Konrad

Antolin Quiz

oder warum nicht alle Krokodile gleich sind
von Christian Stejnar, David Hüttner (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 12. Mai 2022

Konrad

Kinder sehen in ihren Eltern und anderen Mitgliedern ihrer Familie Vorbilder und ahmen sie in vielen Bereichen nach. Auch Hobbys und Berufswünsche werden nicht selten davon beeinflusst. Manchmal beschließen Kinder aber auch, etwas ganz anderes zu machen. Sie entwickeln eigene Interessen und probieren etwas aus, was es so noch nicht zuvor in der Familie gegeben hat. Und das ist gut so.

Konrad hat einen besonderen Traum

Krokodil Konrad ist so ein Kind, das ganz anders ist als seine Familie. Während die nämlich in der heißen Sonne dösen, übt Konrad im Schatten der Bäume seine Pirouetten. Das Krokodil hat einen besonderen Traum: Es möchte Tänzer werden und auf den großen Bühnen in Paris‘ tanzen. Eines Tages nimmt er all seinen Mut zusammen, packt seinen Koffer und macht sich auf den Weg in die Metropole. Doch Paris begrüßt ihn nicht gerade mit offenen Armen. Im Gegenteil. An einem tanzenden Krokodil hat die Stadt der Liebe kein Interesse. Doch Konrad gibt nicht auf. Er hält an seinem Traum fest, glaubt an sich. So kommt es, dass ein besonderer Theaterdirektor auf das Krokodil aufmerksam wird und Konrad einlädt, in seinem Haus aufzutreten. Diese Chance lässt er nicht ungenutzt und schon bald ist Konrad ein gefeierter Tänzer.

Konrad oder warum nicht alle Krokodile gleich sind

Mut zum Anderssein

Träume zu haben ist leicht, nicht so leicht ist es dagegen, an ihnen festzuhalten und sie wahr werden zu lassen. Besonders dann, wenn diese Träume so ganz anders sind, als was von einem erwartet wird. Wenn die Träume nicht der Norm entsprechen und aus der Reihe tanzen. Doch wer gibt vor, was Normal und was Anders ist? Krokodil Konrad lässt sich jedenfalls nicht von seinem Traum abbringen. Er hält daran fest, strengt sich an, bleibt hoffnungsvoll und erreicht genau damit sein Ziel. Er zeigt, dass es manchmal Mut kostet, neue Wege zu gehen. Dass es manchmal auch Opfer kostet. Doch diese Mühen sind vergessen, wenn man sein Ziel erreicht hat und endlich das sein kann, was man immer sein wollte. Ein Tänzer hier in dieser Geschichte, so viel mehr im wahren Leben.
Christian Stejnar erzählt eine wundervolle Geschichte über Mut und Anderssein, über Toleranz und Offenheit für Neues. Er verpackt das ein einer wunderbaren Atmosphäre, die die Botschaft eher unterschwellig mitträgt und der Leserschaft nicht aufzwingt. So sehen manche Kinder hier vielleicht einfach nur ein unterhaltsames Abenteuer über ein tanzendes Krokodil in Paris, während andere den Mut und die Beharrlichkeit Konrads bewundern.
Die Illustrationen zur Geschichte sind ebenfalls großartig gelungen. David Hüttner zeichnete in warmen Farben, die die Atmosphäre der Handlung wunderbar wiedergeben. Wir spüren die schwere Hitze in der Wüste, genauso wie die Kühle des nächtlichen Paris‘. Die Bilder haben etwas Tiefgründiges und gleichzeitig wohnt ihnen auch Witz inne. Sie sind etwas Besonderes, so wie die Handlung auch.

Konrad oder warum nicht alle Krokodile gleich sind

Mut zum Anderssein, Mut seine Träume wahr werden zu lassen - beides ist das Motto von Krokodil Konrad, der anders als seine Familie, nicht den ganzen Tag am Schlammloch liegen, sondern viel lieber auf den großen Bühnen der Welt tanzen möchte. Christan Stejnar und David Hüttner erzählen auf wunderbare Weise von diesem ungewöhnlichen Krokodil und geben damit Kindern eine Mutmach-Geschichte, die sie daran erinnert, dass jeder so sein darf, wie er möchte.

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