Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

von Michael Ende
Rezension von Stefan Cernohuby | 28. April 2009

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

In der Kinder- und Jugendliteratur gibt es einige Klassiker, die man trotz ihres Alters auch in zwanzig Jahren noch lesen wird, ohne selbiges sofort festzustellen. Ein Autor der im deutschsprachigen Raum zahlreiche Werke geschaffen hat, die in diese Kategorie fallen, war Michael Ende. Sein Kinderbuch "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" wurde daher vom Carlsen Verlag neu aufgelegt, um es auch einer weiteren Generation von Kindern zur Verfügung zu stellen.

Jeder hat seine Pflicht zu erfüllen. Diese Weisheit schließt sogar bösartige Zauberer und Hexen ein. Insbesondere wenn diese einen Vertrag mit dem Leibhaftigen geschlossen haben, der sie verpflichtet, jedes Jahr ein bestimmtes Kontingent an bösen Taten zu vollbringen. Beherbergen sie in ihrer Heimstatt allerdings einen Spion des Hohen Rats der Tiere, die versuchen den Schurken auf die Schliche zu kommen, müssen sie verständlicherweise vorsichtiger vorgehen. Aus diesem Grund haben Beelzebub Irrwitzer und Tyrannja Vamperl es nicht geschafft, dieses Jahr ihren Vertrag zu erfüllen und der höllische Beauftragte Made ist schon bereit, ihre Seelen zu pfänden - was für beide eine Reise ohne Wiederkehr in wärmere Gefilde bedeuten würde. Doch die beiden Schurken sehen noch eine Möglichkeit, um all ihre Versäumnisse wettzumachen. Sie wollen den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch brauen. Ein Getränk, das vor dem unmittelbar vorstehenden Silvester alle ausgesprochenen guten Wünsche ins Gegenteil umkehrt. Doch die beiden haben die Rechnung ohne die Tierspione gemacht. Moritz alias Maurizio di Mauro und der Rabe Jakob Krakel fassen gemeinsam einen Plan, um dem Treiben der Bösewichte ein Ende zu machen. Eine beinahe unmögliche Aufgabe...

Die Handlung ist sehr geradlinig erzählt und trotzdem fantasievoll. Während Zauberer und Hexe in ihrem Plan, den gefährlichen Trank zu brauen, voll aufgehen und davon bis zum Ende der Geschichte nicht ablassen, sind die Taten der beiden Tierspione ein wenig unterschiedlich. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten, Prügeleien, Missverständnissen und kleineren Flunkereien fassen Maurizio und Jakob den Entschluss, sich einer schweren Aufgabe zu stellen. Sie müssen die Silvesterglocken früher ertönen lassen, um die Wirkung des Wunschpunsches umzukehren. Dabei bleibt die Erzählung aber stets in einem Rahmen, der sich zwar über den Bereich des Phantastischen erstreckt, aber dennoch nicht zu abgehoben wirkt. Witzig ist auch, dass Michael Ende zahlreiche Anspielungen auf die damalige Literaturumgebung einfließen ließ. So kommt unter anderem "Die unendliche Geschichte" vor, und ein Monster namens "Büchernörgele" trägt die eindeutigen Züge von Marcel Reich-Ranicki.
Insgesamt enthält das Buch ein so gut wie gewaltfreies, amüsantes und dennoch spannendes Abenteuer, das auch für Jungleser sehr gut geeignet ist. Es richtet sich etwa an die gleiche Zielgruppe wie "Jim Knopf", hat aber eine überschaubare Länge und die Handlung selbst dauert auch im Buch nur einige Stunden - hier wird also keine Langeweile aufkommen. Sollten Eltern Klassiker für junge Leser suchen, die selbige begeistern können, sind sie mit "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" auf jeden Fall richtig.

"Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" von Michael Ende ist nicht nur fantasievoll und spannend. Das Buch ist dank seiner relativ zeitlosen Erzählung auch noch für junge Leser von heute geeignet. Eltern, die unterhaltsame und weitestgehend gewaltfreie Lektüre für ihre Jüngsten suchen, können bei diesem Werk bedenkenlos zugreifen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2008
  • Umfang:
    237 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ASIN:
    3551358303
  • ISBN 13:
    9783551358301
  • Preis (D):
    6,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
    Keine Bewertung
  • Humor:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung

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