernons Zauberladen

Gibt es Magie? Echte, wahre Magie, die Dinge verschwinden oder auftauchen lassen kann? Natürlich nicht, denn das, was uns Magier vorführen, sind nichts anderes als gut eingeübte Tricks. Um eine Gruppe Zauberer geht es auch in „Die magischen Sechs“, die mit „Mr Vernoms Zauberladen“ in ihr großes Abenteuer starten.

Eine magische Freundschaft

Carter kann nicht gerade auf eine glückliche Kindheit zurückblicken. Seine Eltern starben sehr früh und er wuchs bei seinem Onkel auf. Noch von seinem Vater hatte Carter einige Zaubertricks gelernt und auch sein Onkel Sly hat einige Tricks auf Lager, in die er seinen Neffen einweiht. Allerdings nutzt er sie nicht, um mit einer Zaubershow seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern um die Leute übers Ohr zu hauen und sie auszunehmen. Carter ist nicht glücklich bei seinem Onkel und heißt dessen Tun auch nicht gut. Als sich ihm die Gelegenheit bietet abzuhauen, nutzt er sie. Er landet in einem kleinen verschlafenen Städtchen, in dem gerade ein Jahrmarkt seine Zelte aufgeschlagen hat. Doch auch hier trifft Carter zunächst auf Tricks und Betrügereien. Aber nicht nur. Er trifft im Ort eine Gruppe Kinder, die alle besondere Zaubertricks beherrschen und sich regelmäßig zum Üben treffen. Carter schließt sich ihnen an und erfährt zum ersten Mal Freundschaft. Auch die anderen sind von den Betrügereien des Jahrmarkts nicht begeistert und so überlegen sie gemeinsam, was sie dagegen tun können.

Spannend, witzig, kurzweilig

Neil Patrick Harris ist vielen wohl eher als Schauspieler aus der der Serie „How I met your mother“ bekannt. Nun ist er auch unter die Autoren gegangen und hat eine Kinderbuchreihe gestartet. Denn dieser Band ist der Auftakt zu einer (bisher) 4-teiligen angelegten Serie. Dass sich Harris für das Thema Magie entschieden hat, kommt dabei nicht von ungefähr. Denn tatsächlich ist Neil Patrick Harris selbst Magier und konnte somit über das schreiben, was er besonders gut kennt. Und man spürt beim Lesen auch, dass er nicht nur einfach irgendein Thema gewählt hat, sondern eines, in dem er zuhause ist. Die Begeisterung für Magie und Zauberei kann man ab der ersten Seite deutlich spüren und herauslesen. Ohne lange Vorreden baut Harris die Geschichte um den jungen Carter auf, lässt dessen bisheriges Leben kurz Revue passieren, bevor er ihn dann mitten in die Ereignisse hineinschubst. Kurzweilig, rasant und vor allem sehr spannend erzählt, entwickelt sich ein Abenteuer, in dessen Mittelpunkt nicht nur ein Junge steht, sondern auch das Thema Freundschaft. Etwas, das Carter bisher noch nicht kennengelernt hat und nun in dem kleinen Ort tut. Er trifft eine Gruppe Kinder, die genau wie er Spaß am Zaubern haben, diese Tricks aber keinesfalls zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen. Natürlich werden sie von anderen Kindern als Freaks wahrgenommen, die sich für Magie, Entfesselungstricks und alles was dazugehört, begeistern. Die anfangs vier, später sechs, gehen ihren Weg.
Und so erzählt Neil Patrick Harris seine Geschichte und fängt junge Leser vor allem mit einer sehr lockeren, teilweise recht witzigen und frechen Sprache ein. Obendrein spricht er sie auch gerne einmal direkt an und holt sie damit näher an die Handlung heran. Man  bekommt  das Gefühl, Teil der Geschichte zu werden und nicht nur ein außenstehender Beobachter zu sein. Alles in allem ist dies ein gelungener Auftaktband, voller Witz, fesselnder Unterhaltung und tollen Charakteren.

„Die magischen Sechs - Mr Vernoms Zauberladen“ ist ein toller Auftaktroman für Kinder ab neun Jahren. In ihm geht es um einen Jungen, der von seinem bisherigen Leben Reißaus nimmt und zum ersten Mal im Leben Freunde findet, die die gleiche Leidenschaft und ähnliche Ansichten teilen. Ein fesselnder und unterhaltsamer Roman, der definitiv neugierig auf die Fortsetzung macht.

Details

Bewertung

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